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Bad König-Historie: Luftaufnahme vom Kurgarten der Odenwälder Kurmetropole-Mitte der 1950-er Jahre

(Foto: Historische Ansichtskarte- von Frau Johanna Hess, Bad König, zur Verfügung gestellt/Repro: Reinhold Veit, HGV Bad König e.V.)

 

Bad Königer Kur-Historie: Der Kurgarten in den 1950-ern aus der  „Vogelperspektive“

Bad König. In den 1950-er Jahren – vermutlich Mitte des Jahrzehnts- fliegt auch ein kleines Flugzeug über dem Odenwald, auch über das Bad König von damals. Die Maschine macht im Auftrag der Deutschen Luftbild K.G. (Hamburg-München-Freigabe-Nr. 403 254) eine Aufnahme auch über dem Areal des Kurgartens.

Das „Kurhotel Bad König – Bes. Roland Maier, Küchenchef – Tel. 238- Fach 23“ – wie auf der Rückseite der historischen Ansichtskarte steht- hatte ein bestimmtes Kontingent dieser Karten zum Verkauf an Kurgäste und Einheimische im „internetfreien Zeitalter“ im Angebot.

Noch ältere Bad Königer Bürgerinnen – wie das „lebende Lexikon Bad Königs“ Katharina Haase- und Bürger können sich noch an das  große, der Frankfurter Straße westlich zugewandte Hotel (Küchenchef Roland Meier folgte erst danach)  als „Lothammers Kurhotel“ (Historische Ansichtskarte vorne rechts) erinnern, das heute ja nicht mehr steht. Im hinteren, dem Kurgarten zugeneigten Flachdachtrakt befand sich eine hohe und mehrstufige (nach innen gebaute) Außentreppe, die multifunktionalen Nutzen hatte. In den besseren Jahreszeiten konnte hier die Freiluftbewirtung für Kurgäste und Tagesgäste mit Speis` und Trank vorgenommen werden, dem Kurorchester der  diagonal gegenüber liegenden Wandelhalle gelauscht werden oder bei einem Intermezzo per gläsernem Trinkbecher Bad Königs „Stahlwasser“ genossen werden, wenn man nicht gerade promenierte.

Die Luftaufnahme zeigt das gesamte Areal des Kurgartens beidseitig des Kimbach, den man damals mittels zweier Brücken- die oberste Brücke existiert noch heute- überqueren konnte. Möglicherweise sind auch noch Ansätze der kleinen Minigolf-Anlage (links oben) zu erkennen- und später wird man auch dort eine floristische Sensation bestaunen können, die als Erstzüchtung  (ohne damalige Sommerzeit!) Furore machte: die sogenannte „Halb-acht-Uhr-Blume“, deren verschlossene kleingelbliche  Blüten sich für einen Sommerabend zusehends schnell öffneten. Diese hochstilige Blume gibt es heute noch, findet aber heutzutage nicht mehr (leider!) so die Aufmerksamkeit.

Vermutlich ist es hier beginnendes Frühjahr, wenn man auf dem Baumbestand und dem Stand der Sonnenstrahlen achtet, wobei auch (mit Hilfe der Lupenvergrößerung) die beiden nahe der Wandelhalle laufenden Personen noch „in wärmerer Kleidung“ vorüber schreiten.

Und im östlichen, Kurgarten abgrenzenden Flachdach („Eternit“) -Trakt wurden teils über die langen und schneereichen Wintermonate die vielen elfenbeinfarbenen Kurbänke gestapelt untergestellt und dort vereinzelt aber auch während der Kursaison für die Kurgäste zum Genießen des Kurkonzertes aufgestellt.

Bauhistorisch und infrastrukturell interessant ist auch im oberen Foto-Teil das hier fotografierte damalige Bad Königer Häuser-Ensemble- teilweise im Fachwerk-Stil, das heute so nicht mehr existiert.

(Stand: 22.November 2018)