Bad König. Am vergangenen Sonntag (1. April 2018) – zugleich diesjähriger Ostersonntag- konnte das diensthabende HGV-Vorstandsmitglied Reinhold Veit in österlicher Dekoration die Besucherinnen und Besucher im Heimatmuseum begrüßen. Gleichzeitig wurde auch die mehrwöchige Sonderausstellung „Frühjahrsbücher“ eröffnet. (Vergleichen Sie bitte den Artikel auf dieser Homepage: „Heimatmuseum Bad König: Frühlingsbücher-Ausstellung bis Mai 2018″)

 

Angetan von diesem einzigartigen Heimatmuseum Bad König im Odenwald in diesem überschaubaren, aber idyllisch gelegenen und geschichtsträchtigen „Städtchen“ war auch eine ältere Dame mit ihrer Tochter, eigens mehrtägig angereist aus der Main-Metropole Frankfurt/Main (Stadtteil Bornheim/ sprich „Bornhem“). Die Tochter hatte das Museum schon mit einer guten Freundin vier Wochen zuvor besucht, war so angetan, dass sie ihre Mutter überzeugte, nochmals mit ihr hierherzukommen.

In netter, überwiegend lustiger Runde und bei einer guten Tasse „Frankfurter Kaffee(s)“ * wurde viel Historisches ausgetauscht (Frankfurt/Main – Bad König/Odenwald) ausgetauscht und viele historische Verbindungen  (z.B. Carl Weyprecht- Frankfurter Polargesellschaft/Dekan Johann Adam Groh und die ersten Anfänge des Genossenschaftswesen in Frankfurt/Main/Zigarrenmanufakturen in König im Odenwald-Frankfurt/ Frankfurter „Änamie-“ bzw. Kurmädchen und der Beginn des Kurwesens in König im Odenwald vor dem Ersten Weltkrieg/ Gastkonzert des Kindes Paul Hindemith* und Geschwister in König im Odenwald vor dem Ersten Weltkrieg etc.) gezogen.

*     (Paul Hindemith am 16.November 1895 in Hanau geboren, gestorben am 28. 12. 1963 in Frankfurt/Main.)

 

(*Hinweis: In Frankfurt am Main wurden schon vor Jahrzehnten einige Röstereien (nach dem Zweiten Weltkrieg, aber auch schon im Kaiserreich vor dem Ersten Weltkrieg) gegründet, klar … wenn die Kaffeebohnen-Fracht mit dem Zug oder auch mittels der  Wasserstraßeninfrastruktur -Main etc.- in die Metropole am Main kam.)

Zur Bedeutung des Flusses Main für Frankfurt am Main und die weitere Region ist besonders empfehlenswert:

Frankfurter Rundschau GESCHICHTE, Band 7  -2016- Jahrgang 6, Preis 6,00 Euro : „Unser MAIN – Am Wasser leben (Wie Frankfurt und Offenbach Hafengebiete in Wohnquartiere verwandelt haben)- Schifffahrt im Wandel (Früher schleppten Pferde und Dampfmaschinen die Boote stromaufwärts)-  Der Dreck ist weg (Nach vielen schlechten Jahren befindet sich der Fluss auf dem Weg der Besserung)

Zur (neuen) Frankfurter Altstadt ist gleichfalls empfehlenswert:

Frankfurter Rundschau GESCHICHTE, Band 8 -2018- Jahrgang 7, Preis 6,00 Euro: „DIE NEUE ALTSTADT“  (ISSN 2625-8501) – „RECHT AUF  FACHWERK“/Politik erfüllt Sehnsüchte – WIE ES DAMALS WAR/ Jugend im alten Frankfurt- UNTERWEGS IM VIERTEL/Entdecken, erleben, essen

 

 

Die Paulskirche- ein Magnet im Zentrum von Frankfurt am Main

Evely Brockhoff, Alexander Jehn, Franziska Kiermeier: Die Frankfurter Paulskirche (ISBN 978-3-95542-394-0/ 15,00 Euro) SOCIETAETS-VERLAG.DE, Frankfurt am Main 2020/2021 – Brandaktuell- besonders empfehlenswert! Im Buchhandel oder versandkostenfrei beim Verlag erhältlich!

Zitat:

„Kaum einen anderen Ort wohnt ein so großer Bedeutungsgehalt inne wie der Frankfurter Paulskirche. Auf gleich doppete Weise symbolisiert sie den demokratischen Neubeginn: mit dem Nationalparlament, das hier 1848/49 tagte und dem sie ihren Namen gab, und mit ihrem Wiederaufbau 1947/48 in einer kargen Formensprache, in der Demut und der Wille zur Erneuerung zum Ausdruck kommen. Der Band beleuchtet dieses vielschichtige historische Denkmal in neun Beiträgen.“

 

 

 

 

Wir stellen zwei historisch gewachsene Kaffee-Röstereien aus Frankfurt am Main  kurz vor:

 

Kaffee-Rösterei Hermann Wissmüller in Frankfurt-Bockenheim

Der „Ostersonntags-Kaffee“ stammte an diesem Sonntag übrigens von der Frankfurter Kaffee-Rösterei Hermann Wissmüller (seit 1948), die ihren kleinen, sehr beschaulichen Sitz in Frankfurt/Main- Bockenheim/“Bockenhem“  in der Leipziger Straße 39 hat. (Anmerkung: Es wird wert darauf gelegt, dass die Kaffeepäckchen immer privat von den Mitgliedern des HGV gespendet werden und dementsprechend auch, um den Unentgeltlichkeitscharakter zu betonen.)

Zu dem historischen Gründungsmythos der Kaffeerösterei Hermann Wissmüller im Jahre 1948 erfahren Sie bitte mehr unter: „Vom Bäckergesellen zum Kaffeeröster (Hermann Wissmüller), usinger-anzeiger.de vom 23.9.2009 Arnoldshain“              

 

 

Wacker`s Kaffee-Rösterei aus Frankfurt/Main

Eine weitere (historisch gewachsene) Kaffee-Rösterei aus der Main-Metropole Frankfurt ist Wacker`s Kaffee-Rösterei, die schon- man staune- seit dem Jahre 1914 existiert, dem ersten Jahr des Ersten Weltkrieges, wobei das Stammhaus am Kornmarkt 9, D-60311 Frankfurt/Main, vorhanden ist. In der gleichfalls im Familienbetrieb befindlichen Rösterei wird der Kaffee „nach Tradition des Hauses täglich frisch, naturrein im Trommelröster geröstet. Nach dem Rösten kommt der Kaffee in eine (goldfarbene) Folienpackung, … bewahrt das volle Aroma und die Frische.“ (Label der Packung).

Über 50 (!) Kaffee-Variationen (Ressorts: Sortenreine Kaffees, Kaffeemischungen, Espresso-Sorten, Kaffee- und Espresso-Raritäten) werden angeboten.

Die Wacker-Rösterei selbst ist mittlerweile am Standort : D-60386 Frankfurt/Main, Salzschlirfer Straße 14. Wacker-Cafés  (www.wackers-kaffee.de) gibt es in Frankfurt auch- neben dem oben erwähnten Stammhaus- noch an folgenden Orten: Grüneburgweg 29, Mittelweg 47, Am Uhrtürmchen/Berger Straße 185, Im Rietbergzentrum/Am Rietbergplatz 2.

 

 

Weitere Kaffee-Rösterei(en) aus dem Rhein-Main-Gebiet:

Hommel seit 1846: Vertrieb Jean Hommel GmbH, Magnolienweg 14, D-63741 Aschaffenburg/Privatrösterei W&S Kaffee, Thomas Schulz, D- 63589 Linsengericht

 

 

Kaffee-Rösterei aus dem Odenwald:

Private Kaffeerösterei- Caffe des Amis Christopher Geyer, Neutorstraße 2, D- 64720 Michelstadt/Odenwaldkreis / Tel. 06061- 968 095 /Homepage: www.caffe-des-amis.de      Der wohlschmeckende Kaffee-Klassiker ist hier bei Herrn Geyer der von ihm kreierte „Michelstädter Bub.“

 

 

 

(Bei weiteren Erkenntnissen wird die „Kaffee-Röstereien-Reihe“ bei www.hgv-badkoenig.de fortgesetzt.)

 

 

(Reinhold Nisch/HGV Bad König e.V. – Stand: 22.01.2021)

 

(Bad) König im Odenwald. Eine Bronzetafel am ehemaligen Hotel „Krone“ in der anfänglichen Elisabethenstraße

mit dem Text

ALS  9 JÄHRIGER

GAB  HIER

PAUL   HINDEMITH

EIN  KONZERT

1905 …

 

 

 

Von der Koordinaten-Platte mit dem Wappen Bad Königs im Odenwald konnte der kleine Paul Hindemith allerdings noch nichts wissen, als er im anfänglichen 20. Jahrhundert in König im Odenwald ein begeistert aufgenommenes Konzert im Hotel „Krone“ gab. (Foto: R. Veit)

 

 

 

… weist auf die musikalische Ouvertüre des erst neunjährigen Wunderkindes Paul Hindemith zu Beginn des 20.

Jahrhunderts im damaligen König hin. Der junge Paul war damals zusammen mit seinen Geschwistern aufgetreten.

Laut der früheren Heimatforschung mit dem Lehrer Otto Pichl an der Spitze hatte Gastwirt und Hotelier August

Hofferberth  diese Erinnerungstafel anbringen lassen.

August Hofferberth war es auch, der noch im Jahre 2015 Ilse Süßner (HGV Bad König) ein eingerahmtes Hindemith-

Bild mit einem späteren Pressetext über das Königer Konzert dem Heimatmuseum schenkte.

Eine Feststellung im Protokollbuch des damaligen Kurvereins vom 10.Juli 1905 besagt: „Um unseren Kurgästen ein weiteres Vergnügen zu bieten, wird das von Rudolf Hindemith aus Mühlheim (Main) offerierte Kinderkonzert am Samstag, dem 22., engagiert: Die Kosten betragen 30 Mark Fixum, freie Bahnfahrt und Verköstigung.“

Weiter heißt es: „Die Kinder (Paul Hindemith spielte 1. Violine und die Geschwister Toni mit 2.Violine und Rudolf mit Cello) sind neun, sieben und fünf Jahre alt und werden Streichmusik und Xylophon-Vorträge zu Gehör bringen.“

Vater Hindemith begleitete musikalisch die drei Sprößlinge beim sehr gut besuchten Konzert, das vom Verschönerungsverein und der Sektion des Odenwaldklubs gemeinsam ausgerichtet wurde (zu Preisen von 50 Reichspfennigen für den ersten, 30 Reichspfennige für den zweiten Platz).

Weil es ein Kinderkonzert war, gab es ein Nachspiel der Gewerbeinspektion Offenbach: Der gegen den Veranstalter

gerichtete Strafantrag konnte jedoch „nach Rücksprache des Vorsitzenden mit dem Gewerbeinspektor und dem Herrn Kreisrat in Erbach (im Odenwald) klargestellt werden“.

Grundlage:

„Ein Konzert wird lebendig- Erinnerung an den neunjährigen Geiger Paul Hindemith“/Odenwälder Heimatzeitung,

Artikelausschnitt ohne Datum/Kürzel (pib) = das ist (Otto) Pichl Bad König.

Literatur(Auswahl):
-Paul Hindemith in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten (rororo Monographien), Reinbek bei Hamburg 2016
-Günther Metz, Der Fall Hindemith- Versuch einer Neubewertung, (Verlag Wolke) Hofheim 2016
-Siglind Bruhn (Hindemith-Trilogie/Edition Gorz, Waldkirch 2009/2010/2012): Band I: Hindemiths große Bühnenwerke;
Band II: Hindemiths große Vokalwerke; Band III: Hindemiths große Instrumentalwerke.
-Rüdiger Jennert, Paul Hindemith und die Neue Welt. Studien zur amerikanischen Hindemith-Rezeption, Verlag
Schneider, Tutzing 2005

 

Unsere Fotografie (HGV-Bilddatenbank) zeigt den Großen Brunnen an der Abzweigung zur Elisabethenstraße,

wo sich links davon das (ehemalige) Hotel „Krone“ anschließt. Leider besitzt der HGV Bad König e.V. keine historische Aufnahme

davon.

 

 

(Scan der Gedenk-Tafel für Paul Hindemith-Konzert: Reinhold Veit/Text: Reinhold Nisch, HGV Bad König e.V.)