(Foto/Privatbesitz: Hannelore Beutler/Scan: Reinhold Veit, HGV Bad König e.V.

Bad König. Nach unserem historischen Fotobericht in den Bad Königer Stadtnachrichten vom 12. Oktober 2018 /Nr. 41, S.18 (siehe auch auf dieser HGV-Homepage www.hgv-badkoenig.de den gleichnamigen Bericht „Der Windhund und das kleine Mädchen“) meldete sich telefonisch spontan Frau Hannelore Beutler (Jahrgang 1940), die auch noch ein Windhunde-Fotomotiv besaß, und nun waren es zwei Windhunde, die wiederum der Bad Königer Photograph Peter Berle (etwa 1956/1957) zum damaligen Kurgarten an der Frankfurter Straße an einem Sonntagmorgen mitnahm, um Bilder mit eben diesen besonderen Hunden und Gästen zu machen. Dieses Mal war es die fast siebzehnjährige junge Dame Hannelore Pracht (verheiratete Beutler) aus der damaligen selbständigen Gemeinde Zell, die mit schick gestreiftem, in erikafarben-weiß  und zackig gehaltenem  Sommerkleid, übergezogenen weißen Handschuhen und weißer Handtasche sehr graziös den Kurgarten aufsuchte. Es muss sich wohl dann so zugetragen haben, obwohl die Hannelore nun nicht als Kurgast in der Kurgemeinde Bad König weilte. Peter Berle ging auf das junge Mädchen zu: „Stell` dich mal bitte dort so hin (vor dem Eingang zur Trinkhalle der noch jungen Wandelhalle)- und die beide Windhunde nemme mer dazu. Und da mache mer e Bild!“  Gesagt, gemacht, getan. Das Bild war dann am folgenden Montag beim „Foto Storch“ fertig! Und was war dann am Montag beim Abholen des entwickelten Bildes im Ladengeschäft an der Bahnhofstraße die weitere Überraschung. Man betrat hausmittig das Geschäft und wurde begrüßt mit einem „Hallo!“ oder einem „Guten Tag!“ – auch wenn es vormittags oder gegen Abend kurz vor Geschäftsschließung war. Denn rechter Hand saß ein großer Papagei auf der Stange- manches Mal auch im größeren Käfig- und begrüßte den jeweiligen Kunden, bevor die Ladenbetreiber die Treppe herunter kamen. Noch heute „schwärmen“ die älteren Bad Königer davon.   (Text: Reinhold Nisch, HGV Bad König e.V.)

(Foto: Peter  Berle/“Drogerie Berle“, auch genannt „Foto-Storch“, Bad König ; Scan von Reinhold Veit/HGV Bad König e.V.)

 

Der Windhund und das kleine Mädchen (in Bad König)

Auf unserem historischen Foto zeigen wir hier eine besondere fotografische Rarität: Peter Berle – selbst leidenschaftlicher Photograph (in damaliger Rechtschreibung) hatte dereinst in der Bahnhofstraße ein „multifunktionales“, breit aufgestelltes Fachgeschäft (Artikelhinweis s. unten). Das betrieb er zusammen mit seiner Ehefrau Liesel. Später übernahm dieses deren Sohn Klaus. Es war die Hochblütezeit der Kur in der damaligen Odenwaldgemeinde Bad König gewesen. Deshalb gab es auch in den 1950-er und 1960-er Jahren sehr, sehr viele Kurgäste.

Für Peter Berle gab es noch eine besondere Leidenschaft. Er hielt eine stattliche Zahl an Hunden einer Rasse, die damals in Bad König- vielleicht auch im Odenwald- von der Zahl her einzigartig war: Windhunde!

Sie wurden in einem rechteckigen Grundstück auf dem Areal hinter den beiden Häusern gehalten. Heute befindet sich dort ein Garten, wo von den Nachfolgeeigentümern viele Gemüsesorten in der Saison angepflanzt wurden und werden. Und von Zeitzeugen wird berichtet, dass es damals so um die zehn Prachtexemplare von Windhunden waren.

Jetzt möchten Sie wissen, was das ganz Besondere zu jener Zeit gewesen war? Unser Peter ging- man konnte regelrecht die Uhr danach stellen- zumindest jeden Sonntagmorgen im Rahmen des Kurkonzertes zum Vorplatz innerhalb des Kurgartens der noch jungen Wandelhalle, welcher mit unzähligen Kieselsteinchen bestückt war. Dazu nahm er- ausgerüstet mit Photoapparat und Zubehör- noch wenigsten zwei Windhunde angeleint mit.

Des Rätsels Lösung war, dass „Foto-Storch“- wie sein Ladengeschäft  sich auch noch nannte- die Windhunde zusammen gerade mit den „Kurmädchen“ in fotogener Position nahe der Wandelhalle und dem kleinen Kurgarten gebracht wurden. Die Fotos konnten die Auftraggeber, aber auch Auftraggeberinnen montags oder dienstags im Laden selbst besichtigen und- es war so gewünscht- käuflich erwerben.

 

Leider sind diese Duplikate bzw. Negative der vielen Fotos mit Windhunden nicht mehr auffindbar. Um so bedeutender ist, dass dieser Tage noch ein Berle`sches Windhunde-Foto aus der Zeit um 1952/1953 exklusiv vorhanden ist: Man könnte dieses mit dem Titel „Der Windhund und das kleine (blonde) Mädchen“ umschreiben-so also nur mit e i n e m Windhund dabei. Das kleine Mädchen von einst dürfte damals schätzungsweise um die fünf Jahre alt gewesen sein. Ungefähr haben Kind und Windhundrücken dieselbe Höhe- auch eine Erinnerung an das damalige „Kur-Bad König“ und die anfänglichen 1950-er Jahre.

 

Anmerkung:

Windhunde sind übrigens noch heutzutage in Großbritannien die Grundlage für sportive Ereignisse. Es gibt dort die berühmten Windhunde-Rennen, und man kann sogar Wetten- ähnlich den Pferderenn-Wetten- auf Wettbewerbe für die dort an die Starts gehenden „Greyhounds“ abschließen.

 

 

 

Sehen Sie sich bitte dazu auch den Bildartikel „Historie Bad König: Die Nachkriegsjahre beginnen mit den ersten Fachgeschäften“ (vom 03.01.2018) hier auf dieser Homepage www.hgv-badkoenig.de an. Da wird sozusagen das Stammhaus der Drogerie Berle/“Foto-Storch“ besprochen.

 

(Quelle: Stadtarchiv Michelstadt/Odenwaldkreis- Scan: Reinhold Veit/HGV Bad König e.V.)

 

Carl Weyprechts Sterbeurkunde vom 29. März 1881 (Abbildung, siehe oben)

 

 

Transkription der Carl Weyprecht- Sterbeurkunde durch das engagierte HGV-Mitglied  Frau Katharina Haase aus Bad König:

 

NR 22
Michelstadt am 29. März 1881
Vor dem unterzeichneten Standesbeamten erschien heute,
der Persönlichkeit nach bekannt, der practische Arzt Dr. Robert Weyprecht
wohnhaftt zu Michelstadt
und zeigte an, daß der kaiserlich östreichische Linienschiffsleutnant Karl Weyprecht
42 Jahre alt evangelischer Religion
Wohnhaft zu Wien
Geboren zu Darmstadt, ledigen Standes
Sohn des Gräflich Erbachschönbergischen Kammerdirectors Ludwig Weyprecht
Und dessen Ehefrau Marie geborene Hohenschild früher zu König,
zu Michelstadt in seiner Mutter Behausung
am neunundzwanzigsten März
des Jahres tausend acht hundert achtzig und eins
Vormittags um sieben ein halb Uhr
Verstorben sei. Der Anzeigende erklärt, daß er sich durch
Augenschein von dem eingetretenen Tode des Karl
Weyprecht überzeugt habe.
Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben
Dr. Robert Weyprecht

Der Standesbeamte
Kredel

 

Anmerkung: Katharina Haase nahm auch die Transkription der Trauerfeierlichkeiten für den großen Polarforscher Carl Weyprecht vor.

Bad König. Im Rahmen der Gedenkfeierlichkeiten zu Carl Weyprechts 180. Geburtstag (8. September 2018) am Ehrengrab des großen Polarforschers, der auf dem Friedhof Bad König seine letzte Ruhe fand, begeisterte der erst 15 Jahre alte Schüler Mica Wagenknecht, Schüler der hiesigen Carl-Weyprecht-Schule, in Anwesenheit von CWS-Schulleiter Martin Burk die Versammelten. Die fotografische Aufnahme (Foto: Reinhold Veit/HGV Bad König e.V.) zeigt Mica, wie er wunderbar gekonnt und faszinierend „Moonlight Menschen“ von Myuu auf dem Piano präsentiert.

Aktuelle bzw. zeithistorische Entwicklung in der Nordpolarregion:

„Hitze in Europa durch Eismangel am Nordpol- Nur noch 4,35 Millionen Quadratkilometer sind in der Arktis mit Eis bedeckt. Das ist nicht nur ein Problem für Eisbären, sondern für das ganze Ökosystem- und auch für unser Wetter“  (Von Nick Reimer), Quelle: taz vom 24. September 2018 (Rubrik 08 wirtschaft + umwelt)

„Der arktische Friede schmilzt dahin- Die Region um den Nordpol ist reich an Rohstoffen. Je weiter das Eis zurückgeht, desto schärfer werden die Konflikte um Bodenschätze“, Quelle: Frankfurter Rundschau vom Montag, 9. September 2019/ S. 2/3; dort sind folgende Einzelartikel zu finden: „Schatzsuche am Nordpol- In der Arktis ballen sich ökonomische und geostrategische Interessen. Das schwächt die bewährte Zusammenarbeit der Anrainer“ Von Gerd Braune-  „Der wahre Norden“ Kanada arbeitet an einem neuen Arktis-Plan Von Gerd Braune- „Russische Machtdemonstration- Moskau investiert in großem Stil in die Suche nach Rohstoffen“ Von Stefan Scholl- „Hotspot Grönland- Außer den USA verfolgt auch China strategische Interessen/Dazwischen sucht das kleine Dänemark seine Rolle“ Von Thomas Borchert

Die große SchmelzeKlima … Nirgends erwärmt sich die Erde so schnell wie im hohen Norden, rasant schwindet das Eis der Arktis. Nun brechen Forscher zur größten Polarexpedition aller Zeiten auf- sie wollen klären, wie das Drama am Pol den Planeten verändert.“ Von Johann Grolle  (Quelle: DER SPIEGEL Nr. 38/14.9.2019/4 190700 705308 38/ S. 96 – 100 (Video:spiegel.de/sp382019polarstern: Wie sich die Crew auf die Mission vorbereitet)

Am Freitag, 20. September 2019, fand der bisher global größte Klimastreik statt, initiiert durch die „Fridays- for- Future“- Bewegung junger Menschen. Die Frankfurter Rundschau- Sonderausgaben können zum Download eingesehen werden: fr.de/meinklimastreik fr.de/fridays

 

Weitere Literatur:

Marzio G. Mian: Die neue Arktis. Der Kampf um den Norden. Folio, 180 Seiten/22,- Euro/2019 („Die Arktis geht uns alle an.- Arktis: Marzio G. Mian hat ein packendes Buch über die Klimakrisenregion im Norden geschrieben. Marzio G. Mian: „Noch immer nehmen wir die Ereignisse in der Arktis wahr, als handele es sich um Probleme von einem anderen Stern.“ (Besprechung in: Falter Nr. 41a/19 Bücher-Herbst 2019- 87 Bücher auf 56 Seiten, Österreichische Post AG, WZ 02Z033405 W, Falter Zeitschriften Gmbh, Marc-Aurel-Straße 9, A-1011 Wien, S. 48 (Sachbuch).

 

Lediglich kleines Kapitel „Weyprecht“/“Weyprecht-Schule“, S. 134-136, im Bad König-Buch von

Vito von Eichborn: „Fast alles über Bad König- Geschichte und Geschichten: Ein charmantes Sammelsurium“ Verlag Vitolibro (ISBN 9-783-86940-004-4), Bad Malente 2019

Sehen Sie sich bitte die diversen Themenseiten zu Carl Weyprecht auf dieser Homepage www.hgv-badkoenig.de an.

 

„Wir haben dem Eis beim Sterben zugeschaut“- Die „Polarstern“ driftete in der Arktis mit einer großen Eisscholle mit. Nach mehr als einem Jahr wird der Eisbrecher heute in Bremerhaven erwartet. An Bord: viele wertvolle Daten- und Erinnerungen an ein Abenteuer“ (Frankfurter Rundschau vom Montag, 12. Oktober 2020/76. Jahrgang/Nr. 237, S. 14)

 

 

 

(Literatur-Recherchen: Reinhold Nisch, Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.)

 

 

Weiter

 

 

 

Quelle: Ausstellungskatalog des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt , Darmstadt (Roetherdruck) 1981

„Hessische Entdecker-

Forschungsreisen in fünf Erdteilen“

Abschnitt „Im arktischen Eis“, S.32ff. /mit Carl Weyprecht

 

 

 

(Foto: Reinhold Veit)

Historische Wasserwaage im Heimatmuseum Bad König

Bad König Unsere Aufnahme zeigt eine historische Wasserwaage, die Herr Alfred Hamm dem Heimatmuseum Bad König als Geschenk gegeben hatte. Das Holzfundament wird aus einem starken Stück Eiche gebildet, die Waage ist noch voll funktionsfähig. Nach Einschätzung von Herrn Hamm dürfte diese Rarität schätzungsweise 100 Jahre alt sein- quasi eine „Urmutter“ für alle weiteren Wasserwaagen-Konstruktionen, die später noch ausgetüftelt wurden und noch werden.

 

 

Bad König im Odenwald. Eine würdige Gedenkveranstaltung fand just am 8. September 2018- einem sonnigen Samstagmorgen in der sich schon laubverfärbenden Jahreszeit- anlässlich der Wiederkehr zu  des Nordpolarforschers Carl Weyprechts 180. Geburtstag auf dem kernstädtischen Friedhof Bad König statt, wo der große Sohn im Jahre 1881 seine letzte Ruhestätte fand.

 

 

(Fotorechte : Reinhold Veit/HGV Bad König e.V.)

Bad König. Hochzufrieden zeigte sich der Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V. bei seiner schon traditionellen Beteiligung am European Heritage Day/Europäischer Denkmaltag 2018 am vergangenen Sonntag (9. September 2018) konnten  76 Besucherinnen und Besucher gezählt werden, denen in Kleingruppen von Kunst-Expertin Heidi Hoffmann die besonderen böhmischen Wandmalereien der Historischen Kapelle in ihrem Innern nahe gebracht wurden, von Reinhold Veit Wissenswertes über die damaligen Sanierungsarbeiten vermittelt, ebenso die historischen Grabstätten dargelegt wurden.
(Carl Weyprecht, Dekan Groh, Georg Vetter, Kurpioniere). Reinhold Nisch erklärte die Historie zu den epochalen Besonderheiten und deren Einbettung in den historischen Kontext der Jahrhunderte.
Bei den Grabstätten wurde auf Besucherwunsch noch die Grabstätte Thurn und Taxis eingebunden, da jemand von der älteren Generation nachfragte, wusste, dass dessen Großelterngeneration ihm übertrug, dass eine „postale Kutschenlinie“ auch von hier über „Bromisch“, Hembach, Gersprenztal, Reichelsheim , weiter Richtung Bergstraße und dann über Lorsch hinaus ging, vermutlich sogar Richtung Worms/Rhein. (Anmerkung: Die „Dynastie“ derer von Thurn und Taxis war die Erfinder des Postkutschennetzes, obwohl die „Depeschen-Reiterei“ schon deutlich zuvor in Alexander des Großen-Reich originär gewesen war.) Festzustellen war dieses Mal, dass nicht nur historisch Interessierte aus Bad König, der Umgebung und weiter aus dem Hessenlande zugegen waren, sondern verstärkt aus dem benachbarten Bayern Bad Königs Angebot zum Denkmaltag aufsuchten.
Sogar nach den historischen Grabsteinen um die Kapelle herum wurde nachgefragt, und so manche Geschichte konnte dazu erzählt werden, aber auch manches Geheimnis ist noch weiterhin damit verbunden, wird wohl nie geklärt werden.
Ihr HGV Bad König e.V.

 

 

Hinweise zu den Fotos (von Reinhold Veit/HGV Bad König e.V.):

Die Bilder zeigen (von oben nach unten betrachtet) a) den aus Odenwälder Buntsandstein geformten Grabstein für einen Lehrer, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebte, b/c) Bilder von der Familiengrabstätte „Thurn“ auf dem Friedhof Bad König im Odenwald. Ein Hinweis auf den Namen der Eltern war leider nicht mehr erkennbar.

 

Historischer Kinder-Grabstein aus der Pfalz

Dieses Foto (Aufnahme: rn/ 04.02.2022) zeigt einen historischen Grabstein auf dem Friedhof Otterberg/Landkreis Kaiserslautern und gibt preis, dass „unser liebes Kind Kätchen“ allzu früh im Kleinkindesalter  (13. Januar 1899 – 8. Juni 1900)  verstarb.

 

HGV Bad König im Odenwald/05.02.2022)

(Die Fotorechte liegen hier  bei Frau Katharina Heiling.)

 

Das Foto zeigt Wandmalereien aus Eppingen, die Vergleiche anbieten zur Historischen Kapelle auf dem Friedhof Bad König.

Vergleichen Sie bitte dazu auch den Bericht auf dieser Homepage www.hgv-badkoenig.de mit dem Titel „Historische Kapelle Bad König: „Internationales Expertenteam aus Deutschland, Österreich, Italien und Schweden besucht die Kapelle“ vom 17.08.2018