Bad König. Jüngst erschien das neue Odenwälder Jahrbuch für Kultur und Geschichte „gelurt“ 2021. Wieder sind sehr viele wertvolle historische und kulturelle Beiträge zahlreicher Autorinnen und Autoren enthalten, darunter auch Autoren aus dem Bad Königer Stadtgebiet oder welche, die Bezüge „zu unserem Städtchen“ haben: Dr. Ulrich Herrmann („Dumme Schbrisch- Mir Ourewäller- Der Tragödie fünfter Teil“), Thomas Seifert („Die Kuh, die nicht schweigen wollte“), Dr. Johann Heinrich Kumpf (einst Etzen-Gesäß, jetzt Berlin/ Beitrag „Sechs Oberschichtfamilien in der Oberzent um 1800“- mit Ursprung partiell zu König), Norbert Allmann (Vielbrunn/ Beitrag „Was für die Armen getan werden sollte“). Die früher an der Carl Weyprecht-Schule Bad König lehrende Pädagogin Christina Hesse hat zudem- zusammen mit ihrem Gatten Dr. Rainer Hesse (Seeheim)- einen zeithistorischen, sehr emotional berührenden Beitrag publiziert: „Über Grenzen oder die Hesse`s komme aus Thüringen nach Hessen/ Geschichte einer Flucht durch Ungarn nach Österreich 1989“. So eignet sich der neue „gelurt“-Band ( ISBN: 978-3-9822567-0-2) gleichermaßen als Weihnachts- und Geburtstagsgeschenk sowie zum „Selbstbeschenken“ und ist zum Preis von 18,00 Euro über den Odenwälder Buchhandel zu beziehen. Ihr Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

 

 

 

Geschäfte- Historie (Bad) König im Odenwald im Spiegel der historischen Anzeigen-Werbung:

Das „Trauring-Eck“ von Max Löschke in König im Odenwald zu Beginn des 20. Jahrhunderts

An einer „berühmten“ Ecke (Bahnhof- zur Elisabethenstraße) in König im Odenwald gab es noch/schon  im Deutschen Kaiserreich ein kleines wie überschaubares, aber feines Geschäft: Es war das „Trauring-Eck“ von Uhrmacher-Meister Max Löschke. Manche eingesessenen Kinnicher kannten noch dessen Tochter Elfriede und den Enkel, den „Löschkes, Kurt“(der zum Ortsbild dazugehörte und unvergessen ist), die vor einigen Jahren noch ein kleines Uhren- und Schmuck-Fachgeschäft in der Bahnhofstraße (im einstigen Anwesen der damaligen „Fischers Mädche“) besaßen und in Bad Königs „Babbagässje“ wohnten.

Bei Max Löschke konnte man 1913 noch staunen. Für junge Leute oder auch „ältere Semester“ waren im Angebot schon Trauringe o h n e Lötfuge- eine Sensation! Der Max hatte noch ein breites zusätzliches Sortiment: Neben den „Fangeisen der Ehe“ (wie der Volksmund schon da zu sagen pflegte) wurden auch Gold- und Silberwaren, die besagten Trauringe 333 wie 585 gestempelt offeriert, auch- man staune-  Brillen und Zwicker nebst Barometer und Thermometer. Bei Bedarf existierte zusätzlich auch für die damaligen Königer und diejenigen Leute aus der Umgebung sowie auch für die Kurgäste (Stichwort: „Frankfurter Kur-Mädchen“) mit dem umfangreichen Warenangebot auch eine Reparaturwerkstätte.

Für Odenwälder  Turner musste zum Beispiel – gerade bei Auszeichnungen, Wettbewerben, Jubiläen-  Friedrich A. Müller aus Neu-Isenburg bei Frankfurt am Main ein Angebot haben: Turnerdiplome, Eichenlaubkränze und Plakate wurden von dieser „außerörtlichen“ Kunstanstalt dargeboten.

Und noch einmal zurück zu Max Löschkes „Trauring-Eck“: Es ist bekannt gewesen, dass eine sehr große Taschenuhr außen über dem Ladengeschäft hing und den Vorbeigehenden bzw. mit dem Fuhrwerk Vorbeifahrenden die genaue Uhrzeit präsentierte. Paar wenige erste Kfz-Eigentümer gab es auch. Aber dazu hatte der ehemalige „Etzen-Gesäßer Bub“ Dr. Johann Heinrich („de Heinz“) Kumpf (Berlin) im letzten Odenwälder Jahrbuch „Gelurt“ für 2020 einen sehr gut recherchierten wissenschaftlichen Aufsatz geschrieben.

 

Sehen Sie bitte dazu auch die Titelseite auf dieser Homepage www.hgv-badkoeng.de: Geschäfte- Historie (Bad) König im Odenwald: „Versandhaus Kaufhaus Schweitzer“ in König/ Odenwald als prägendes Gebäude- Ensemble im Jahr 1913 mit Elementen des Jugendstiles.

 

 

 

Die Ecke mit Einmündung zur Elisabethen-Straße und dem Großen Brunnen (Fotografie von 1951/Scan: Reinhold Veit, HGV Bad König e.V.) Links im Hintergrund ist gut erkennbar das Uhren- und Schmuck-Fachgeschäft von Max Löschke.

 

 

 

Das markante Häuser-Ensemble des Stahlbades König im Odenwald (Postkarte/Scan: R. Veit, HGV Bad König e.V. ) : Inmitten steht als Blickfang der Große Brunnen, eingerahmt von dem gepflasterten Kreuzungsbreich dreier Verbindungsstraßen. Max Löschkes Fachgeschäft bildet mit diesem den Mittelpunkt des Bildes. Gut sichtbar ist die dazugehörige große Außen-Uhr. Das Geschäft ist integriert in den großen Gebäudekomplex des Kaufhauses J. Schweitzer. Links im Bild schließt sich der bemerkenswerte Klinkerbau an, der zum Gasthaus/Hotel „Zur Krone“ gehörte. Ein Metzgerei-Fachgeschäft war auch dabei.

 

 

(Alle Fotos bzw. Scans: R Veit, HGV Bad König e.V.): Anzeigenwerbung zu Beginn des 20. Jahrhunderts- das „Trauring-Eck“ Max Löschkes und Friedrich A. Müllers „Kunstanstalt“

Beide Scans: R. Veit, HGV Bad König e.V.

 

Neu im Heimatmuseum Bad König: Internet-Anschluss als Vorausetzung auch zur Beantwortung von heimathistorischen Suchanfrage- Anfragen aus Österreich zu Carl Weyprecht

Bad König. Der Heimat- und Geschichtsverein Bad König e. V. teilt gerne mit, dass er seit geraumer Zeit auch eine Internetverbindung innerhalb der Museums- Ecke vorweisen kann. Deshalb gilt der besondere Dank dem Magistrat der Stadt Bad König mit dem Bürgermeister Axel Muhn und den städtischen Mitarbeitern, die den Anschluss erst ermöglichen konnten. Damit ist es nunmehr machbar, auch familienhistorische Daten aus früheren Zeiten und Jahrhunderten– teilweise schon digital gespeichert- schnell zu ermitteln, auch Bilddokumente u.a. können gegeben werden. Und alles kann auch ausgedruckt bzw. in Bälde verschickt werden. Erst jüngst gab es eine Anfrage aus Österreichs Hauptstadt Wien von einer themenbezogen forschenden Nachwuchswissenschaftlerin, der etwas geholfen werden konnte und auch eine weitere Anfrage aus der Alpenrepublik zu Carl Weyprecht, wo im Rahmen der Österreichischen Nationalen Biographie erweitertes Material zu dem Polarforscher Carl Weyprecht erscheinen wird. Auch wenn das Heimatmuseum leider nach wie vor wegen den besonderen Vorsichtsmaßnahmen im Rahmen der globalen Pandemie immer noch nicht für Besucherinnen und Besucher geöffnet werden kann, so sind gerade alle weiblichen und männlichen Vorstandsmitglieder stets gerne bereit, auf historisches und heimatkundliches Nachfrageersuchen – soweit machbar- Antworten zu geben. Manches Mal gibt es auch Antworten auf viele Fragen auf unserer Homepage: www.hgv-badkoenig.de Unser Foto-Scan (R. Veit) zeigt das Triester Polarjahr- Poster aus dem Jahr 2016, wobei Carl Weyprecht– hier abgebildet- als der eigentliche Visionär und Anstoßende („aus dem 19. Jahrhundert heraus“) zur Zusammenarbeit von Nationen für die großflächige Nordpolar-Region durch seine Schriften und Appelle gilt. Bleiben Sie weiterhin gesund!    Ihr HGV Bad König e.V.

(Stand: 10. November 2020)

(Scan: Reinhold Veit/HGV Bad König e.V.)

 

Einweihung eines „Krieger-Denkmals“ zum Gedenken an die Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkrieges am 15. April 1923 auf dem Friedhof in König im Odenwald

Bad König im Odenwald. Wir schreiben den 15. April 1923, ein noch kalter Apriltag zugleich: Es ist die Zeit in der ersten Hälfte der demokratischen Weimarer Republik, die sich in diesem laufenden Jahr durch vier Ereignisse erstmals im Krisenmodus befinden wird (Ruhrkampf, Inflation, Separatismus, Putsch). Eingeweiht wird in diesem beginnenden Frühjahr ein Denkmal zur Erinnerung an die Toten und Vermissten des ein halbes Jahrzehnt zuvor zu Ende gegangenen grausamen Ersten Weltkrieges (1914-1918). Gestiftet wurde das damalige Krieger- Denkmal, was einst auf dem Friedhof knapp paar Schritte südwestlich von der historischen Friedhofskapelle stand, von der Bürgerschaft Königs im Odenwald. Alle Königer Vereine nahmen an der Zeremonie teil, wobei Bürgermeister Hofferbert und Pfarrer Bergé die federführende Ausgestaltung vornahmen, die am 7. April 1923 intensiv vorbereitet wurde .

 

 

Zum damaligen Ehrenmal auf dem Friedhof Bad König- heute die kernstädtische letzte Ruhestätte- anbei der folgende historische Abschnitt: Quellennachweis: „Kennt ihr sie noch … die Königer“. Von Otto Pichl (Texte) und Hans Otto Pichl (Fotos und Repros), Europäische Bibliothek- Zaltbommel/Niederlande MCMLXXXVI D ISBN 90 288 3327 7 /CIP (Nr. 57) – Scan: R. Veit:

 

Sehen Sie bitte auch die entsprechenden weiteren Themenseiten auf dieser Homepage www.hgv-badkoenig.de

 

Ihr Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

 

 

(Stand: 11. November 2020)

 

 

 

 

 

 


 

Historische Kapelle Bad König im Odenwald – Aufgang davor wurde mit Eigenmitteln saniert

 

Wie der HGV Bad König e.V. mitteilt, ist der zuvor schon länger stark eingebrochene, wellenförmig sich darstellende und daher schwerlich begehbare Zugang zur Historischen Kapelle umfassend Ende September 2020 von einem hiesigen Bauunternehmen saniert worden (Foto: R. Veit). Der HGV als zahlenmäßig überschaubarer Verein in Bad König mit 125 Mitgliedern musste das aus eigener Kraft finanziell allein stemmen, nachdem die „Denkmal-Ebene“ im Bund, das Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Schloss Biebrich), der Odenwaldkreis und die Stadt Bad König sich nicht in der Lage sahen, hier einen pekuniären Beitrag zu leisten. Es wird noch angestrebt, einen Handlauf rechter Hand „ensembleschutz-konform“ anzubringen, auch in Bad König dann angefertigt und schon in Auftrag gegeben, damit Besucherinnen und Besucher allein oder wieder in größeren Gruppen (nach der Pandemie)

bei künftigen Besichtigungen gut das engere historische Areal erreichen können. Anzumerken ist auch, dass auch kleine Trauerfeiern zunehmend hier stattfinden, wie es bis zu den1960ern noch die Regel war. Man darf sicherlich daran erinnern, dass erst 2017 Bad König seine 1200 Jahr- Feier hatte (nebenbei bemerkt in diesen Tagen vor 40 Jahren seine Stadtrechte  als „junge Stadt“  in der Ära Hermann Krönung im Herbst 1980 erhielt) und die Ursprünge der jetzigen Friedhofs-Kapelle im Mittelteil auf karolingische Ursprünge (frühes 9. Jahrhundert) eindeutig hinweisen. Welches Gebäude auf Bad Königs Gesamtareal ist älter? (Fertighäuser z.B haben vom Hersteller eine wesentlich geringere Bestandsgarantie.) Wir wären sehr dankbar, wenn wir Jüngere, mittlere Jahrgänge wie Ältere zur Mitgliedschaft (7 Euro pro Jahr!), gar zur Mitarbeit oder zu Anregungen etc. animieren könnten (kann auch gelegentlich sein) oder auch einmal historisch ein Bad König-Thema (Vereinsleben/Geschichte etc.) selbst verfassen könnten, damit es z.B. im Odenwaldkreis- Jahrbuch „gelurt“ erscheinen könnte bzw. auf unserer Homepage.  Für Schulen gibt es auch genug hiesige Themen für eine Prüfungsarbeit/mündliche Prüfung im Hessen-Abitur wie für die Prüfungen für alle anderen Schulformen. Auch das „Archiv Georg Blumenschein“ kann da etwas hergeben. Gewiss haben auch alle  Stadtteile  engagierte Bürgerinnen und Bürger, die stadtteilbezogene heimathistorische Themen bearbeiten können und möchten. Wir denken auch ernsthaft schon an einen „Stafetten-Wechsel“ zur nächsten Generation auf Sicht, wie es mittlerweile eigentlich allen Vereinen mit Blick auf die Zukunft ergeht und haben die Hoffnung noch nicht dabei verloren. Und bei historischen Vereinsbroschüren gilt: Bitte für die Nachwelt sich an das Kreisarchiv des Odenwaldkreises wenden. Deren Leiterin ist gerne bereit, vorbeizukommen und zu sichten, was in den Bestand aufgenommen werden könnte. Weitere Ansprechpartner sind das Hessische Staatsarchiv in Darmstadt und auch die Unibibliothek Darmstadt, die per Landesgesetz verpflichtet ist, jedes neue Print-Exemplar aus dem Bereich Südhessen (Bad König und seine Stadtteile inklusive) zu dokumentieren.         Mit freundlichen Grüßen Ihr HGV Bad König e.V. (auch im Stadtwerdungs-Jahr 1980 gegründet)

 

 

 

 

(Fotos: R. Veit/Text: R. Nisch -HGV Bad König e.V.)

 

Pressehinweise:

„Historische Kapelle- Aufgang wurde mit Eigenmitteln saniert“ („Bad Königer Stadtnachrichten“ vom 16.10.2020)

„Historische Kapelle Bad König- HGV saniert mit eigenen Mitteln den Aufgang“ (Quelle: „Mümling-Bote“ vom 16. Oktober 2020, S. 3)- Artikel mit Foto (R. Veit) siehe unten.

 

 

Zur Geschichte der Historischen Kapelle selbst beachten sie bitte die verschiedenen Themenseiten auf dieser Homepage www.hgv-badkoenig.de

 

 

 

Historische Kapelle von König im Odenwald schon 1929 in der Publikation vom Fürstengrunder Bürger Wilhelm Glenz- Georg Vetter zeichnet die Kapelle wie auch den Eingang zur Burg Breuberg

Eine Zeichnung (von Heimatmaler Georg Vetter) der Historischen Kapelle– damals noch Friedhofskapelle genannt- befindet sich auch im Jahre 1929  in dem Buch „Die Heimat-Sagen-Sammlung“ von Wilhelm Glenz aus Fürstengrund.

Quelle: Otto Pichl: Die Heimat-Sagen-Sammlung von Wilhelm Glenz aus Fürstengrund, S.50 ff. /In: „gelurt“ Odenwälder Jahrbuch für Kultur und Geschichte 1995 (Herausgegeben vom Kreisarchiv des Odenwaldkreises) – Seeger- Druck, Michelstadt (ISBN 3-9804066-0-1) Erbach 1994

 

 

(Stand: 19.o1.2021)

Die Publikation von Norbert Allmann zum Krankenhauswesen im Odenwaldkreis schließt eine historische Lücke für den Odenwald!

(HGV-Datei/Scan: R. Veit: Es zeigt das historische Schloss-Ensemble, wo u. a. dereinst auch das Gesundheitswesen des ehemaligen Landkreises Erbach im Odenwald- heute Odenwaldkreis- mit dem ehemaligen Kreiskrankenhaus beheimatet war.)

Bitte klicken:

HGV Bad König e.V. Buchdeckel Krankenhäuser

 

 

Norbert Allmann: “ Zur Entwicklung der Krankenhäuser im Odenwaldkreis“

(ISBN 978-3-946295-88-4/ Verlag Gendi Otzberg 2020- Tel. 06162/9389809/Preis 11,90 Euro)

Das Buch ist auch im Buchhandel erhältlich.

 

 

 

(Bad) Königs Krankenhauswesen dabei:

Das sehr empfehlenswerte Werk besitzt auch eine umfassende und wissenswerte Abhandlung- komplettiert von historischen Fotografien- über die verschiedenen Krankenhäuser und Kliniken im früheren (Bad) König im Odenwald, auch mit Kirch-Brombach im unmittelbaren Nahbereich.

Pressehinweis u.a.:

„Pest, Pocken, Spanische Grippe- Norbert Allmann legt Buch über Entwicklung der Krankenhäuser im Odenwald vor“ Von Andreas Stephan (Quelle: Odenwälder Lokalblick KW 40 2020- 11. Jahrgang – Nr. 40 Ausgabe 626, S. 1)

 

 

 

Kalender Odenwald 2021

Odenwaldkreis: Rechtzeitig zu Herbstbeginn ist der wunderschöne Wandkalender 2021 erschienen. So zeigt er für den Monat Juni 2021 auch die Historische Kapelle in Bad König– ein Zeugnis aus der frühkarolingischen Zeit im Ursprung- dieses Mal ausgehend vom nordwestlichen Blickwinkel.

Der wunderbar gestaltete Wandkalender ist in Odenwälder Buchhandlungen wie Fachgeschäften erhältlich, so in Bad König auch bei der Buchhandlung Paperback (Kernstadt) und im Zeller Lädchen (Stadtteil Zell).

 

Beachten Sie bitte auch die Homepage: www.munteres-muemlingtal.de  

 

 

Fotokalender Odenwald 2021, erschienen im Eigenverlag von Monika Hurka, Corinna Panayi-Konrad und Bernd Wittelsbach   (Foto: Corinna Panayi-Konrad)

 

 

Carl Weyprecht (1838-1881)

 

 

 

Carl Weyprecht im Österreichischen Biographischen Lexikon 2020

 

„Vorabdruck“ (Auszug) des in Bälde in der Republik Österreich (Österreichisches Biographisches Lexikon) erscheinenden Sonderdruckes, hier: Weyprecht-Forschung

 

Weyprecht Carl, Marineoffizier und Polarforscher. Geb. Darmstadt, Großhg.tum Hessen-Darmstadt (D), 8. 9. 1838; gest. Michelstadt, Großhg.tum Hessen-Darmstadt (D), 29. 3. 1881 (Ehrengrab: Bad König, D). – Sohn des Kammerdir. des Erbach-Schönberg. Fürsten Ludwig W. und der Marie Magdalene Sophie W., geb. Hohenschild, Bruder des Mediziners Robert W. – Seine Kindheit verbrachte W. ab 1842 in König im Odenwald, wo er zunächst Privatunterricht erhielt. Nach Besuch des Humanist. Gymn. (1852) in Darmstadt wechselte er 1853 ebd. an die Höhere Gewerbeschule. Ab 1856 diente er in der österr. Kriegsmarine, zunächst als Kadett und ab 1861 als Linienschiffsfähnrich auf der Fregatte „Radetzky“, deren Kmdt. →Wilhelm v. Tegetthoff W.s naturwiss. Neigungen förderte. 1862–65 wirkte er als Instruktionsoff. auf dem Schulschiff „Huszár“. W., der bereits am Krieg von 1859 teilgenommen und sich 1866 als Navigationsoff. bes. in der Seeschlacht von Lissa ausgez. hatte, war danach an Bord des Raddampfers „Elisabeth“ zur Unterstützung K. Maximilian I. (Erzhg. →Ferdinand Maximilian) in Mexiko. Nach der Beförderung zum Linienschiffslt. wurde er 1869–70 zu Aufnahmen der adriat. Küste herangezogen. 1870 begleitete W. österr. Astronomen zur Beobachtung einer totalen Sonnenfinsternis nach Tunis. Ein Jahr später nahm er zusammen mit →Julius v. Payer erstmals an einer Expedition in die Arktis teil, die nach Nowaja Semlja führte. 1872–74 war W. einer der Leiter der großen österr.-ung. Nordpolarexpedition (Payer-W.-Expedition), bei der 1873 Franz-Josef-Land entdeckt wurde. Auf dieser Reise führte er astronom., meteorolog., ozeanograph., geolog., erdmagnet., aber auch zoolog. Forschungen sowie Polarlichtbeobachtungen durch. Gem. mit Payer betrat er erstmals das Kap Fligely, den nördlichsten Punkt Eurasiens, und konnte die Theorie vom eisfreien Nordpolarmeer widerlegen. Literar. wurde die Expedition in Christoph Ransmayrs Roman „Die Schrecken des Eises und der Finsternis“ (1984) verarbeitet. Nach seiner Rückkehr bemühte sich W. um die Errichtung polarer Forschungsstationen und galt als der „Vater des Internationalen Polarjahres“ 1882/83. Seine wiss. Abhh. befassten sich ebenfalls mit der Arktis, so das Werk „Die Nordpol-Expeditionen der Zukunft …“, 1876 (Neuaufl. ab 2010), in dem er die Erfahrungen und Ergebnisse der Arktisforschungen 1872–74 präsentierte. W. war Mitgl. der Società Adriatica di Scienze Naturali, Ehrenmitgl. des Ver. für Geographie und Statistik zu Frankfurt am Main, ab 1874 der geograph. Ges. in Wien, weiters der geograph. Ges. in Hamburg und München, der Ges. für Erdkde. zu Berlin, der Société de Climatol. Algérienne, des naut. Ver. Hamburg sowie des Freien Dt. Hochstifts in Frankfurt am Main. Er erhielt u. a. 1866 den Orden der Eisernen Krone III. Kl., 1874 das Ritterkreuz des Leopold-Ordens, 1875 die Goldmedaille der Royal Geographical Society in London, 1876 den preuß. Roten Adler-Orden III. Kl. sowie das Off.kreuz des italien. Ordens der Hll. Mauritius und Lazarus. Seit 1967 vergibt die Dt. Ges. für Polarfoschung die W.-Medaille für wiss. Leistungen in Polargebieten. Einige Toponyme nehmen auf seinen Namen Bezug, darunter der W.-Gletscher auf der Insel Jan Mayen oder die W.-Berge im antarkt. Kgn.-Maud-Land.

Weitere W.: s. Tiggesbäumker; Berger u. a.

L.: NFP, 29. (Abendbl.), WZ, 30., Prager Tagbl., 31. 3. 1881; ADB; Wurzbach; Erlebnisse der österr. Nordpolfahrer unter der Führung von W. und Payer, ed. J. Neidl, 1874; Militär-Ztg. 34, 1881, S. 204; H. v. Littrow, C. W. … Erinnerungen und Briefe, 1881; H. Tollner, in: Österreichische Naturforscher und Techniker, 1950, S. 23ff. (m. B.); G. Tiggesbäumker, in: Polarforschung 51, 1981, S. 213ff. (m. B. u. W.); J.-J. Langendorf, Die große Fahrt, 1996, s. Reg.; H. Egghardt, Österreicher entdecken die Welt, 2000, s. Reg.; Enc. of the Artic, ed. M. Nuttall, 2005; F. Berger u. a., C. W. (1838–81), 2008 (m. B. u. W.); J. Schimanski – U. Spring, Passagiere des Eises, 2015, s. Reg. (m. B.); E. Mazzoli, C. W. and the International Polar Years, 2016 (m. B.); Mitt. Reinhold Nisch, Bad König, D.

(P. Svatek)

 

 

 

 

Freundlicherweise zugesandt von Frau Mag. Dr. Daniela Angetter-Pfeiffer (Redakteurin Österreichisches Biographisches Lexikon) an den Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

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Als weiteren Einstieg in die Polar-Mission von Carl Weyprecht und der weiteren Akteure ist zu empfehlen, und im Anhang dazu gibt es auch eine umfangreiche Sekundärliteratur-Liste:

Lars Schmitz-Eggen:“ Verschollen im Packeis- 1869 startet die große deutsche Expedition zum Nordpol- ein monatelanger Überlebenskampf für die Wissenschaftler und Besatzungen.“

(Herausgegeben von Bad Königs Erstem Stadtschreiber Vito von Eichborn), Books on Demand (ISBN- 978- 3- 8334- 6877-3),  Norderstedt 2008

 

Weitere Literatur zu/über den im damaligen (Bad) König im Odenwald aufgewachsenen und hier auch bestatteten Carl Weyprecht findet sich auf den weiteren „Carl Weyprecht-Seiten“ dieser

HGV-Homepage www.hgv-badkoenig.de

 

 

 

 

(Reinhold Nisch/22.02.2021)

 

 

 

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Polar-Forschung/Alpine Forschung gut 150 Jahre nach Carl Weyprecht/Julius Payer im 21. Jahrhundert

Pressehinweise:

„Kühldecke- Ein Schweizer Forscher will weltweit Gletscher retten, indem er Schmelzwasser in Kunstschnee verwandelt“ (Titelseite1) – „Schnee für morgen- Der Schweizer Glaziologe Felix Keller hat eine verblüffend einfache Methode entwickelt, mit der das weltweite Abschmelzen der Gletscher zumindest aufgehalten werden könnte“  Von Joachim Wille (Quelle: Frankfurter Rundschau vom Donnerstag, 18. Februar 2021 / Rubrik Magazin, S. 18f.)

 

“ Starkregen und Dürre im Wechsel- Zweieinhalb Monate rechnete ein Supercomputer ein Klimamodell für die Alpen durch. Jetzt haben Orte im Hochgebirge genauere Starkregenprognosen an der Hand.“ Von Verena Kern (Quelle: Frankfurter Rundschau vom Montag, 22. Februar 2021/ Rubrik Wissen, S. 9/ dazu der Kommentar vom Joachim Wille „Ökologisch- Das Wasser steigt“ (dito)

 

„Gigantische Schneeschmelze- Grönland, Antarktis und die Gletscher im Hochgebirge: Zum ersten Mal haben britische Forscher eine umfassende Bilanz zum schwindenden Eis vorgelegt“ Von Nick Reimer (Quelle: taz montag, 8. februar 2021/taz klima 09)

 

„Wirbel mitten im Lockdown- Der Klimawandel beschert Deutschland einen plötzlichen Wintereinbruch. Der einzige Vorteil: Viele Menschen bleiben in der Selbstisolation, auch S. 11,30 (Quelle: FR vom Montag, 8. Februar 2021)

 

 

(Alle Fotos: Reinhold Veit/HGV Bad König e.V.)

 

 

(Alle aktuellen Fotos- September 2020- auf dieser Themenseite: Reinhold Veit/HGV Bad König e.V.

 

 

Philipp Schmunck- Lehrer und Heimatforscher in König im Odenwald

 

(Hinweis: Weitere Texte erfolgen, wenn es zu einem Mehr an Wissen über Philipp Schmunck auch gerade zu dessen Lebensphase in König im Odenwald kommt. )

 

 

Auszug aus dem „Heimatbuch Bad König“ von Karlheinz Winter, hier: Biografisches zu Philipp Schmunck (nach Recherche von Alexander Körner, Bad König), dito S. 73

HGV Bad König e.V. Zu Philipp SchmunckHeimatbuch Bad König_0001

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der historische Grabstein des Ehepaares Eva Marg. (vermutlich Margarethe/Margaretha) und Johann Philipp Schmunck auf dem kernstädtischen Friedhof Bad König im Odenwald. (Dieser befindet sich auf dem Ensemble-Schutz-Areal des Friedhofes.)

 

 

 

 

Erklärung des Auszuges (Quelle: Bensheim-Gronauer Familienbuch) von Herrn Werner Hombeuel aus Bensheim daselbst, einem Nachfahren von Philipp Schmunck (1842- 1916)

 

Kleine Familiendaten der historischen Schmuncks/ lfd. Nr. 3 ist Johann Philipp Schmunck, geb. 03.09 1842, als drittes Kind in Gronau:

1: Ausgewandert ca.1890 mit der kompletten Familie

2. Unverheiratet verstorben

3: Das ist „unser Mann“* ( = Philipp Schmunck)

4:  Urgroßmutter (von Herrn Werner Hombeuel) verheiratete Steinbacher, aus Gronau nach Zell

 

Die Wurzeln dieses Familienzweigs reichen weiblicherseits nach Reichenbach-Lautertal,

der Stammvater der Gronauer Schmuncks kam ca. 1780 aus Erlau, Fränkisch-Crumbach (Hinweis: Fränkisch-Crumbach gehört heute zum Odenwaldkreis.)

Der Name existiert heute in Gronau nicht mehr.

(Niedergeschrieben: Werner Hombeuel)

 

Weitere Erkenntnisse: Man stellt fest, wie schon damals die familienhistorischen Vernetzungen im 19. Jahrhundert auch vom vorderen Odenwald/Bergstraße „bis weit in den mittleren bzw. hinteren Teil des Odenwaldes reichten, nicht nur durch Ehen, sondern auch durch berufliche Tätigkeiten u.a.

 

Presse:

„Personen-Historie Bad König- Ein Straßenname für Philipp Schmunck (1842-1916)“ (Quelle: Bad Königer Stadtnachrichten vom Freitag, 25. September 2020, S. 16)

 

 

HGV Bad König e.V./26.09.2020)

 

 

Bad König: Europäischer Denkmaltag am 13. September 2020 war unter den gegebenen Umständen akzeptabel

Bad König. Der Europäische Denkmaltag- stets am zweiten Sonntag vom Monat September stattfindend- war auch auch dieses Mal trotz der besonderen Umstände (globale Pandemie durch Corona-Viren) im wahrsten Sinne akzeptabel. So war doch noch im vergangenen Jahr 2019 ein regelrechter Besucheransturm zu konstatieren (über 60 Personen unterschiedlicher Provenienz kamen herbei), fanden sich diesjährig sichtlich weniger Besucherinnen und Besucher ein, die aber von einer zugezogenen Neubürgerin und Gästen aus Hamburg wieder eine interessante Herkunftsstruktur aufwies. Interessant waren für diese an jenem spätsommerlichen Sonntagnachmittag die vielfältigen alten und neueren bauhistorischen und kunsthistorischen Erkenntnisse zur Historischen Kapelle, wobei die studierte Kunsthistorikern/Künstlerin Heidi Hoffmann bei zeitgleich geringerem Einlass in die Historische Kapelle nach wie vor für die Region Einmaliges anhand der Passionszyklen u.a. erklärte, während Reinhold Veit und Reinhold Nisch die historischen Grabstätten, die Sanierungsmaßnahmen um das Jahr 2000 darstellte bzw. die Einordnung des Ensembleschutz-Teiles des Friedhofes Bad König und die globalhistorische Zuordnung vornahmen. Zugleich gaben Hans-Peter Geidel und Walter Hoffmann sowie Katharina Haase temporär weitere beratende Hinweise. Sämtliche Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln wurden beachtet.

Deutschlandweit/europaweit  fanden  „wegen Corona“ lediglich in vielen historischen Denkmaleinrichtungen „virtuelle Rundgänge“ statt, wobei diese Ankündigungen vom Bundesverband „Deutsche Denkmalpflege“ abwartend ob der Situation relativ spät verkündet wurden und viele historische Stätten gar nicht heuer aufmachten. Kleinere (ehrenamtlich geführte Einrichtungen) hatten insgesamt das Nachsehen, weil sie anderenorts auch sonst früher Kaffee und Kuchen wie auch Exponate anboten, um die Vereinskassen etwas aufzustocken. Das fiel dort alles weg.

HGV Bad König e.V. (rn-14/9/2020)

 

Nach wie vor wunderschön zu sehen: Historische Kapelle Bad König – stammend aus dem sehr frühen Drittel des 9. Jahrhunderts.

(Foto: R. Veit/HGV Bad König e.V.)

 

Presseberichterstattung:

„Friedhofskapelle im Fokus- Zum Europäischen Denkmaltag zeigt Bad König kulturelle Schätze“ (Titelseite)/“Wider  die Einsamkeit der Schätze- Bad Königer Heimat- und Geschichtsverein stellt am Europäischen Denkmaltag historische Zeugnisse vor“ Von Hans- Dieter Schmidt (auch Foto/Text: Unter Beachtung der Corona-Schutzbedingungen erläutert Kunsthistorikerin Heidi Hoffmann- Mitte- zwei Besuchern die Besonderheiten der aus der Zeit Karls des Großen stammenden Historischen Friedhofskapelle. (Quelle: Odenwälder  Echo vom Dienstag, 15. September 2020-  Rubrik Odenwald, S. 9)