Kaufhaus Gebrüder Joseph in der Anzeigen-Werbung vom Jahr 1913

Bad König. Unsere Aufnahme (Scan: R. Veit) zeigt die doppelte Anzeigenwerbung aus dem Jahr 1913. Im damaligen König wird das beliebte „Kronenbräu“ von W. Breimer II. aus Beerfelden angeboten (oben). Die weitere Anzeige gibt das umfangreiche Sortiment des heute noch bestehenden Traditions-Kaufhauses Gebrüder Joseph in der Bahnhofstraße preis, heute geführt von Siegfried Joseph und dessen Gattin. Man achte auch auf die Umrahmung beider Anzeigen in der „künstlerischen Handschrift“ des  heute weltberühmten Jugendstiles.

 

(Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.- 14.04.2021)

 


 

Vor 140 Jahren- 

Carl Weyprecht stirbt in Michelstadt im Odenwald, Carl Weyprecht wird in Bad König im Odenwald bestattet

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Carl Weyprecht (1838-1881)

(Scan: R.Veit/Blatt:Privatbesitz)

Beeindruckende Trauerfeierlichkeiten am 31. März 1881 für den großen Polarforscher Carl Weyprecht auf dem Friedhof Bad König im Odenwald

Frau Katharina Haase (Bad König) nahm im Jahre 2017 eigeninitiativ die Transkription (aus alter Schrift in die moderne „Übersetzung“) zum Forschungsgegenstand „Trauerfeierlichkeiten zur Beerdigung Weyprecht- Polarforscher“-wie es in Kirchenbuch-Originalen und der Darmstädter Zeitung (Nr.91 vom 2. April 1881) festgehalten wird – vor. Dabei wurde von Frau Haase auch ermittelt, dass ein anderes Pathos der damaligen Zeit im noch jungen Deutschen Kaiserreich vorhanden war- und gleichfalls andere Bestattungsgepflogenheiten (Teilnahme der Kriegervereine und Schuljugend in Michelstadt wie im damaligen König), wo der schwerkranke Carl Weyprecht-heimgeholt vom Arzt-Bruder Robert (in Michelstadt wohnend) unter Bereitstellung eines Salonwagens durch den Habsburger Kaiser für die letzte große Reise von Wien in den Odenwald antrat, in Michelstadt verstarb, in König unter großer Anteilnahme der Bevölkerung im vorgesehenen Elterngrab (heute Eltern-Sohn-Grabstätte) zur letzten Ruhe auf dem Friedhof Bad König fand, wobei die Grabstätte – auch der ganze Friedhof heutzutage unter Ensembleschutz (Denkmaltopografie) stehen.

Auch viele oberste Prominenz war damals gekommen –neben Weyprechts Angehörigen – hier in der Region die Adeligen Grafen Erbach-Erbach und Erbach-Schönberg mit Begleitung, Vertreter wissenschaftlicher Vereinigungen, sogar aus Hamburg angereist, Deputierte des österreichischen Marineministerium sowie auch neben Turn- und Gesangvereinen die „endlose Reihe von Leidtragenden aus allen Gegenden und aus allen Schichten der Bevölkerung“.

Der Michelstädter Pfarrer Marguth- es ist stark zu vermuten, das Weyprechts Bruder Robert das „vor Ort“ in Absprache mit der Mutter so organisiert hatte, hielt die zutiefst ergreifende Grabrede auf der Basis des Textes: „Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn, darum wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn.“

Herr Oberpfarrer Wagner, gleichfalls Michelstadt, zelebrierte nach der Grabrede“ die Einsegnung der Leiche“. Es würde hier zu weit führen, den vollständigen Ablauf der Trauerfeierlichkeiten minutiös wegen der intensiven Programmdichte für Carl Weyprecht dieserorts anzuführen, was alles Katharina Haase historisch ergebnisorientiert vortrug.

Auch Dekan Johann Adam Groh, Pfarrer von (Bad) König, entwickelte  eine Ansprache an die Trauerversammlung: „Bevor wir scheiden von diesem Grabe, sei es auch mir vergönnt, im Namen der hiesigen Gemeinde ,, in welcher unser Verstorbener seine Kinder- und ersten Jugendjahre verlebte, den Gefühlen der Trauer und Erhebung zugleich kurz Ausdruck zu verleihen. Als der nun Verstorbene in seinem 18.Lebensjahr aus der hiesigen Gemeinde hinwegging, um sich dem erhabenen Berufe zu widmen, den er auserwählt hatte, da begleiteten ihn unsere besten Segenswünsche hinaus in die Ferne, und als er nach einer Reihe von Jahren von den eisigen Regionen des Nordens, reich mit Ehren bedacht wieder zurückkehrte, freuten wir uns mit den Seinigen und werder er, noch wir haben damals gedacht, dass er so früh nach Gottes Ratschluss, und dass er hier in unserer Mitte seine irdische Ruhe finden sollte…“ Und Dekan Johann Adam Groh- ein weiterer Großer auf anderem Gebiete (Förderer der Bauern in der Region und Mitbegründer der Volks- und Raiffeisenbanken in deutschen Landen), der selbst-paar Monate darauf- im Oktober des gleichen Jahres 1881 sterben sollte und dessen Ruhestätte (mit seiner Gattin) paar Schritte weiter westlich zu finden ist, prägte weitere Worte bei den Trauerfeierlichkeiten für Carl Weyprecht- dem großen Sohn auch unserer Stadt: “Wer dem Besten seiner Zeit genug getan, der hat gelebt für alle Zeiten!“ und so möge er dann ruhen in unserer Mitte, es möge ihm leicht sein die Erde hier an dieser geweihten Stätte. Uns aber soll sein Grab heilig und teuer sein, wir wollen es hüten, wir wollen es schützen und wahren als die Stätte, in welcher die irdische Hülle einer edlen, durch Christum erlösten Seele ruht zum ewigen Leben“.

Bleibt noch zu registrieren, dass die Habsburger Monarchie Carl Weyprecht allerhöchste Ehre erwies, indem der Wiener Hof Fregattencapitain von Gedik und Linienschiffsleutnant von Becker (beide Kaiserlich Königliches Österreichisches Marineministerium) entsandte. Dr. Jäger aus Frankfurt/Main- diese Mainmetropole hatte und hat schon immer vielfältige Bezüge zur Polarforschung gehabt – war ebenfalls als hoher Vertreter der dortigen Geologischen Gesellschaft zugegen, wobei sich am Schluss des großen Traueraktes „ein großes Meer von Kränzen“ an der Grabstätte ansammelte.

Nun sei hier noch die Ansprache  von Herrn Dr. Neumeyer, dem Direktor der Deutschen Seewarte Hamburg erwähnt, welche dieser allerdings vor Dekan Grohs Segen hielt: „In Trauer um den Entschlafenen Versammelte! Indem ich vom fernen Nordseestrande hierher geeilt, um die Kränze der Geographischen Gesellschaft in Hamburg und der Deutschen Seewarte hier niederzulegen, fühle ich das Bedürfnis Ihnen zu sagen, weshalb ich gewissermaßen eine Pflicht empfinde, an dieser Stätte zu sprechen. Als erster Präsident der Internationalen Polarcommission, in deren Namen ich auch hier spreche, hatte ich genugsam Gelegenheit, den Geist und die Kraft des nun Entschlafenen kennen zu lernen. Ich fühle auch vollauf- und mit mir jene Commission, die ja berufen ist, den großen Gedanken Weyprechts zur Tat werden zu lassen- in mir die Pflicht zu constatieren, mit welcher Treue und mit welch collegiallischer Güte er unserem Verein Freund und Genosse war. Es ist hier nicht die Stätte, zu sprechen von den Verdiensten des Seemannes, des wissenschaftlichen Mannes -nein, dazu werden andere berufen sein. Die wissenschaftlichen Verdienste Weyprechts, sie sind im Buche der Geschichte verzeichnet“.

Transkript: HGV-Mitglied Katharina Haase, Bad König im Odenwald- 22. März 2017 anlässlich des Jubiläumsjahres Bad Königs 1200 Jahre/817-2017

Dr. Neumeyer hätte ja kaum erahnen können, dass aus „dem Buch der Geschichte“ realiter viele Publikationen über Carl Weyprecht entstanden sind, sogar in den letzten Jahren des immer noch anfänglichen 21. Jahrhunderts. Die Forschungsintensität lässt auch vier Jahre später wohl nicht nach. Immer wieder versucht man neue Lücken zu schließen, was auch die frühen Jahre Weyprechts in (Bad) König betrifft -ebenso wie seine letzten Tage, wozu HGV-Mitglied Katharina Haase (2017) wertvolle Impulse mit fundierten Erkenntnissen präsentierte. Es wäre sinnvoll, wenn das wertvolle Resultat der Transkription Katharina Haases – im Sinne der erweiterten Weyprecht-Forschung (Kindheit/Jugend im König des mittleren 19. Jahrhunderts und Sterben-Tod/Beisetzung im Odenwald: Michelstadt und Bad König  noch erweitert dokumentiert werden könnte.

 

 

 

Ruhestätte Carl Weyprechts auf dem Friedhof Bad König im Odenwald  (Foto: R. Veit): Immer wieder möchten Besucher-Gruppen das Grabmal des großen Nordpolarforschers Carls Weyprecht in Bad König im Odenwald aufsuchen.

 

 

 

Presse:

 

„Bad König gedenkt eines großen Sohns- 140. Todestag: Am 31. März  (Anmerkung: Beisetzung) wird auf dem Friedhof an den Polarforscher Carl Weyprecht erinnert“  Von Jörg Schwinn (mit Archivfoto von Manfred Giebenhain des eindrucksvollen Grabmals auf dem Bad Königer Friedhof); Quelle: Odenwälder Echo vom Freitag, 26. März 2021, Rubrik Odenwald, S. 13

 

„Carl Weyprecht und Franz Josefs Land  (mit Foto-Scan von Reinhold Veit) – Quelle: Bad Königer Stadtnachrichten vom Freitag, 26. März 2021-36. Jahrgang- Nr. 12, S. 19

„Gedenkfeier anlässlich des 140. Todestages von Carl Weyprecht auf dem Friedhof Bad König“ (mit Abb. Holzschnitt „Carl Weyprecht“ von 1877) – Bad Königer Stadtnachrichten, dito S. 8

 

 

Carl Weyprecht-

Gedenkstunde am 31. März 2021 pünktlich mit dem 11 Uhr- Glockenschlag

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(Sämtliche Fotos: Reinhold Veit/HGV Bad König e.V.)

 

 

 

 

Bad Königs Stadtoberhaupt anlässlich der Gedenk-Rede nach dem 11 Uhr-Glockenschlag am 31. März 2021: Bürgermeister Axel Muhn (rechts) lässt die verschiedenen Stationen des Lebens von Carl Weyprecht Revue passieren. Links daneben HGV-Vorstandsmitglied Heidi Hoffmann, Carl Weyprecht-Schule- Schulleiter Martin Burk, Carl Weyprechts Urgroßnichte Frau Dr. med. Heidi von Leszczynski, deren Tochter und weitere Nachfahren sowie ein Schüler der CWS Bad König, der mit zwei  anderen Schülern der Klasse 7a (Lehrerin Ines Wolf) aus Weyprechts Biografie gekonnt zitierte- und zudem wurde von einer weiteren Schülerin ein musikalischer Beitrag bravourös mit der Trompete  geleistet (Foto ganz unten).

 

Nachfahren von Carl Weyprecht- eigens aus der Main-Metropole Frankfurt am Main u.a. angereist-  anlässlich des Gedenkens an deren berühmten Vorfahren vor dem Grabmal auf dem kernstädtischen Friedhof Bad König im Odenwald: Weyprechts Urgroßnichte Dr. Heidi von Leszcynski (zweite von links) nach ihrer Ansprache, die herrliche Sonnenstrahlen begleiteten.

 

 

 

Michelstadts Bürgermeister Stephan Kelbert (Dritter von re.) war auch zu der „140 Jahre-Zeremonie“ gekommen. Carl Weyprecht verstarb dort in Michelstadt im Odenwald am 29. März 1881 im Hause Braunstraße 23 seines Bruders (nahe Lindenplatz), des Arztes Dr. med. Robert Weyprecht.

Weiter im Bild (von links), Lehrerin Ines Wolf von der Carl Weyprecht-Schule Bad König, Stadtverordnetenvorsteher Thomas Seifert (zugleich ausgewiesener Heimatforscher), Undine Hegny, Reinhold Nisch (Erster Vorsitzender Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.), Katharina Haase (Transkript zu Carl Weyprechts Sterbefeierlichkeiten am 31.3.1881), daneben Michelstadts Bürgermeister Stephan Kelbert, Ilse und Erich Süssner (engagierte Mitglieder des HGV Bad König e.V. und Kenner des historischen Bad König)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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(Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.- 31.März 2021- R. Nisch)

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(HGV Bad König e.V.)

 

  (Title-picture from R.Veit/Bad König- the two Bad König- Castles in the center)

 

(The „Historische Kapelle“ in the origins of the „Karolinger“ in the beginning of  the 9. Centrury- a wonderful painting from Heidi Hoffmann, Bad König/Germany)

 

Bad König im Odenwald/ Germany

 

 

All about you must know about Bad König/Germany in a short three minutes-Lesson:

 

Just 40 km from Darmstadt and 60 km from Frankfurt and Mannheim, surrounded by beautiful forests, lies the spa town Bad König, Odenwald.

The spa town itself counts 4,972 inhabitants, 9,530 inhabitants including the districts Etzen-Gesäß, Fürstengrund, Kimbach, Momart, Nieder-Kinzig, Ober-Kinzig, Gumpersberg and Zell.

Winters in Bad König are mild, air polluting industry is not found in Bad König and its districts – not even in the neighboring regions. A lively village center with little stores invites you to go shopping. Some of the stores offer high quality regional food.

The approximately 17 hectare spa garden with two lakes and a recreational area is ideal for hours of rest and relaxation. Here you can play a game of minigolf or a walk around the lakes, discovering the stone sculptures that can be found all over the park. You could also follow the planet’s path from sun to Pluto and learn about the size of our solar system.

In a circuit with play and fitness equipment for all ages, coordination, muscle strength, mobility and regeneration are promoted. A water playground made of natural materials allows children of all ages to have fun and play with and in the water.

Sport and leisure are very important to us. Discover the Nordic Walking Park with interesting, 90 km long, certified routes and marked trails in different degrees of difficulty and extend. Diverse clubs offer activities for every Interest. In addition, hikers, cyclists, golfers, tennis players and many more will find attractive offers. Even those who prefer strolls on short, evenly stretched trails with frequent opportunities to rest, will find their favorite route in the spa gardens around the lakes. The illumination of the paths allows for safe and pleasant walks or walking even at dusk.  (Hinweis/Quelle: Stadt Bad König im Odenwald- City of Bad König/Germany/englischsprachige Version/Fassung vom 09.Februar 2021)

 

 

 

 

(Die Seite befindet sich noch im Auf- und Ausbau. This Website will be in continous status.)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.- Stand: 09.02.2021)

 

 

Das „Zahninstitut König“ und der „Schönberger Hof“ mittels Anzeigenwerbung von 1913

 

 

Bad König. Diese historische 1913er- Anzeige gibt uns Hinweise auf das damalige Hotel und Pension „Schönberger Hof“, was heute noch verändert besteht. (Vgl. Sie bitte dazu unsere informativen Seiten auf dieser Homepage www.hgv-badkoenig.de). Sehr interessant ist aber auch das vielmehr heute Unbekannte. Es gab in der Königer Hauptstraße (jetzt Bahnhofstraße) ein Zahninstitut König, geführt von den Nachfolgern Uhlmann & Sohn. Aber anderes ist nach 100 Jahren nicht mehr absolut gesichert. Es gibt Hinweise darauf, dass einst ein Dr. König an der Ecke Bahnhofstraße/Gartenweg (Platz heutiges „NKD- Gebäude) praktiziert habe und laut Recherchen von Dr. Johann Heinrich Kumpf (in Verbund mit Recherchen von HGV-Mitglied Katharina Haase zum möglichen Praxis-Standort) einer der ersten Kraftwagen- Eigentümer im König vor dem Ersten Weltkrieg und im Kreis Erbach überhaupt gewesen ist. (Odenwälder Jahrbuch „gelurt“ 2020: Dr. Johann Heinrich Kumpf: „Wegbereiter des Automobilismus im Odenwald- Die Kraftfahrzeugbesitzer im Kreis Erbach 1909, S. 275ff.)

(Scan: R. Veit/Text: R. Nisch- Stand: 23.01.2021)       Ihr Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

 

 

 

 

 

 

 

Lektüre-Empfehlung:

Auch der neue Odenwälder Jahrbuch-Band „gelurt“ 2021 erhält sehr viel Wissenswertes: Bad Königer Autoren bzw. Autoren mit Bezügen zu Bad König wieder dabei!

Bad König. Jüngst erschien das neue Odenwälder Jahrbuch für Kultur und Geschichte „gelurt“ 2021. Wieder sind sehr viele wertvolle historische und kulturelle Beiträge zahlreicher Autorinnen und Autoren enthalten, darunter auch Autoren aus dem Bad Königer Stadtgebiet oder welche, die Bezüge „zu unserem Städtchen“ haben: Dr. Ulrich Herrmann („Dumme Schbrisch- Mir Ourewäller- Der Tragödie fünfter Teil“), Thomas Seifert („Die Kuh, die nicht schweigen wollte“), Dr. Johann Heinrich Kumpf (einst Etzen-Gesäß, jetzt Berlin/ Beitrag „Sechs Oberschichtfamilien in der Oberzent um 1800“- mit Ursprung partiell zu König), Norbert Allmann (Vielbrunn/ Beitrag „Was für die Armen getan werden sollte“). Die früher an der Carl Weyprecht-Schule Bad König lehrende Pädagogin Christina Hesse hat zudem- zusammen mit ihrem Gatten Dr. Rainer Hesse (Seeheim)- einen zeithistorischen, sehr emotional berührenden Beitrag publiziert: „Über Grenzen oder die Hesse`s komme aus Thüringen nach Hessen/ Geschichte einer Flucht durch Ungarn nach Österreich 1989“. So eignet sich der neue „gelurt“-Band ( ISBN: 978-3-9822567-0-2) gleichermaßen als Weihnachts- und Geburtstagsgeschenk sowie zum „Selbstbeschenken“ und ist zum Preis von 18,00 Euro über den Odenwälder Buchhandel zu beziehen. Ihr Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

 

 

 

 

 

 

 

 

Handwerks-Historie (Bad) König im Odenwald:  Friedrich Walthers Kunsttöpferei im Jahr 1913- davor  und danach

 

Bad König. Diese Anzeige (Scan: R. Veit) – wiederum jugendstilhaft gestaltet- aus dem Jahr 1913 präsentiert die von Friedrich Walther– einst aus Michelstadt kommend- etablierte Kunsttöpferei im damaligen König im Odenwald . Noch lange wurde in dieser Töpferei mit Ladengeschäft in der dann späteren Friedrich-Ebert-Straße aus Ton in der Tat wirklich Kunstvolles an wunderschönen Waren (Vasen, Krüge, Wandteller, Koch- und Küchengeschirr, Kaffee-Service, Trink- und Kurbecher etc.) produziert, und schon bei Friedrich Wilhelm Walther wurden die stark nachgefragten Produkte ins In- und Ausland verschickt. Die nächsten drei Generationen sind da ebenfalls federführend zu nennen: Wilhelm, Hermann und Axel Walther. Was man heutzutage kaum mehr wissen kann: Auch Bad Königs großer Heimatmaler Georg Vetter gestaltete die zeichnerischen Vorlagen auf den Produkten teilweise z.B. in den 1920ern mit. Mehr Interessantes können Sie bitte auf ener weiteren Seite dieser Homepage www.hgv-badkoenig.de einsehen, hier besonders mit dem Titel: „Bad Königs Töpfer-Wesen manifestierte sich gerade einst in der Generationen-Folge der Familien Walther“. Leider besteht diese Töpfer-Kunst nicht mehr in unserem Städtchen. Ihr Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

 

 

(Scan: R. Veit- Text: R. Nisch/HGV Bad König e.V.)

Heimatforscher Alexander Körner erhält personalhistorische Daten von (Bad) König im Odenwald für die Nachwelt

Bad König. Der HGV Bad König e.V. teilt mit, dass Alexander Körner, stellvertretender Vorsitzender des Vereins, weitere Daten für das Genealogie-Programm des „alten König“ im Odenwald aufbereitet hat: Es handelt sich dabei um die personal-historischen Daten 1. Zeitraum 1876-1890 (Geburten), 2. 1876- 1929 (Heiraten), 3. 1876- 1960 (Sterbefälle). Diese Daten aus dem 19. und dem  früheren 20. Jahrhundert sind für die private Familienforschung ebenso bedeutend wie für die übergeordnete historische Forschung. Das vergangene Jahr 2020 über gab es immer wieder Anfragen hierzu aus der Nähe und der Ferne, auch universitäre Forschungsanfragen z.B. mehrmals aus Österreich. Bei Interesse: Bitte an Alexander Körner wenden.  Ihr HGV Bad König e.V.

 

 

Lesen Sie bitte auch die Seite auf dieser Homepage www.hgv-badkoenig. de:

HGV-Bad König-Archivalien: Alexander Körner archiviert historische Personen-/Familiendaten aus (Bad) Königs längst vergangenen Zeiten

 

 

 

 

 

 

Geschäfte- Historie (Bad) König im Odenwald im Spiegel der historischen Anzeigen-Werbung:

Das „Trauring-Eck“ von Max Löschke in König im Odenwald zu Beginn des 20. Jahrhunderts

An einer „berühmten“ Ecke (Bahnhof- zur Elisabethenstraße) in König im Odenwald gab es noch/schon  im Deutschen Kaiserreich ein kleines wie überschaubares, aber feines Geschäft: Es war das „Trauring-Eck“ von Uhrmacher-Meister Max Löschke. Manche eingesessenen Kinnicher kannten noch dessen Tochter Elfriede und den Enkel, den „Löschkes, Kurt“(der zum Ortsbild dazugehörte und unvergessen ist), die vor einigen Jahren noch ein kleines Uhren- und Schmuck-Fachgeschäft in der Bahnhofstraße (im einstigen Anwesen der damaligen „Fischers Mädche“) besaßen und in Bad Königs „Babbagässje“ wohnten.

Bei Max Löschke konnte man 1913 noch staunen. Für junge Leute oder auch „ältere Semester“ waren im Angebot schon Trauringe o h n e Lötfuge- eine Sensation! Der Max hatte noch ein breites zusätzliches Sortiment: Neben den „Fangeisen der Ehe“ (wie der Volksmund schon da zu sagen pflegte) wurden auch Gold- und Silberwaren, die besagten Trauringe 333 wie 585 gestempelt offeriert, auch- man staune-  Brillen und Zwicker nebst Barometer und Thermometer. Bei Bedarf existierte zusätzlich auch für die damaligen Königer und diejenigen Leute aus der Umgebung sowie auch für die Kurgäste (Stichwort: „Frankfurter Kur-Mädchen“) mit dem umfangreichen Warenangebot auch eine Reparaturwerkstätte.

Für Odenwälder  Turner musste zum Beispiel – gerade bei Auszeichnungen, Wettbewerben, Jubiläen-  Friedrich A. Müller aus Neu-Isenburg bei Frankfurt am Main ein Angebot haben: Turnerdiplome, Eichenlaubkränze und Plakate wurden von dieser „außerörtlichen“ Kunstanstalt dargeboten.

Und noch einmal zurück zu Max Löschkes „Trauring-Eck“: Es ist bekannt gewesen, dass eine sehr große Taschenuhr außen über dem Ladengeschäft hing und den Vorbeigehenden bzw. mit dem Fuhrwerk Vorbeifahrenden die genaue Uhrzeit präsentierte. Paar wenige erste Kfz-Eigentümer gab es auch. Aber dazu hatte der ehemalige „Etzen-Gesäßer Bub“ Dr. Johann Heinrich („de Heinz“) Kumpf (Berlin) im letzten Odenwälder Jahrbuch „Gelurt“ für 2020 einen sehr gut recherchierten wissenschaftlichen Aufsatz geschrieben.

 

Sehen Sie bitte dazu auch die Titelseite auf dieser Homepage www.hgv-badkoeng.de: Geschäfte- Historie (Bad) König im Odenwald: „Versandhaus Kaufhaus Schweitzer“ in König/ Odenwald als prägendes Gebäude- Ensemble im Jahr 1913 mit Elementen des Jugendstiles.

 

 

 

Die Ecke mit Einmündung zur Elisabethen-Straße und dem Großen Brunnen (Fotografie von 1951/Scan: Reinhold Veit, HGV Bad König e.V.) Links im Hintergrund ist gut erkennbar das Uhren- und Schmuck-Fachgeschäft von Max Löschke.

 

 

 

Das markante Häuser-Ensemble des Stahlbades König im Odenwald (Postkarte/Scan: R. Veit, HGV Bad König e.V. ) : Inmitten steht als Blickfang der Große Brunnen, eingerahmt von dem gepflasterten Kreuzungsbreich dreier Verbindungsstraßen. Max Löschkes Fachgeschäft bildet mit diesem den Mittelpunkt des Bildes. Gut sichtbar ist die dazugehörige große Außen-Uhr. Das Geschäft ist integriert in den großen Gebäudekomplex des Kaufhauses J. Schweitzer. Links im Bild schließt sich der bemerkenswerte Klinkerbau an, der zum Gasthaus/Hotel „Zur Krone“ gehörte. Ein Metzgerei-Fachgeschäft war auch dabei.

 

 

(Alle Fotos bzw. Scans: R Veit, HGV Bad König e.V.): Anzeigenwerbung zu Beginn des 20. Jahrhunderts- das „Trauring-Eck“ Max Löschkes und Friedrich A. Müllers „Kunstanstalt“

Bad Königer Geschäfte-Historie: Vom Versandhaus zum Modehaus Schweitzer

Bad König. Das Bild (Scan: R. Veit) zeigt eine Werbe-Anzeige des  1840 gegründeten heutigen Modehauses Schweitzer an der anfänglichen Bahnhofstraße im einstigen König im Odenwald des Jahres 1913. Damals firmierten „die Schweitzers“ noch unter Versandhaus Schweitzer, denn die Kundschaft reichte weit über dem beginnenden „Kur- König“ bis nach Darmstadt, Offenbach, Mainz und Frankfurt hinein. Auch in den 1950er wie 1960er Jahren gab es da angestellte Handelsreisende, die das Geschäft auch per „Käfer“ überregional tätigten. Mittels des baulichen Komplexes erkennt man die verschiedenen Baujahr-Abschnitte des gesamten Ensembles (1883-1892-1899). Der dann 1904 errichtete vierte und größte Bau weist auch heute noch eindeutig Stilelemente des aus Darmstadt einwirkenden und heute weltberühmten Jugendstils auf, den wir in unserem Städtchen noch an ein paar weiteren Gebäuden erkennen können, u.a. an der „Villa Tramontana“.  Ihr HGV Bad König e.V.

 

 

Literatur/Katalog zum Thema „Jugendstil“:

„Die facettenreiche Welt des Jugendstils- Göttinnen des Jugendstils“ – Hrsg. von Badisches Landesmuseum, Braunschweigisches Landesmuseum und Allard Pierson Museum Amsterdam, 2021, 208.S. mit 120 farb. Abb.., 22 x 26 cm, geb. wbg Theiss, Darmstadt. – Anlässlich der Sonderausstellung im Badischen Landesmuseum Karlsruhe vom 18.12. 2021 bis 19.06. 2022. (landesmuseum.de/jugendstil) Anschließend ab Oktober 2022 im Braunschweigischen Landesmuseum.

Neues Schild für Bad Königs „Ewwerdorf“- speziell „ehemalige Stadtmühle“

Bad König. Ein neues Schild mit einer komprimierten Beschreibung der ehemaligen Stadtmühle wurde von Reinhold Veit (auch Foto) jüngst dort angebracht, nachdem das alte verblichen war. Die ehemalige historische Stadtmühle befindet sich in Bad Königs weiterem Kleinod, dem „Ewwerdorf“ (Oberdorf), und man kann schon sagen, dass dort auch durch Restauration von sehr alten Häusern (z.B. „Sonne-Wirts-Haus“) etc. im größeren Areal zusammen mit „Scheune“/historischem Biergarten/ den anderen Fachwerkhäusern, der Altenwohn-Anlage und der Rückseite Freilichtbühne mit Blick zum Kirchturm etwas Anmutendes entstanden ist, gerade bei jetzt frühherbstlichem Sonnenschein. (Mehr Bilder- Ansichten vom Oberdorf finden Sie auf der Homepage: www.hgv-badkoenig.de)  Ihr Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

 

Sehen Sie bitte hierzu auch auf dieser Homepage www.hgv-badkoenig.de

Heimat-Historie: „Ewwerdorf“/Oberdorf Bad König: Besondere historische Gebäude in einem anmutendem Viertel von Bad Königs historischem Kern

 

(Foto: R. Veit/HGV Bad König e.V.)

König im Odenwald. Wir schreiben die Jahre 1799-1802. Es war wirklich ein epochaler Umbruch in der Welt. Der Schriftsteller und „Beamte“ Carl Julius Weber“ war hier berufsbedingt im damaligen König im Odenwald.

Auch die Form der Glosse widmet sich Carl JuliusWeber nun im Jahre 2020. Der freie Journalist und Odenwald-Krimi-Autor Michael Lang, einst Königer („Kinnicher“) Bub`, besinnt sich nun dieses großen Philosophen.

 

(Foto/Scan: Reinhold Veit, HGV Bad König e.V.)     So könnte es atmosphärisch damals ausgesehen haben, das historische Gasthaus „Zum Ross“- wo Michael Lang den für drei Jahre in König wohnenden C. J. Weber zum „Schoppe-Trinke“ platziert.

 

 

 

Die „Carl Julius Weber-Glosse “ zum Schmunzeln aus dem Odenwald: „Kein Lokalpatriot“ Von Michael Lang (Quelle: Odenwälder Echo vom Mittwoch, 5. August 2020, Rubrik Odenwald /S. 9):

„Hier ruhen meine Gebeine, ich wollt`, es wären deine!“, hätte er gerne als Inschrift auf dem Steine an seinem Grabe gesehen. Doch die Verwandtschaft verwehrte jenem Karl Julius Weber, einem liberalen Schriftsteller seiner Zeit und für drei Jahre Regierungsrat im Königer Schloss, diesen Wunsch. Heute erinnert dort eine Gedenktafel an den Autor, der sich mit fortschrittlichem Gedankengut befasst hatte. Ein Ort zum Wohlfühlen war das spätere Bad für ihn nicht, denn er setzte in seinem Hauptwerk „Demokritos“, das er „die hinterlassen Schriften eines lachenden Philosophen“ untertitelt hatte, die folgenden Worte: „Nach dem Kongress 1799 starb mein Graf, der Kurfürst folgte bald darauf nach; mir blieb nichts übrig, als das, was ich als Stufe angesehen hatte, meine Regierungsrstsstelle zu König im Odenwald. Hier verlebte ich drei Jahre, wie sie sich niemand wünschte, von 1799-1802.“ Und noch süffisanter urteilte der Freidenker seiner Zeit: „Ich hatte bisher in der Welt gelebt, hier wohnte ich auch auf dem Dorfe.“ Wie jüngere Quellen ergeben haben, soll sich Weber im damals schon existierenden Gasthaus „Zum Ross“ an den Abenden mit mehreren Schoppen besten Apfelweins betäubt haben. Er musste ja nur den Berg hinab in die damalige Marktstraße. Von eventuellen Kapriolen auf dem Heimweg spricht die Chronik nicht.“

 

 

Das Gasthaus „Zum Ross“ im „modernen“ Gewand (Foto: Reinhold Veit)

 

 

(Bearbeitung: Reinhold Nisch, HGV Bad König e.V.- 17.08.2020)