Exponate

Originalexponate vom Kaiser-Franz-Josef-Land im Heimatmuseum Bad König

Unsere Aufnahme (Reinhold Veit/HGV) zeigt ein Ensemble von Steinen der Inselgruppe des Kaiser-Franz-Josef-Landes – ein Geschenk der Carl Weyprecht-Nachfahrin Dr. Heidi von Leszczynski , Frankfurt/Main.

Am 30. August 1873 entdeckte die österreichisch-ungarische Polarexpedition unter Führung der k.u.k. Offiziere Carl Weyprecht und Julius Payer eine noch bis dahin unbekannte Inselgruppe im Nordpolarmeer. Man gab ihr insgesamt eben den Namen Franz-Josef-Land zu Ehren des damaligen Habsburger Regenten in Wien.

Auf eine Namengebung für eine einzelne Insel zu seinen Gunsten verzichtete Weyprecht (1838-1881), der im damaligen (Bad) König seine jungen Jahre verbrachte und auf dem hiesigen Friedhof seine letzte Ruhestätte fand. Die einst entdeckten Inseln gehören heute zu Russland.

Einen schnellen Überblick zu dieser Arktisexpedition (1872-1874) bietet die Lektüre von Heinz Straub, Die Entdeckung des Franz-Joseph-Landes- K.u.k. Offiziere als Polarforscher, Graz (Verlag Styria) 1990. Weiterhin auch: Karl Weyprecht, Die Metamorphosen des Polareises-Österr.-Ungar. Arktische Expedition 1872-1874, Bremen (maritime press-Nachdruck) 2012, zuletzt auch Weyprechts futuristische Studie: Karl Weyprecht, Die Nordpolarexpeditionen der Zukunft (1874), Bremen (university press-Nachdruck) 2014.

Eine umfassende Würdigung des großen Polarforschers liegt mittlerweile auch aus Italien vor: Enrico Mazolli, Carl Weyprecht and the International Polar Years, Triest (editione Luglio) 2016. Eine deutsche Ausgabe wird in Darmstadt zurzeit vorbereitet. (Nisch/HGV)

Das älteste Gemälde von Bad König im Odenwald

Die Aufnahme (Repro: Reinhold Veit/HGV) zeigt das Originalbild von Johann Rudolf Follenweider (geboren am 29. Dezember 1774 in Basel/Schweiz und auch dort am 3. November 1847 gestorben).Das wunderschöne Originalgemälde- ein Aquarellbild-kann im Heimatmuseum Bad König besichtigt werden.

Es stellt die älteste dokumentierte Ansicht vom damaligen (Bad) König dar, und zwar aus östlicher Richtung perspektivisch gemalt. Neuere Forschungserkenntnisse seitens des HGV Bad König e.V. weisen zaghaft daraufhin, dass Johann Rudolf Follenweider-Birmann das „König-Bild“ unter Umständen noch paar Jahre früher gemalt oder vorskizziert haben könnte.

Bisher in der hiesigen Überlieferung wird das Jahr 1805 hier auch  genannt: Es könnte aber durchaus sein, dass das Bild in den Entstehungszeiten der beiden „Heidelberg-Bilder“(1798/Aufenthalt J.R. Follenweiders in Heidelberg und Umgebung) zu sehen ist, eventuell auch vier Jahre später (1802/Aufenthalt des Künstlers in Mannheim). Erschwerend kommt noch dazu, dass der Schweizer Künstler nach den Recherchen von Kunstmäzen Hermann Spiess-Schaad (vgl. Ausstellungskatalog aus dem Jahre 1983: „Johann Rudolf Follenweider (1774-1847) und sein Sohn Adolf Follenweider (1823-1895)-Die Schenkung Hermann und Maja Spiess-Schaad- Kunstmuseum Basel/Kupferstichkabinett/Ausstellung vom 6.Aufgust bis 2. Oktober 1983, S. 5f.) „mit Ausnahme von zwei Darstellungen von Heidelberg aus dem Jahre 1798 keine Bilder oder Skizzen datiert und sehr viele Arbeiten überhaupt nicht signiert (hatte)“. Es ist auch nun in Bad König ermittelt worden, dass ein Porträt des Landschaftmalers J.R. Follenweider-Birmann -noch eingebettet in die Epoche der Romantik, auch wenn die historischen Umbrüche deutlich zu erkennen sind- existiert, gemalt von seinem Sohn Adolf Follenweider-Otto (geboren am 20. Juli 1823 in Basel , gestorben am 27.August 1895 in Basel).

Adolf Follenweider widmete sich -im Gegensatz zu seinem Vater- überwiegend der Porträt-Malerei. Dieses Vater-Bild wurde mit der laufenden Nummer 69 (Verzeichnis der ausgestellten Werke) auf der Kunstaustellung „Johann Rudolf Follenweider  1774-1847/Sammlung Hermann Spiess-Schaad / Hans Weidmann/Aquarelle und Zeichnungen“ auf Schloss Ebenrain, Sissach vom 1. Bis 29. September 1974 gezeigt (vgl. den  gleichnamigen Ausstellungskatalog, Veranstalter war die  Basellandschaftliche Kunstvereinigung unter dem Patronat der Erziehungsdirektion, Druck: Heinzelmann + Kunz, Liestal 1974, S. 15). Anlass war damals J.R. Follenweiders 200. Geburtstag.

Johann Rudolf Follenweider im Kunstmuseum Basel

Zusätzliche  Recherchen zum Bildnis Johann Rudolf Follenweider-Birmann (1774-1847), porträtiert von dessen Sohn Adolf Follenweider (1823-1895), brachten weitere Erkenntnisse zutage (Mitteilung vom Baseler Kunstmuseum am 26. Januar 2017).

Das Bild ist 1995 in die Sammlung gelangt und stammt aus der Schenkung Hermann Spiess-Schaad aus Forch. Wir erfahren nun, dass dieses „Aquarell über Bleistift“  eine bestimmte Bildgröße (19 cm x 15 cm/im Rahmen ausgemessen) aufweist: Es zeigt „ein Brustbild eines ernstblickenden älteren Herren mit krausem Haar und grosser gebogenen Nase in einem Rock mit breitem Revers nach halbrechts.“ Auf der Darstellung befindet sich auf der rechten Seite monogrammiert „ad. F“ (Anmerkung: Adolf Follenweider), auf der Rückseite dann der Handvermerk „geboren den 29. December 1774/ gestorben den (3. November) 1847/Johann Rudolf von Adolf“ (Quelle: nach der Inventarkarte 1982.749 /Kunstmuseum Basel/Schweiz).

Das Kunstmuseum Basel hat ein paar wenige Bilder von Johann Rudolf Follenweider auf die eigene Homepage gestellt, die in der „Sammlung Online“ einsehbar sind (www.kunstmuseumbasel.ch), so z.B. J.R. Follenweiders „Felsstudie“ (Bleistift/Blatt: 24.1cm x 20.7 cm/Inv. 1982.352) und das „Frauenbildnis“ (Aquarell/Blatt: 15.8cm x 12 cm/Inv.2004.229). Das Selbstbildnis von Sohn Adolf  Follenweider (Aquarell/Durchmesser: ca. 8cm horizontal/Durchmesser: 11 cm vertikal/ Inv. 2004.225) ist jedoch in dieser „Sammlung Online“- zusammen mit einer Auswahl von acht weiteren Werken –  sozusagen  als „Werkmuster“  zu bestaunen.

Carl Ludwig Seeger malt Mitte des 19. Jahrhunderts das zweitälteste Bild vom damaligen (Bad) König im Odenwald

Wie das Bad König-Bild des Landschaftsmalers Carl Ludwig Seeger (auch Karl Ludwig Seeger) in seiner Detailgenauigkeit aussieht, können Sie über folgende Links studieren:

Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Hessisches Staatsarchiv Darmstadt

Ein Kleinrahmen-Duplikat vom Bad König-Bild befindet sich auch im Heimatmuseum Bad König.

Mausefallensammlung im Heimatmuseum Bad König

Das Heimatmuseum hat innerhalb seiner vielfältigen Exponate, die das Leben, Arbeiten und Wirken im früheren Bad König exemplarisch darstellen, auch eine Besonderheit aufzuweisen, die vom langjährigen und unvergessenen Vorsitzenden Karl Ludwig Kraft und den damaligen Vorstandsmitgliedern mühevoll und akribisch aufgebaut worden war: die Mausefallen-Kollektion, einzigartig in einem öffentlichen Museum weit und breit. Diese wird auch jetzt nach wie vor weiter ausgebaut.

Zurzeit sind es um die 150 Mausefallen-Exponate der unterschiedlichsten Baukonstruktionen. Der Trend der jüngsten Neuerwerbungen geht  zu den Lebendfallen- wie sie teilweise auch schon im Römischen Reich und im Mittelalter vorhanden waren. (Nachbauten sind hier auch zu besichtigen.)

Die Bandbreite der hier präsentierten  Fallen kommt aus Deutschland und von anderen  Ländern und Inseln  Europas sowie vereinzelt aus Amerika .
Sehr beachtenswerte Stücke haben ein stolzes, schon historisches Alter vorzuweisen, haben wohl das Ende des 18. Jahrhunderts (siehe hier die Abbildung  „Mausefallen-Guillotine“), das 19. und  20. Jahrhundert schon „gesehen“. Wer mehr über Mausefallen und die Kulturgeschichte „drumherum“ erfahren möchte, dem sei das Werk von Wolfhard Klein (Titel: “Mausetod! Die Kulturgeschichte der Mausefalle“ , Verlag Philipp von Zabern, Darmstadt/Mainz 2011) zu weiteren Studien empfohlen.

Diana-Kopf im Heimatmuseum Bad König

Foto: R.Veit / HGV

Im Frühjahr des Jahres 1957 entdeckten spielende Kinder einen Kopf, der in der Lustgartenmauer (neben der evangelischen Kirche und dem Schlosskomplex) eingelassen war. Es ist ein plastischer Frauenkopf mit einer Mondsichel über der Stirn und soll die Göttin Diana darstellen. Ortsfremd vermauert wurde dieser Diana-Kopf wohl im Jahr 1794, als die Lustgartenmauer errichtet wurde.

Die Göttin Diana galt bei den Römern als Göttin der Jagd, des Mondes und der nächtlichen Zauberei. Vielleicht scheinen die Römer hier eine der römischen Diana vergleichbare Gestalt, eine mütterlich waltende Gottheit der Natur verehrt zu haben.

Dieser Diana-Kopf stammt aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus und ist eines der ältesten Fundstücke seiner Art in der Odenwald-Region, wird nunmehr im Original aus „Sicherungsgründen“ im Hessischen Landesmuseum Darmstadt aufbewahrt. Ein „identisches“ Duplikat befindet sich im Heimatmuseum Bad König nahe des einstigen Fundortes.