Zell im Odenwald. Diese historische Postkarte (in einem Haushalt wieder entdeckt) von der einst selbstständigen Gemeinde Zell ist mindestens gut ein halbes Jahrhundert

denn der Aufdruck rückseitig weist die noch vierstellige Postleitzahl „6125“ auf, die 1975 in der alten Bundesrepublik Deutschland – wie bei anderen Kommunen ähnlich-mit Null bzw. Nullen aufgefüllt wurde, bis nach der Deutschen Einheit in den 1990ern die erhöhte Mehrstelligkeit (fünfstellig) zur Routine wurde. Wir sehen aber schon damals eine  beachtlich prosperierend eigenständige Kommune mitten im Odenwald, die z.B.mittelständische Betriebe, Handwerks-, Agrarbetriebe, ausgezeichnete Fachgeschäfte und gastronomische Unternehmen in Vielfältigkeit aufwies; dazu kamen damals schon viele kulturelle, sportliche und gesangliche Aktivitäten der Bürgerschaft.Erkennbar ist weiterhin, dass einige Baulücken im Laufe der weiteren Jahrzehnte  geschlossen wurden und die Sportanlage zusehends verbessert wurde.Im oberen Teil des Fotos-quasi unterhalb des azurblauen,von Wolken durchkreuzten Himmels (Foto-Scan-hgv: R. Veit/Text: R.Nisch) ist das gleichfalls schöne Momart mit seiner Häuser-Silhouette konturenhaft erkennbar.  Ihr Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

 

 

(Foto: hgv-scan)    Rückseite der Ansichtskarte: „Luftkurort 6125 Zell im Odenwald/ Querdruck: Herst. u. Verlag Schöning & Co + Gebrüder Schmidt- Lübeck dz Luftaufn., gen. SH 70475 -Bestnr. Zell-Od Luft RS 2531

 

 

 

 

(14.01.2024-hgv bad könig e.v.)

 

Nach wie vor sehr beeindruckend- Gebäudekomplex des Hotels „Krone“ in Zell im Odenwald


 

Zell im Odenwald. Unsere historische Postkarte stammt (wegen der Beschriftung auf der Rückseite) vom 10.Juni 1935 ; es ist Pfingsten. Ein Stempelaufdruck weist zudem auf die kommende große Jubiläums-Gartenschau „Deutsche Dahlienschau“ in Darmstadt hin (21.7.-6.10.1935). Aber es ist auch schon die Zeit des nationalsozialistischen Deutschland. In der Karte, die nach Erfurt verschickt wird, wird von einem herrlichen Pfingstwetter geschrieben und einem guten Aufenthalt hier. Das Foto selbst (Verlag Wilhelm Gerling, Darmstadt/Nr. 3255) zeigt das Traditions-Gasthaus und Pension „Hotel Krone“ des Luftkurortes Zell im Odenwald. 8 Jahre zuvor, also 1927, wurde der Abriss und Neubau der „Krone“ vorgenommen, dem folgten später 1969, 1975, 1992 und 1994 diverse weitere Restaurationsmaßnahmen. Der jüngsten Presse war zu entnehmen, dass weitere Gestaltungsmaßnahmen zukünftig vorgenommen werden.Fester und unveränderlicher Bestandteil ist nach wie vor, dass „Lukullus“ (köstliche Speisen und Getränke betreffend) stets innerhalb des auch heute noch nach wie wie vor imposanten Gebäudekomplexes direkt neben dem idyllischen Dorfbach waltet. (Scan-Text: R.Veit/R.Nisch) Ihr Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V

 

 


 

 


 

Die „Krone“ wechselte …  mehrfach den Besitzer, Eigentümer waren unter anderem
 Bürgermeister, Bäcker und Metzger.

  • 1874 kaufte der Schreiner Georg Klein aus Mümling-Grumbach das Anwesen mit Gastwirtschaft und Bäckerei
 für 4.950 Gulden; die Umgestaltung in Schreinerei und Gastwirtschaft erfolgte.
  • 1904 wurde ein Saal, welcher auch vom Zeller Turnverein rege genutzt wurde, errichtet.
  • 1927 Abriss und Neubau der Krone.
  • 1969 erfolgte der Neubau der Fremdenzimmer an der Dorfbach, damit verbunden der Aus- und Umbau der 
Küche.
  • 1975 Abriss der Schreinerei und der alten Kegelbahn, Neubau einer doppelten Bundeskegelbahn.
  • 1992 Komplettumbau und Renovierung der Gastwirtschaft und Bau eines Aufzuges.
  • 1994 Umbau und Neugestaltung des Saales.

Quelle: Homepage „Krone“ (vom 13.Juni 2022)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Stand: 13.Juni 2022)

 

 

Die „Heiner-Ditsch- Allee“ erinnert an Bad Königs verdienstvollen Gemeinde- bzw. Stadtbaumeister, den Architekten Heiner Ditsch.


 

(Sämtliche Foto-Rechte auf dieser Seite: Reinhold Veit, HGV Bad König e.V.)

 

 

Die „Heiner-Ditsch-Allee“ im stimmungsvollen Herbst

(Foto: Reinhold Veit)

 

Herbsttag

Herr: Es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

Rainer Maria Rilke (1875-1926)

 

Das von Rainer M. Rilke schon im Jahre 1902 verfasste Gedicht „Herbsttag“ gehört auch im 21. Jahrhundert zu den „unsterblichen“ Lyrik-Beiträgen deutscher Sprache. Dementsprechend: Auch heute passt … wandern, wenn die Blätter treiben“, „… in den Alleen hin und her…“ noch zu den gegenwärtigen Menschen“.  Wer ist nicht schon als Kind gerne spaßeshalber mit seinen Schuhchen durch den Blätterreigen herumgestapft, hat gelblich eingefärbte und zuvor herunter gefallene Blätter- ja, wenn er Glück hatte- sogar Alleen-Blattwerk- mit dem Schuhwerk herumgewirbelt. Auch noch als Erwachsener und dabei an die Kindheit und Jugendzeit gedacht.

Wie schön kann das sein!

Unsere Allee- die Heiner-Ditsch-Allee– kann dazu auch in der dritten Jahreszeit einladen- vorausgesetzt Fußgängerinnen und Fußgänger üben sich mit Radfahrenden in gegenseitiger Rücksichtnahme und Toleranz, was wir hier als selbstverständlich voraussetzen.

 

Und wenn wir an das Jahr 1902 denken, erinnern wir uns an die einzigartige Epoche des hier in Darmstadt aufkommenden und bis nach Bad König hin ausstrahlenden Jugendstiles, der auch hier in Nähe dieser schönen Allee ein Bauwerk- fast zeitgleich wie Rilkes wunderbares Herbstgedicht-  erschuf, die Villa Tramontana.

 

Jugendstil-Villa „Tramontana“ in historischer Aufnahme (Scan: R. Veit): Heute befindet sich gegenüber der Beginn der „Heiner-Ditsch-Allee“.

 

 

Weitere Aufnahmen (Januar-Winter 2022)

(Foto: Reinhold Veit)

(Foto: Reinhold Veit)

 

 

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(Stand: 30.01.2022)

 

Zell, Fürstengrund und Bad König im Odenwald erweitert familiengeschichtlich digital erfasst

Bad König im Odenwald. Wie der Heimat- und Geschichtsverein Bad König mitteilt, hat Alexander Körner weitere familienhistorische Daten erfasst, und zwar für Zell die Heiratsregister 1876 bis 1908 und die Sterberegister 1876-1937, für Fürstengrund das Sterberegister 1876-1937 sowie für Bad König das Sterberegister nunmehr 1988-1991. Das alles ist immer wieder ein mühevoller, zeitintensiver und ehrenamtlicher Prozess- und wir können dankbar sein, dass in unserer Stadt so etwas in Angriff genommen wird, was anderenorts- auch im Nahbereich- gar nicht noch digitalisiert existiert. Wer etwas über seine eigene Familie oder für private Forschungszwecke erfahren möchte, der wende sich bitte an Alexander Körner direkt (koerner.alexander111@t-online.de). Ihr Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

 

 

 

Mittels der familienhistorischen Daten der Familie Weyprecht wird hier ein Screenshot des Genealogen Alexander Körner aus Bad König exemplarisch gezeigt.

 

 

 

 

 

(Stand: 14.September 2021/Ni)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vor dem Eingang des Traditions-Café- dem „Café Orth“ in Zell im Odenwald

Bad König im Odenwald. Es ist Frühling, April-Frühling im Odenwald. Drei Frauen weilen zur Erholung bzw. zur Kur im Bad König des Jahres 1960. Eine davon ist die ziemlich großgewachsene Hedwig Danielewicz (links auf dem Foto). Alle Damen sind modisch im frühlingshaften Stil der Zeit gekleidet und stehen vor dem mehrstufigen Treppenaufgang zum Cafe Orth, wie er eigentlich in der Gegenwart in etwa noch ist. Zur Erbacher Straße geneigt hängt das Transparentschild und man weiß, dass es hervorragende Spezialitäten aus eigener Konditorei im Hause gibt, wobei das Schild mit der Bier-Reklame aus Mossautaler Brauerei nochmals verstärkend hinweist.

Schon damals ließen es sich Kurende nicht nehmen, auch per Fußweg von Bad König aus- sei es am Waldweg oder in den Auen im Bereich der Mümling- die Heu-Brücke überquerend- den Spaziergang ins noch selbstständige Zell zu unternehmen- eine stets wegen der Gastronomie dort lohnende Sache, wo es zudem auch die „Krone“ und den „Eulbacher Hof“ sowie „Es Käthche“ und „den Sepp“ gab, wo man sogar noch im kleineren Gastraum überschaubar selbst am „Holz-Schalter“ sogart seinen Lotto- oder Toto-Tippschein abgeben konnte. Nun ja- etwas Nostalgie klingt ja schon mit.

 

 

(Foto von Hedwig Danielewicz, April 1960/Scan: Reinhold Veit, HGV Bad König e.V.)

 

Auch einen Spaziergang wert- das Langenbrombacher Tal in der Zeit der 1960er Jahre

(Foto: Hedwig Danielewicz/Scan: R.Veit, HGV Bad König e.V. )

 

 


(HGV Bad König e.V.- 30.08.2021)

(Foto: HGV Bad König e.V./Repros: R. Veit)

 

 

Eine Odenwälder Postkarte noch aus dem Kaiserreich: Das beschauliche Zell im Odenwald aus dem Jahre 1907

 

 

Die Colonialwarenhandlung Johann Müller war auch ein zentraler Treffpunkt für Zell im Odenwald im Jahre 1907

Zell im Odenwald. Unsere jüngst erworbene, ja seltene Postkarte (Repro: R. Veit) stammt noch aus der Zeit des Kaiserreiches des Jahres 1907, was Stempelaufdruck und Briefmarke (Rückseite) verraten. Die zweigeteilte Karte vorne zeigt einerseits das idyllisch gelegene Zell im Odenwald, andererseits speziell das Fachwerkhaus der „Colonialwarenhandlung Joh(ann) Müller“, wobei vermutet werden kann, dass die Personen in „herausgeputzter Kleidung“ eigens für den Fotografen sich „in Stellung brachten“- und zwar sieben männliche Personen unterschiedlichen Alters vor dem Geschäft und zwei Frauen jeweils aus einem der oberen Fenster herausblickten bzw. hinter einem der Fenster „eher verschmitzt“ dreinschauten- aber alle eigens für die Entstehung der Fotografie dabei waren und die Karte in Michelstadt bei A.C. Holzhäuser letztendlich hergestellt wurde. Auf der Rückseite schrieb die damals in Zell weilende Person diese Karte nach Hause (Offenbach) an Eltern und Großeltern : „Es gefällt mir hier sehr gut…“, so begann der kurze Text vor 113 Jahren! Nun denn, diesem positiven Eindruck braucht man auch heutzutage nichts mehr hinzuzufügen.  Ihr Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

 

 

 

 

Kleines Kapitel „Zell“ im Odenwald , S.137, im neuen Bad König-Buch von

Vito von Eichborn: „Fast alles über Bad König- Geschichte und Geschichten: Ein charmantes Sammelsurium“ Verlag Vitolibro (ISBN 9-783-86940-004-4), Bad Malente 2019

 

Vergleichen Sie bitte auch:

„Mit Grüßen von `Gothe` und `Petter`– Karte vom Rheingrafenstein findet nach 80 Jahren zur Absenderin zurück und rückt damit auch Bad König (hier: Etzen-Gesäß) ins Licht“ Von Heidi Sturm und Gerhard Grünewald  (Odenwälder Echo vom Donnerstag, 16. Juli 2020/Rubrik Odenwald S. 9): „Wilhelmine Partenheimer ist das „Minchen“, das vor genau 80 Jahren diese jetzt “ heim gekehrte“ Postkarte geschrieben hatte.“ (Zitat, dito)