Eingang zum Ehrenfriedhof in Blieskastel/Saarland

(Foto von Kurt Ziegler/Scan: Reinhold Veit, beide Bad König): Auf dem Gefallenen-Friedhof liegt auch der Gefallene Walter Hofmann (1923-1945) aus König im Odenwald (Zum Bericht).

 

Kurt Ziegler sucht die Vergangenheit auf

Nun ist das Ende des Zweiten Weltkrieges (1939-1945) schon 76 Jahre her, und noch immer gibt es Erinnerungen und Mahnungen an diese schrecklichen Zeiten, die millionenfache Menschenleben in Europa und auf anderen Kontinenten wie zur See und auch durch menschenverachtende Vernichtungen kosteten. Der jetzt 92-jährige Bad Königer Bürger Kurt Ziegler unternahm an einem August-Wochenende des gegenwärtigen Jahres 2021 mit einer ihn chauffierenden Begleitung eine mehrtägige Reise ins Saarland, quasi als sein Geburtstagsgeschenk gedacht. Dort suchte er auch den Ehrenfriedhof Blieskastel auf, wo viele Gefallene ihre letzte Ruhestätte fanden, so auch dort die Ruhestätte des im damaligen König am 3. Januar 1923 geborenen Soldaten Walter Hofmann sich befindet, welcher vier Monate vor Kriegsende am 6. Januar 1945, also drei Tage nach seinem zweiundzwanzigjährigen Geburtstag fiel. Er war der Zwillingsbruder der vor paar Jahren verstorbenen Bad Königerin Erika Gottschalk geborene Hofmann gewesen (ehemalige „Hofmann`sche Zigarren-Fabrik“). Für Kurt Ziegler selbst war diese Fahrt auch eine Fahrt „in die eigene Vergangenheit“ vor 77 Jahren, sah er noch einmal den damaligen Kasernenhof in Merzig (Anmerkung: Das Areal wird heute von der Bundeswehr genutzt. Dort erhielt Kurt Ziegler durch einen Bundeswehrangehörigen auch Zugang zum Archiv.), wo er als damaliger HJ-Angehöriger (gerade 15 Jahre alt geworden !) im einstigen Bau2/Kasernen-Stube 34 mit elf anderen Jugendlichen einquartiert war. (Foto:K.Ziegler/Scan-Text: R. Veit, R.Nisch: Schmiedeeisernes Eingangsportal zum Friedhof)

Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

 

 

 

Ergänzende Literaturempfehlung:

Wilhelm Weller/Hans Winter: Eine Jugend im Dritten Reich (mit Titelfoto nach einem Erinnerungs-Gemälde von Wilhelm Weller: 29. März 1945- Übergabe Michelstadts an die US-Armee, Euro 22,00

 

Pressehinweise:

„Zum Volkstrauertag 2021- Gefallenen- Friedhof in Blieskastel- Kurt Zieglers Visite ins Saarland“ (Quelle: Bad Königer Stadtnachrichten Nr.45 vom 12. November 2021, S. 14

Gedenken zum Volkstrauertag 2021 auch in Vielbrunn im Odenwald:

„Frieden beginnt bei jedem Einzelnen“- Vielbrunns Ortsvorsteherin (Allmann) appelliert bei Gedenkfeier zum Vokkstrauertag für ein besseres Miteinander aller Menschen“ (red) (Quelle: Odenwälder Echo vom Dienstag, 16. November 2021, Rubrik Odenwald, S. 9)

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Zell, Fürstengrund und Bad König im Odenwald erweitert familiengeschichtlich digital erfasst

Bad König im Odenwald. Wie der Heimat- und Geschichtsverein Bad König mitteilt, hat Alexander Körner weitere familienhistorische Daten erfasst, und zwar für Zell die Heiratsregister 1876 bis 1908 und die Sterberegister 1876-1937, für Fürstengrund das Sterberegister 1876-1937 sowie für Bad König das Sterberegister nunmehr 1988-1991. Das alles ist immer wieder ein mühevoller, zeitintensiver und ehrenamtlicher Prozess- und wir können dankbar sein, dass in unserer Stadt so etwas in Angriff genommen wird, was anderenorts- auch im Nahbereich- gar nicht noch digitalisiert existiert. Wer etwas über seine eigene Familie oder für private Forschungszwecke erfahren möchte, der wende sich bitte an Alexander Körner direkt (koerner.alexander111@t-online.de). Ihr Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

 

 

 

Mittels der familienhistorischen Daten der Familie Weyprecht wird hier ein Screenshot des Genealogen Alexander Körner aus Bad König exemplarisch gezeigt.

 

 

 

 

 

(Stand: 14.September 2021/Ni)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wilhelm Guntermann- ein prägendes Mitglied der „Hollerbacher Maler-Kolonie“- Wer kennt dessen genaue „Lebensspuren“ in Bad König?

Bad König. Pfarrer i.R. Gerhard Schäfer brachte „die Sache ins Rollen“. Im familiären Forschungsbereich eines Buchprojektes zu einem Maler aus dem Münchener Bereich stieß man beiläufig auf den Maler Wilhelm Guntermann (geboren am 19.03.1887 in Bensheim, gestorben am 23.11.1976 in Darmstadt). Guntermann studierte zusammen mit Arthur Grimm an der renommierten Kunstakademie Karlsruhe bei Wilhelm Trübner und Ludwig Schmitt-Reute noch fast zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Später gehörte er mit dem Studienfreund Grimm der berühmten „Hollerbacher Malerkolonie“ an, zu der sich weitere Kunstschaffende gesellten. Heute gehört Hollerbach zu Buchen im Odenwald. Dennoch fällt- was man bis jetzt so weiß- Wilhelm Guntermanns Werk in seiner Gesamtheit auf und unterscheidet sich doch sichtbar von dem anderer aus der Hollerbacher Künstlerkolonie, vielleicht auch durch Guntermanns „Studienreisen der Inspirationen“ nach Italien, in die Niederlande, nach Belgien und Frankreich. Die Frage aber ist: Aus welchen Beweggründen weilte der Künstler in König im Odenwald? Vage, also noch ungenaue Recherchen ergaben, dass es vielleicht schon 1939 geschehen sein könnte. Der Künstler war aber noch in Bad König bis 1965, wo es ihn dann nach Darmstadt hinzog und bis ins hohe Alter dann weiter wirkte.*  Bekannt ist nun durch HGV-Mitglied Katharina Haase, dass Guntermann im Trakt der Villa Tramontana– die dem Ehepaar Mühlhäuser zu eigen war- sein Domizil hatte, dort mit angeschlossenem Künstler-Atelier. Wer selbst oder vom Weitererzählen noch mehr dazu beitragen kann, der möchte sich doch bei Pfarrer Gerhard Schäfer oder bei den Mitgliedern des HGV-Vorstandes bitte melden.  Interessant wäre auch, die Frage, welche Kunstwerke Wilhelm Guntermann in seiner „Königer Zeit“ kreierte. Wie lange er hier war? Es mag wenigstens einen Versuch wert sein. Denn die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Eines ist aber gewiss: Die malerische Schaffenskraft Wilhelm Guntermanns zeichnet sich durch eine gewaltige Bandbreite aus, denkt man nur an so unterschiedliche Kunstwerke wie exemplarisch „Kirche im Odenwald“, „Stilleben mit Sonnenblume“,„Mediterrane Flusslandschaft“ oder gar „Siesta v prístavu“ *- ein bestechend wie farblich nuanciert prächtiges Gemälde im „Dreischritt“ (zwei sich unterhaltende junge Frauen mit Obstkorb neben Booten am südlichen Strand- Häusersilhoutte-aufsteigende Gebirgskette).

* Hollerbacher Maler-Kolonie, Ausstellungskatalog von 1980, S. 27

 

 

 

***Villa Tramontana  mit Kunst-Atelier (Scan: R. Veit/HGV Bad König e.V.-Bilddatenbank): So könnte es etwa atmosphärisch ausgesehen haben, wo auch hier der  Künstler Wilhelm Guntermann– Mitglied der berühmten Hollerbacher Maler-Kolonie später in König im Odenwald wohnte und malerisch wirkte.

 

 

 

Literatur:

„DIE HOLLERBACHER MALERKOLONIE – Harold Bruntsch-Rudolph Burckhardt-Waldemar Coste-Arthur Grimm-Wilhelm Guntermann– Ejner Quaade- Franz Wallischek

Ausstellungskatalog im Bezirksmuseum Buchen im Odenwald vom 29.Juni bis 3.August 1980 (Hrsg. Michael Sieber/Redaktion  Michael Sieber, Dr. Lilo Krieg -Sieber, Druckerei Odenwälder, Buchen 1980)-Gedruckt mit Unterstützung des Ministeriums für Wussenschaft und Kunst Baden-Württemberg

 

 

Maler Wilhelm Guntermann (ohne Altersangabe und Jahr/Quelle: siehe oben: Hollerbacher Malerkolonie/Ausstellungskatalog unter Literatur)

 

 

* Wilhelm Guntermanns  Gemälde „Siesta v prístavu“

Quellenangabe:  http://www.artnet.de/künstler/wilhelm-guntermann/siesta-v-přístavu-2Aba51haGIHcCF4fOPnkGw2

 

(screenschot-rn: Laptopwechselbild- 05.01.2022)  Auch heute gibt es noch in Italien derartige „Dorfmotive“ mit terrassenförmig angelegten Ebenen an dessen Mittelmeer-Küsten. Das diente auch dem Bad Königer Wilhelm Guntermann schon als „malerische Steilvorlage“, als er in Italien einst weilte (siehe oben).

 

 

 

 

 

 

 

Das „Siegfried-Drachen-Motiv“ vom Hollerbacher Malerkolonie-Maler Wilhelm Guntermann aus dem Bereich der Nibelungen-Saga befindet sich im hinteren südlichen Trakt des Heimatmuseums Bad König. Es zierte einst den Saal im Hause des einstigen Fafnir-Brunnens an der Frankfurter Straße in Bad König (heutiger Standort der Odenwald-Therme in Bad König /Foto: Reinhold Veit, HGV Bad König e.V.)

 

 

Hier wurde vom Fotografen Reinhold Veit das Guntermann-Gemälde erneut abgelichtet (ohne Rahmen bearbeitet), und der helle Blendeffekt wird hier nicht mehr sichtbar. Wohlgmerkt: Im oberen Gemälde wird dadurch jedoch eine sich „verstärkende, ja bedrohlichere Kampfesbereitschaft“ durch den Drachen- erkennbar. Auch nicht schlecht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Anmerkung zu den Vogel-Motiven Wilhelm Guntermanns: Die Gemälde befinden sich in Privatbesitz/Scan: R. Veit)

Die Vielseitigkeit des Werkes von Wilhelm Guntermann (1887-1976) zeigt sich auch in dieser Vogel-Trilogie. Die Fauna der Lüfte wird künstlerisch fixiert, jeder Vogel wird auf dem Ruhepol- als Momentaufnahme „eingefangen“-  eines Astes gesehen.

 

 

 

 

 

Kleinkinder-Motivik von Wilhelm Guntermann im Kriegsende-Jahr 1945 (Privatbesitz). Auffällig ist hier, dass der Künstler Wilhelm Guntermann- im Gegensatz zu den üblichen Gepflogenheiten- im oberen linken Bereich signierte und datierte, vielleicht auch aus Platzmangel (unten rechts).

 

 

 

Bretzingen- eine altstädtische Häuser-Silhouette -ein Aquarell-Gemälde von Wilhelm Guntermann (Privatbesitz)

 

 

 

 

(Quelle: Bad Königer Stadtnachrichten vom Freitag, 15.Oktober 2021/16. Jahrgang/Nr. 41, S.7): Das Gedicht verweist-soweit rekonstruierbar- auf Lebenspuren von Wihelm Guntermann, wobei die humorvolle Bad Königer „Schwimmbad-Episode“ von mehreren Augenzeugen im damaligen Kindes-/Jugendlichenalter dokumentiert wird. Das Schwimmbad in Bad König- das älteste dieser Odenwald-Region- muss zudem auch um 1950 schon etwas renoviert worden sein.)

 

 Wilhelm Guntermanns letzte Jahre in Darmstadt- Soderstraße 78

(Peter Ostheim/Albrecht Hegny: Vielen Dank, dass diese Kopie eines Darmstädter Echo-Artikels vom 31. Juli 2022 zur Verfügung gestellt werden konnte./Scan-Bearbeitung: Reinhold Veit- 11.03.2022)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

 

Wer etwas zur Bad Königer Zeit vom Maler Wilhelm Guntermann vertiefend bzw. erhellend  wie ergänzend beitragen kann, der melde sich bitte: mail@hgv-badkoenig.de    Vielen Dank im Voraus!

 

(Stand: 11.03.2022)

 

 

Vor dem Eingang des Traditions-Café- dem „Café Orth“ in Zell im Odenwald

Bad König im Odenwald. Es ist Frühling, April-Frühling im Odenwald. Drei Frauen weilen zur Erholung bzw. zur Kur im Bad König des Jahres 1960. Eine davon ist die ziemlich großgewachsene Hedwig Danielewicz (links auf dem Foto). Alle Damen sind modisch im frühlingshaften Stil der Zeit gekleidet und stehen vor dem mehrstufigen Treppenaufgang zum Cafe Orth, wie er eigentlich in der Gegenwart in etwa noch ist. Zur Erbacher Straße geneigt hängt das Transparentschild und man weiß, dass es hervorragende Spezialitäten aus eigener Konditorei im Hause gibt, wobei das Schild mit der Bier-Reklame aus Mossautaler Brauerei nochmals verstärkend hinweist.

Schon damals ließen es sich Kurende nicht nehmen, auch per Fußweg von Bad König aus- sei es am Waldweg oder in den Auen im Bereich der Mümling- die Heu-Brücke überquerend- den Spaziergang ins noch selbstständige Zell zu unternehmen- eine stets wegen der Gastronomie dort lohnende Sache, wo es zudem auch die „Krone“ und den „Eulbacher Hof“ sowie „Es Käthche“ und „den Sepp“ gab, wo man sogar noch im kleineren Gastraum überschaubar selbst am „Holz-Schalter“ sogart seinen Lotto- oder Toto-Tippschein abgeben konnte. Nun ja- etwas Nostalgie klingt ja schon mit.

 

 

(Foto von Hedwig Danielewicz, April 1960/Scan: Reinhold Veit, HGV Bad König e.V.)

 

Auch einen Spaziergang wert- das Langenbrombacher Tal in der Zeit der 1960er Jahre

(Foto: Hedwig Danielewicz/Scan: R.Veit, HGV Bad König e.V. )

 

 


(HGV Bad König e.V.- 30.08.2021)

Hinweis: Die Seite befindet sich noch im Aufbau.

Dokumente der Kur aus Bad Königs einstiger Zeit des Fremdenverkehrs

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(* Foto: Hedwig Danielewicz/Scan: Reinhold Veit)

 

 

Kur- und Fremdenverkehr in Bad König im Odenwald in den 1960ern- alles noch ohne High Tech!

Bad König im Odenwald. Dokumente einer längst vergangenen Zeit: Auf dem historischen Foto* von 1960 sieht man Verschiedenes, was Aufschluss gibt über „Leben auf Zeit“ im damaligen Bad König zu Beginn der 1960er Jahre, denn gerade die Kurgäste sammelten ihre Nachweise von einem mehrwöchigen Aufenthalt, klebten diese in ihre Alben dazu- eben zu den Fotos, die mit den Foto-Ecken dort verewigt wurden.

 

Kur- und Fremdenverkehr in Bad König im Odenwald, und dies alles noch ohne HighTech, also ohne Smartphones, Handys, Laptops, www-Verbindungen etc. Die Kurgäste- wie hier in den April-Tagen des Jahres 1960 Frau Danielewicz aus Berlin- sammelten deswegen so manchen Nachweis über den Aufenthalt in Bad König und seiner Umgebung, klebten alles in ein Erinnerungsalbum zum „Nacherinnern für daheim“ ein: Da gehörte die Eintrittskarte zu einer Veranstaltung in der damaligen Wandelhalle ebenso dazu wie der Besuch in den diversen Cafés bzw. in den beiden Bad Königer Lichtspieltheatern (den Kinos Apollo/Hotel Krone und Hotel Büchner/Treser)- ein Novum in der Zahl im gesamten damaligen Kreis Erbach, der heute, nun schon ein halbes Jahrhundert lang, sich Odenwaldkreis nennen darf. Das Festbuch des Odenwaldkreises wird ja hierzu noch diesjährig erscheinen. Vieles Ergänzende zu Bad König aus der Zeit der 1960er finden Sie auf den jeweiligen Themenseiten unserer Homepage: www.hgv-badkoenig.de (Scan-Text: R.Veit- R. Nisch) Ihr Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Der nunmehr historische Eingang zum Odenwald-Sanatorium des Jahres 1960

Bad König im Odenwald. Wir schreiben das Jahr 1960. Deutschland ist zweigeteilt- gut fünfzehn  Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges und wird es dann im kommenden Jahr mit dem Mauerbau vom 13. August 1961 in den  folgenden 28 Jahren noch mehr bleiben. Aber zurück in den Odenwald… zu dem prosperierenden Kur- Bad König. Es gibt in der damaligen Gemeinde sehr viele Übernachtungsgäste und zudem insbesondere eine hohe Zahl von Kurgästen, so auch im einstigen Odenwald-Sanatorium an der Waldstraße, wobei die Erweiterung durch einen größeren Ergänzungstrakt noch im Werden ist. So existierte gleich rechter Hand dieser Straße fast zur Abzweigung Jahnstraße ein kleiner Pavillon mit „Goldrahm“-Fenstern und Schalter im architektonischen Stil dieser Zeit, der immer bis in die Abendstunden so bis 22.15 Uhr personell besetzt war, meist da mit einer männlichen Person, den die „alten Kinnicher“ dann liebevoll „des Hermännche“ nannten. Denn um 22 Uhr fanden die abendlichen Ausgänge der hier im Odenwald-Santorium mehrheitlich vierwöchig weilenden weiblichen Kurgäste  gerade in den schönen Sommermonaten stets ein Ende- und unser geduldiger Pförtner musste dann allabendlich den Einlass der fröhlich und lustig zurückkehrenden Kurenden kontrollierend gewähren. Denn am nächsten Morgen nach dem Frühstück waren ja wieder therapeutische Anwendungen je nach ärztlichen Verordnungen aufgrund von individuellen Vorgeschichten obligatorisch angesagt.

Weiteres- auch zur damit verbundenen Geschichte mit den berühmt berüchtigten „Bad Königer Kurschatten“- verschweigen wir an dieser Stelle galant, verweisen aber auf später eventuell kommende und ergänzende Expertisen auf unserer Homepage (Foto aus Nachlass Frau Hedwig Danielewicz,Berlin, die 1960 im Hause Ludwig Schum zur Kur weilte, nunmehr im Alter von 96 Jahren verstarb.(Repro-Text: R. Veit- R.Nisch) Ihr Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

 

 

 

 

 

Heimathistorie: Rosen für die Gräfin

Bad König. Im schönen Blüten-Kleid zeigt sich dieser Tage das historische Grab neben der Historischen Kapelle auf dem kernstädtischen Friedhof: „Rosen für die Gräfin“, so  könnte die Überschrift zum Foto (HGV) also lauten, denn hier wurde dereinst Auguste Caroline, Gräfin zu Erbach-Schönberg (1758-1815) geborene Gräfin zu Isenburg-Büdingen beigesetzt. Im Sterbejahr der Gräfin- also  1815- fand übrigens ein markanter historischer Epochenwechsel mit dem Wiener Kongress und der sich daraus ergebenden Neuordnung Europas statt. Beigesteuert wurde der Blumenschmuck durch den HGV Bad König e.V., Hermann Körner- unter Assistenz von Sohn Alexander- erneuerte farblich vor einiger Zeit die Schriftzüge und die Grabumrahmung. Sehr wahrscheinlich finden unter Wahrung der pandemischen Regelungen am Europäischen Denkmaltag im September dieses Jahres „rund um die Historische Kapelle“ und an den historischen Grabstätten wieder Führungen statt, dies aber in der genauen Bekanntgabe zur gegebenen Zeit. Ihr  Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

 

 

 

 

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Die breite Streuung des Angebotes vom „Körner-Geschäft“ in der zentralen Königer Alexanderstraße von 1913- Körner holt berühmte Cigaretten-Marken nach König und den Odenwald

Bad König im Odenwald. Auch in dieser Anzeige von 1913- eingerahmt durch wunderbare Ornamente des Jugendstiles- erkennt man das Waren- und Dienstleistungsangebot von „Wilh. Körner Ww „(=Witwe) aus der Alexanderstraße in all seiner Vielfalt: Kolonial-, Material- und Farbwaren. Dazu existierte noch eine Eisenhandlung. Und auch Zigaretten und Zigarren waren in der Offerte, letztere vermutlich aus örtlicher Produktion, da es ja hier einige „Cigarren-Manufakturen“ unterschiedlicher Größe gab. Auffällig ist auch wieder, dass einige Geschäfte (sehen Sie bitte in einer früheren Ausgabe dieser historischen Anzeigen-Serie dazu das Schuhlager von Adam Eckel in der Kimbacher Straße) auch Agenturen von Versicherungen (hier nun Feuer- und Lebensversicherungen) inne hatten, wobei man ergänzen kann, dass erst so richtig nach Gründung des Deutschen Kaiserreiches (1870/71) das Banken- und Versicherungswesen „an Fahrt aufnahm“. (Scan-Text: R.Veit- R.Nisch) Ihr Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

 

 

 

 

 

 

Weitere Hinweise zu dieser Anzeigen-Werbung von König im Odenwald von 1913: Mit „Niederlage“ ist wohl in heutigem Sinne „Niederlassung“ gemeint, wobei hier garantiert wird, dass an Wiederverkäufer zu Sonderkonditionen (zu Fabrikpreisen) ausgeliefert und verkauft wird: So wurden u.a. auch berühmte Produkte von Garbaty und Batschari angeboten.

 

Garbaty

Garbaty Zigarettenfabrik

1881 gründete Garbáty-Rosenthal die Zigarettenfabrik Garbaty in Berlin. Bekannte Marken waren Königin von Saba und Kurmark. 1929 übernahmen seine beiden Söhne Eugen und Moritz den Betrieb. Im selben Jahr erwarben Reemtsma und Haus Neuerburg den 50% Geschäftsanteil von Eugen Garbaty.
1938 wurde die Garbaty Zigarettenfabrik „arisiert“ und an eine Investorengruppe um Dr. Jakob Koerfer verkauft. Reemtsma übertrug daraufhin seine Anteile an die neuen Eigentümer.
Die Familie Garbaty konnte 1939 in die USA emigrieren.
Kurz nach der „Arisierung“ wurde auf der Zigarettenschachtel „Königin von Saba“ das Portrait Garbatys durch das Portrait eines Orientalen ersetzt.
Nach dem Krieg wurde die Garbaty Zigarettenfabrik verstaatlicht und als VEB Garbáty geführt und 1960 zusammen mit Josetti dem VEB Vereinigte Berliner Zigarettenfabriken zusammengeschlossen.
Die Rechte an der Marke Kurmark verkaufte Jakob Koerfer nach Kriegsende an die BAT, die daraufhin die Produktion der beliebten Vorkriegszigarette wieder aufnahm.

Zigarettenmarken:
Baccarat
Buschenschaftler
Corsini
Duke of Edinbourgh (1914 umbenannt in Flaggengala)
Duke of York (1914 umbenannt in Graf Yorck von Wartenburg ?)
Flaggengala (bis 1914 Duke of Edinbourgh)
Gold-Saba
Graf Yorck von Wartenburg (bis 1914 Duke of York)
Herzog Alfred
Königin von Saba
Kurmark
Landesflagge
Liebesmahl
Matos
Meine Passion
Partout
Passion
S.C.
Sonderklass

(Quellennachweis: cigabox.de/zigarettenfabriken/garbaty-zigarettenfabrik.de/Stand: 13.07.2021)

A. Batschari

Batschari-Zigarrenfabriken

August Batschari erhielt nach dem Besuch der Volksschule eine Stelle als Kaufmannsgehilfe bei dem Baden-Badener Zigarren- und Zigarettenhändler Heinrich Rheinboldt. Die Produkte, die in einer gemieteten „Boutique“ beim Baden-Badener „Conversationshaus“ verkauft wurden, stellte Rheinboldt in einer kleinen Tabakmanufaktur her. Da Zigaretten seit Mitte des 19. Jahrhunderts immer beliebter wurden, widmete sich Batschari ganz der Zigarettenproduktion. Als er 1880 Rheinboldts Tochter Anna (1852–1922) heiratete, überließ sein Schwiegervater ihm die Zigarettenproduktion als Existenzgrundlage, während die Zigarrenherstellung später auf Rheinboldts Söhne überging. Batschari war erfolgreich, seine Produktion überschritt bald den „handwerklichen“ Maßstab einer Manufaktur und wurde zur Fabrik. Als er 1899 sein neu errichtetes Geschäftshaus Balzenbergstraße 64 bezog, stellte er bereits 110.000 Zigaretten pro Tag her. Auch dieser Betrieb wurde schon nach wenigen Jahren zu klein. In dem 1906–1907 errichteten Fabrikneubau zwischen der Balzenbergstraße und der Mozartstraße entstanden fertigten moderne Maschinen in den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg 1,5 Millionen Zigaretten täglich. Die Inbetriebnahme dieser Fabrik bedeutete für die Kurstadt den Beginn ihrer industriellen Phase. In allen bedeutenden europäischen Städten hatte Batschari Verkaufsstellen eingerichtet; sogar in New York, an der Ecke Madison Avenue / 46th Street, gab es eine Niederlassung. Zweigwerke entstanden u. a. in Bingen, Mainz und Worms (alle drei im damaligen Großherzogtum Hessen).

Der gesellschaftlichen Erwartung an erfolgreiche Unternehmer entsprechend, unterstützte August Batschari aus seinem privaten Vermögen gemeinnützige, vor allem kulturelle Zwecke. Er beteiligte sich mit einer Spende an den Baukosten für die Kunsthalle Baden-Baden. 1911 ließ er das „Waldhaus Batschari“ bauen, eine steinerne Schutz- und Aussichtshütte beim Korbmattfelsen am heutigen Panoramaweg Baden-Baden, die er der Stadt Baden-Baden schenkte. Er stiftete den Batschari-Preis für das Iffezheimer Pferderennen in Höhe von 50.000 Mark. Im Gegenzug bekam er verschiedene öffentliche Auszeichnungen: Auf Grund der hohen Qualität seiner Produkte erhielt er den Titel eines großherzoglich badischen Hoflieferanten[1], und 1923 – kurz vor seinem Tod – ernannte ihn die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg zum Ehrensenator. Begraben wurde er auf dem Hauptfriedhof Baden-Baden.

 

Unter A. Batschari bzw. Batschari oder auch ABC (für August Batschari Cigarettes) firmierte eine deutsche Zigarettenfabrik, die 1899 von August Batschari (1854–1923) in Baden-Baden gegründet wurde. Batschari zählt neben Garbáty und Manoli zu den Zigarettenfabriken, die im frühen 20. Jahrhundert auf ambitionierte Reklamekunst setzten und berühmte Grafikdesigner wie Hans Rudi Erdt, Ivo Puhonny, Lucian Bernhard und Ludwig Hohlwein beauftragten. Heute sind die alten Emailleschilder, Zigarettendosen, Plakate, Reklamemarken und Werbeinserate von Batschari gesuchte Sammlerstücke

 

(Quellennachweis: www.wikipedia.org/wiki/A._Batschari /Stand: 13.07.2021)

 

 

Nestor

Nestor Gianaclis Cigarettenfabrik

 

Die Nestor Gianaclis Cigaretten- und Tabakwarenfabrik war ein deutscher Tabakhersteller. Das Unternehmen wurde 1910 gegründet, brachte 1931 unter der Marke „Lord“ die erste nikotinarme Zigarette auf den Markt und ging 2002 im BAT-Konzern auf.

Geschichte

Nestor Gianaclis war ein griechischer Tabakfabrikant aus Kairo, dessen Familie 1910 in Frankfurt am Main die Nestor Gianaclis GmbH mit dem Zweck Zigaretten in Deutschland zu produzieren gründete. Als Werbegrafiker wurde in den 1920er Jahren Max Bittrof engagiert, der Anzeigen im Stil der neuen Sachlichkeit entwarf und den Orientalismus zugunsten des Bildes eines modernen Menschen aufgab.

1980 war Nestor Gianaclis der neuntgrößte von damals zwölf Zigarettenherstellern in Deutschland.[1]

Später lizenzierte Nestor Gianaclis die Marke „Lord“ an die Martin Brinkmann AG.

Die Nestor Gianaclis Cigarettenfabrik Gesellschaft mit beschränkter Haftung wurde 2002 nach mehreren Sitzverlegungen (zunächst nach Mainz, 1962 nach Wiesbaden, nach 1994 Bremen) auf die British American Tobacco Germany GmbH verschmolzen[2][3]

Ab 1993 bestand zudem als hundertprozentige Tochtergesellschaft die Nestor Gianaclis Cigaretten- und Tabakwarenfabrik GmbH mit Sitz in Hofheim am Taunus, wo bis zum Jahr 2000 Zigaretten produziert wurden. Noch im Gründungsjahr wurde diese Tochtergesellschaft an eine niederländische Holding verkauft, 2009 erfolgte ein Management-Buy-out.[4] 2010 wurde der Sitz nach Nordhorn verlegt,[5] dann nach Stralsund, wo die Gesellschaft schließlich 2014 nach Aufhebung des 2012 eröffneten Insolvenzverfahrens gelöscht wurde.[6]

 

(Quellennachweis: www.wikpedia.org/wiki/Nestor_Gianaclis_Cigarettenfabrik/ Stand: 13.07.2021)

 

 

Kleydorff

Menes Zigarettenfabriken Wiesbaden

Noch etwas vage, aber es ist zu vermuten, dass die (von) Kleydorff-Zigarette auch bei Menes Zigarettenfabriken Wiesbaden hergestellt wurde, im Ersten Weltkrieg machte aber deren Zigarettenmarke „Bulgaren-Held“ große Furore, deren äußerliche Bild-Exponate und sonstige Werbung kann man noch in Internet gerade im angelsächsichen Bereich sehen.

 

 

 


(Bearbeitung/Stand: 14. Juli 2021)

 

 

Bad Königs Zigarren gehen sogar 1913 in Deutschlands größere Städte und in den Export

Bad König im Odenwald. Eine wunderschöne Anzeige- mit Elementen des Jugendstiles ergänzt und dabei die „Tabakpflanzen“ oberhalb der Umrahmung eindrucksvoll dabei- stellt die Werbung der Cigarren-Fabrik von Johann Michael Hofmann dar, die fast nur von den einheimischen Königerinnen und Königern des Jahres 1913 als „Hofmann` sche Fabrik“ bezeichnet wurde und als eine der größten im Ort galt, wobei man noch feststellen kann, dass im Mümlingtal- bzw. Odenwaldstrang diese Zigarren-Herstellung im damaligern König im Odenwald Alleinstellungsmerkmal vorweisen konnte. Johann M. Hofmann ließ hier „Sumatra-Fabrikate vom Feinsten“ herstellen- und es kann als gesichert gelten, dass ein Teil der Produktion in viele Fachgeschäfte der größeren Städte ging, natürlich auch in den Export, war doch auch die Odenwald-Bahn das erste Mittel zumTransport in weitere Regionen. (Scan-Text: R.Veit,R.Nisch) Ihr Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

 

 

(Stand: 16.Juli 2021)

 

 

Geschäfte-Historie König im Odenwald: Hut- und Modewaren in König im Odenwald 1913 – ein Jahr vor dem Ersten Weltkrieg


 

(Scan: Reinhold Veit/HGV Bad König e.V.)

 

 

 

Bad Königs historische Bahnhofstraße im stetigen Wandel der Geschäfte-Strukturen

Bad König im Odenwald. Bei dieser historischen Bad Königer Geschäfte- Werbung von 1913 sticht eine Anzeige besonders hervor (untere Hälfte): Es ist das Geschäft von Marie Hartmann in der Bahnhofstraße*, wobei der damalige Standort nicht exakt lokalisiert werden kann. Marie Hartmann offeriert „Hut- und Modewaren“ vom Feinsten, ihre Spezialität sind hierbei „feine Damenhüte“, vermutlich u.a. auch ein Angebot für die ersten Kur-Damen, z.B. für die bürgerlich geprägten „Frankfurter Mädchen“, dies alles noch vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914. Zu den Geschäfte-Strukturen auch der Bahnhofstraße, die über die Dekaden hinweg im stetigen Wandel sich befindet: Wer kennt/kannte in der „Blüte -Phase“ der Bad Königer Kur (1950er bis 1970er Jahre, auch noch etwas später) denn noch

die Waren- und Dienstleistungs- bzw. Gaststätten-Angebote von „Seitze- Käthel“, “ Optiker Fred (`Schicago`) Schikatis“, „Hand-Weber-Koch“, „Gambrinus Hojer“, „Weimars Gute Stuben“ bzw. „Viemanns Café“, Café Walther“, Uhren-Schmuck- Lenz“, „Uhren-Schmuck-Löschke“, „Uhren-Schmuck-Heger“, „Fisch- und Feinkost-Trojan“, „Modehaus Rebscher, „Frisör Grasmück“/ „Zoo-Gaydoul“, „Drogerien Berle und Busch“, „Coop-Markt“, Beginn vom City Kaufhaus, Foto-Umbreit“ auch „Frisör-Geschäfte Wahl, Koch und Rebscher“, „Futter- und Lebensmittelhandlung Hallstein &. Fischer“, „Elfenbein-Schmuck Rodenhausen“, „Bäckerei Jakob Horn“,“Kurzwaren Geschwister Zimmer“, „Schmucker-Stube“ „Lebensmittel- Fleckenstein“, „Schreibwaren- Zeitschriften- Geschäfte Joh. Vetter und Weichel“, „Café Laub“/Café Schäfer, die „Kfz-Werkstätten bzw. Autohäuser „Schäfers, Christian“ und „Auto-Heilmann“ mit Tankmöglichkeiten u.a.  (ohne Anspruch auf Vollständigkeit). Die obere Hälfte dieser Anzeigen-Seite offeriert noch die Waren-Palette von „Mahns Blumenfabrik aus Neckarsteinach“ und verrät, dass deren Produkte vor mehr als 100 Jahren auch schon nach König in den Odenwald geliefert wurden. Wahrscheinlich war diese Anlieferung auch schon vom Neckar mit der Odenwald-Bahn möglich, da deren letzter Streckenabschnitt zwischen Eberbach und Erbach i.O. um etwa 1882 realisiert wurde und über diese Sache der ehemalige „Bad Königer Bub“ Walter Kutscher mit anderen Mitstreitern zusammen gegenwärtig recherchiert und forscht, um Neues in Erfahrung zu bringen. (Scan-Text: R.Veit/R. Nisch) Ihr Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

*   Das Hüte-Geschäft von Marie Hartmann befand sich laut Frau Grobe/Hartmann (jetzt Erbach im Odenwaldkreis) früher in der Königer Bahnhofstraße,  wo derzeit der Sitz der Literaturhandlung  Paperback/Bahnhofstr. 43 sich befindet.

 

Zur übergeordneten Situation des Jahres 1913 ist das Buch zu empfehlen: Florian Illies: „1913: Der Sommer des Jahrhunderts“, Verlag S. Fischer 2012

 

 

 

 

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