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Dokumente der Kur aus Bad Königs einstiger Zeit des Fremdenverkehrs

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(* Foto: Hedwig Danielewicz/Scan: Reinhold Veit)

 

 

Kur- und Fremdenverkehr in Bad König im Odenwald in den 1960ern- alles noch ohne High Tech!

Bad König im Odenwald. Dokumente einer längst vergangenen Zeit: Auf dem historischen Foto* von 1960 sieht man Verschiedenes, was Aufschluss gibt über „Leben auf Zeit“ im damaligen Bad König zu Beginn der 1960er Jahre, denn gerade die Kurgäste sammelten ihre Nachweise von einem mehrwöchigen Aufenthalt, klebten diese in ihre Alben dazu- eben zu den Fotos, die mit den Foto-Ecken dort verewigt wurden.

 

Kur- und Fremdenverkehr in Bad König im Odenwald, und dies alles noch ohne HighTech, also ohne Smartphones, Handys, Laptops, www-Verbindungen etc. Die Kurgäste- wie hier in den April-Tagen des Jahres 1960 Frau Danielewicz aus Berlin- sammelten deswegen so manchen Nachweis über den Aufenthalt in Bad König und seiner Umgebung, klebten alles in ein Erinnerungsalbum zum „Nacherinnern für daheim“ ein: Da gehörte die Eintrittskarte zu einer Veranstaltung in der damaligen Wandelhalle ebenso dazu wie der Besuch in den diversen Cafés bzw. in den beiden Bad Königer Lichtspieltheatern (den Kinos Apollo/Hotel Krone und Hotel Büchner/Treser)- ein Novum in der Zahl im gesamten damaligen Kreis Erbach, der heute, nun schon ein halbes Jahrhundert lang, sich Odenwaldkreis nennen darf. Das Festbuch des Odenwaldkreises wird ja hierzu noch diesjährig erscheinen. Vieles Ergänzende zu Bad König aus der Zeit der 1960er finden Sie auf den jeweiligen Themenseiten unserer Homepage: www.hgv-badkoenig.de (Scan-Text: R.Veit- R. Nisch) Ihr Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Der nunmehr historische Eingang zum Odenwald-Sanatorium des Jahres 1960

Bad König im Odenwald. Wir schreiben das Jahr 1960. Deutschland ist zweigeteilt- gut fünfzehn  Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges und wird es dann im kommenden Jahr mit dem Mauerbau vom 13. August 1961 in den  folgenden 28 Jahren noch mehr bleiben. Aber zurück in den Odenwald… zu dem prosperierenden Kur- Bad König. Es gibt in der damaligen Gemeinde sehr viele Übernachtungsgäste und zudem insbesondere eine hohe Zahl von Kurgästen, so auch im einstigen Odenwald-Sanatorium an der Waldstraße, wobei die Erweiterung durch einen größeren Ergänzungstrakt noch im Werden ist. So existierte gleich rechter Hand dieser Straße fast zur Abzweigung Jahnstraße ein kleiner Pavillon mit „Goldrahm“-Fenstern und Schalter im architektonischen Stil dieser Zeit, der immer bis in die Abendstunden so bis 22.15 Uhr personell besetzt war, meist da mit einer männlichen Person, den die „alten Kinnicher“ dann liebevoll „des Hermännche“ nannten. Denn um 22 Uhr fanden die abendlichen Ausgänge der hier im Odenwald-Santorium mehrheitlich vierwöchig weilenden weiblichen Kurgäste  gerade in den schönen Sommermonaten stets ein Ende- und unser geduldiger Pförtner musste dann allabendlich den Einlass der fröhlich und lustig zurückkehrenden Kurenden kontrollierend gewähren. Denn am nächsten Morgen nach dem Frühstück waren ja wieder therapeutische Anwendungen je nach ärztlichen Verordnungen aufgrund von individuellen Vorgeschichten obligatorisch angesagt.

Weiteres- auch zur damit verbundenen Geschichte mit den berühmt berüchtigten „Bad Königer Kurschatten“- verschweigen wir an dieser Stelle galant, verweisen aber auf später eventuell kommende und ergänzende Expertisen auf unserer Homepage (Foto aus Nachlass Frau Hedwig Danielewicz,Berlin, die 1960 im Hause Ludwig Schum zur Kur weilte, nunmehr im Alter von 96 Jahren verstarb.(Repro-Text: R. Veit- R.Nisch) Ihr Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

 

 

Die breite Streuung des Angebotes vom „Körner-Geschäft“ in der zentralen Königer Alexanderstraße von 1913- Körner holt berühmte Cigaretten-Marken nach König und den Odenwald

Bad König im Odenwald. Auch in dieser Anzeige von 1913- eingerahmt durch wunderbare Ornamente des Jugendstiles- erkennt man das Waren- und Dienstleistungsangebot von „Wilh. Körner Ww „(=Witwe) aus der Alexanderstraße in all seiner Vielfalt: Kolonial-, Material- und Farbwaren. Dazu existierte noch eine Eisenhandlung. Und auch Zigaretten und Zigarren waren in der Offerte, letztere vermutlich aus örtlicher Produktion, da es ja hier einige „Cigarren-Manufakturen“ unterschiedlicher Größe gab. Auffällig ist auch wieder, dass einige Geschäfte (sehen Sie bitte in einer früheren Ausgabe dieser historischen Anzeigen-Serie dazu das Schuhlager von Adam Eckel in der Kimbacher Straße) auch Agenturen von Versicherungen (hier nun Feuer- und Lebensversicherungen) inne hatten, wobei man ergänzen kann, dass erst so richtig nach Gründung des Deutschen Kaiserreiches (1870/71) das Banken- und Versicherungswesen „an Fahrt aufnahm“. (Scan-Text: R.Veit- R.Nisch) Ihr Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

 

 

 

 

 

 

Weitere Hinweise zu dieser Anzeigen-Werbung von König im Odenwald von 1913: Mit „Niederlage“ ist wohl in heutigem Sinne „Niederlassung“ gemeint, wobei hier garantiert wird, dass an Wiederverkäufer zu Sonderkonditionen (zu Fabrikpreisen) ausgeliefert und verkauft wird: So wurden u.a. auch berühmte Produkte von Garbaty und Batschari angeboten.

 

Garbaty

Garbaty Zigarettenfabrik

1881 gründete Garbáty-Rosenthal die Zigarettenfabrik Garbaty in Berlin. Bekannte Marken waren Königin von Saba und Kurmark. 1929 übernahmen seine beiden Söhne Eugen und Moritz den Betrieb. Im selben Jahr erwarben Reemtsma und Haus Neuerburg den 50% Geschäftsanteil von Eugen Garbaty.
1938 wurde die Garbaty Zigarettenfabrik „arisiert“ und an eine Investorengruppe um Dr. Jakob Koerfer verkauft. Reemtsma übertrug daraufhin seine Anteile an die neuen Eigentümer.
Die Familie Garbaty konnte 1939 in die USA emigrieren.
Kurz nach der „Arisierung“ wurde auf der Zigarettenschachtel „Königin von Saba“ das Portrait Garbatys durch das Portrait eines Orientalen ersetzt.
Nach dem Krieg wurde die Garbaty Zigarettenfabrik verstaatlicht und als VEB Garbáty geführt und 1960 zusammen mit Josetti dem VEB Vereinigte Berliner Zigarettenfabriken zusammengeschlossen.
Die Rechte an der Marke Kurmark verkaufte Jakob Koerfer nach Kriegsende an die BAT, die daraufhin die Produktion der beliebten Vorkriegszigarette wieder aufnahm.

Zigarettenmarken:
Baccarat
Buschenschaftler
Corsini
Duke of Edinbourgh (1914 umbenannt in Flaggengala)
Duke of York (1914 umbenannt in Graf Yorck von Wartenburg ?)
Flaggengala (bis 1914 Duke of Edinbourgh)
Gold-Saba
Graf Yorck von Wartenburg (bis 1914 Duke of York)
Herzog Alfred
Königin von Saba
Kurmark
Landesflagge
Liebesmahl
Matos
Meine Passion
Partout
Passion
S.C.
Sonderklass

(Quellennachweis: cigabox.de/zigarettenfabriken/garbaty-zigarettenfabrik.de/Stand: 13.07.2021)

A. Batschari

Batschari-Zigarrenfabriken

August Batschari erhielt nach dem Besuch der Volksschule eine Stelle als Kaufmannsgehilfe bei dem Baden-Badener Zigarren- und Zigarettenhändler Heinrich Rheinboldt. Die Produkte, die in einer gemieteten „Boutique“ beim Baden-Badener „Conversationshaus“ verkauft wurden, stellte Rheinboldt in einer kleinen Tabakmanufaktur her. Da Zigaretten seit Mitte des 19. Jahrhunderts immer beliebter wurden, widmete sich Batschari ganz der Zigarettenproduktion. Als er 1880 Rheinboldts Tochter Anna (1852–1922) heiratete, überließ sein Schwiegervater ihm die Zigarettenproduktion als Existenzgrundlage, während die Zigarrenherstellung später auf Rheinboldts Söhne überging. Batschari war erfolgreich, seine Produktion überschritt bald den „handwerklichen“ Maßstab einer Manufaktur und wurde zur Fabrik. Als er 1899 sein neu errichtetes Geschäftshaus Balzenbergstraße 64 bezog, stellte er bereits 110.000 Zigaretten pro Tag her. Auch dieser Betrieb wurde schon nach wenigen Jahren zu klein. In dem 1906–1907 errichteten Fabrikneubau zwischen der Balzenbergstraße und der Mozartstraße entstanden fertigten moderne Maschinen in den letzten Jahren vor dem Ersten Weltkrieg 1,5 Millionen Zigaretten täglich. Die Inbetriebnahme dieser Fabrik bedeutete für die Kurstadt den Beginn ihrer industriellen Phase. In allen bedeutenden europäischen Städten hatte Batschari Verkaufsstellen eingerichtet; sogar in New York, an der Ecke Madison Avenue / 46th Street, gab es eine Niederlassung. Zweigwerke entstanden u. a. in Bingen, Mainz und Worms (alle drei im damaligen Großherzogtum Hessen).

Der gesellschaftlichen Erwartung an erfolgreiche Unternehmer entsprechend, unterstützte August Batschari aus seinem privaten Vermögen gemeinnützige, vor allem kulturelle Zwecke. Er beteiligte sich mit einer Spende an den Baukosten für die Kunsthalle Baden-Baden. 1911 ließ er das „Waldhaus Batschari“ bauen, eine steinerne Schutz- und Aussichtshütte beim Korbmattfelsen am heutigen Panoramaweg Baden-Baden, die er der Stadt Baden-Baden schenkte. Er stiftete den Batschari-Preis für das Iffezheimer Pferderennen in Höhe von 50.000 Mark. Im Gegenzug bekam er verschiedene öffentliche Auszeichnungen: Auf Grund der hohen Qualität seiner Produkte erhielt er den Titel eines großherzoglich badischen Hoflieferanten[1], und 1923 – kurz vor seinem Tod – ernannte ihn die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg zum Ehrensenator. Begraben wurde er auf dem Hauptfriedhof Baden-Baden.

 

Unter A. Batschari bzw. Batschari oder auch ABC (für August Batschari Cigarettes) firmierte eine deutsche Zigarettenfabrik, die 1899 von August Batschari (1854–1923) in Baden-Baden gegründet wurde. Batschari zählt neben Garbáty und Manoli zu den Zigarettenfabriken, die im frühen 20. Jahrhundert auf ambitionierte Reklamekunst setzten und berühmte Grafikdesigner wie Hans Rudi Erdt, Ivo Puhonny, Lucian Bernhard und Ludwig Hohlwein beauftragten. Heute sind die alten Emailleschilder, Zigarettendosen, Plakate, Reklamemarken und Werbeinserate von Batschari gesuchte Sammlerstücke

 

(Quellennachweis: www.wikipedia.org/wiki/A._Batschari /Stand: 13.07.2021)

 

 

Nestor

Nestor Gianaclis Cigarettenfabrik

 

Die Nestor Gianaclis Cigaretten- und Tabakwarenfabrik war ein deutscher Tabakhersteller. Das Unternehmen wurde 1910 gegründet, brachte 1931 unter der Marke „Lord“ die erste nikotinarme Zigarette auf den Markt und ging 2002 im BAT-Konzern auf.

Geschichte

Nestor Gianaclis war ein griechischer Tabakfabrikant aus Kairo, dessen Familie 1910 in Frankfurt am Main die Nestor Gianaclis GmbH mit dem Zweck Zigaretten in Deutschland zu produzieren gründete. Als Werbegrafiker wurde in den 1920er Jahren Max Bittrof engagiert, der Anzeigen im Stil der neuen Sachlichkeit entwarf und den Orientalismus zugunsten des Bildes eines modernen Menschen aufgab.

1980 war Nestor Gianaclis der neuntgrößte von damals zwölf Zigarettenherstellern in Deutschland.[1]

Später lizenzierte Nestor Gianaclis die Marke „Lord“ an die Martin Brinkmann AG.

Die Nestor Gianaclis Cigarettenfabrik Gesellschaft mit beschränkter Haftung wurde 2002 nach mehreren Sitzverlegungen (zunächst nach Mainz, 1962 nach Wiesbaden, nach 1994 Bremen) auf die British American Tobacco Germany GmbH verschmolzen[2][3]

Ab 1993 bestand zudem als hundertprozentige Tochtergesellschaft die Nestor Gianaclis Cigaretten- und Tabakwarenfabrik GmbH mit Sitz in Hofheim am Taunus, wo bis zum Jahr 2000 Zigaretten produziert wurden. Noch im Gründungsjahr wurde diese Tochtergesellschaft an eine niederländische Holding verkauft, 2009 erfolgte ein Management-Buy-out.[4] 2010 wurde der Sitz nach Nordhorn verlegt,[5] dann nach Stralsund, wo die Gesellschaft schließlich 2014 nach Aufhebung des 2012 eröffneten Insolvenzverfahrens gelöscht wurde.[6]

 

(Quellennachweis: www.wikpedia.org/wiki/Nestor_Gianaclis_Cigarettenfabrik/ Stand: 13.07.2021)

 

 

Kleydorff

Menes Zigarettenfabriken Wiesbaden

Noch etwas vage, aber es ist zu vermuten, dass die (von) Kleydorff-Zigarette auch bei Menes Zigarettenfabriken Wiesbaden hergestellt wurde, im Ersten Weltkrieg machte aber deren Zigarettenmarke „Bulgaren-Held“ große Furore, deren äußerliche Bild-Exponate und sonstige Werbung kann man noch in Internet gerade im angelsächsichen Bereich sehen.

 

 

 


(Bearbeitung/Stand: 14. Juli 2021)

 

Geschäfte-Historie König im Odenwald: Hut- und Modewaren in König im Odenwald 1913 – ein Jahr vor dem Ersten Weltkrieg


 

(Scan: Reinhold Veit/HGV Bad König e.V.)

 

 

 

Bad Königs historische Bahnhofstraße im stetigen Wandel der Geschäfte-Strukturen

Bad König im Odenwald. Bei dieser historischen Bad Königer Geschäfte- Werbung von 1913 sticht eine Anzeige besonders hervor (untere Hälfte): Es ist das Geschäft von Marie Hartmann in der Bahnhofstraße*, wobei der damalige Standort nicht exakt lokalisiert werden kann. Marie Hartmann offeriert „Hut- und Modewaren“ vom Feinsten, ihre Spezialität sind hierbei „feine Damenhüte“, vermutlich u.a. auch ein Angebot für die ersten Kur-Damen, z.B. für die bürgerlich geprägten „Frankfurter Mädchen“, dies alles noch vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914. Zu den Geschäfte-Strukturen auch der Bahnhofstraße, die über die Dekaden hinweg im stetigen Wandel sich befindet: Wer kennt/kannte in der „Blüte -Phase“ der Bad Königer Kur (1950er bis 1970er Jahre, auch noch etwas später) denn noch

die Waren- und Dienstleistungs- bzw. Gaststätten-Angebote von „Seitze- Käthel“, “ Optiker Fred (`Schicago`) Schikatis“, „Hand-Weber-Koch“, „Gambrinus Hojer“, „Weimars Gute Stuben“ bzw. „Viemanns Café“, Café Walther“, Uhren-Schmuck- Lenz“, „Uhren-Schmuck-Löschke“, „Uhren-Schmuck-Heger“, „Fisch- und Feinkost-Trojan“, „Modehaus Rebscher, „Frisör Grasmück“/ „Zoo-Gaydoul“, „Drogerien Berle und Busch“, „Coop-Markt“, Beginn vom City Kaufhaus, Foto-Umbreit“ auch „Frisör-Geschäfte Wahl, Koch und Rebscher“, „Futter- und Lebensmittelhandlung Hallstein &. Fischer“, „Elfenbein-Schmuck Rodenhausen“, „Bäckerei Jakob Horn“,“Kurzwaren Geschwister Zimmer“, „Schmucker-Stube“ „Lebensmittel- Fleckenstein“, „Schreibwaren- Zeitschriften- Geschäfte Joh. Vetter und Weichel“, „Café Laub“/Café Schäfer, die „Kfz-Werkstätten bzw. Autohäuser „Schäfers, Christian“ und „Auto-Heilmann“ mit Tankmöglichkeiten u.a.  (ohne Anspruch auf Vollständigkeit). Die obere Hälfte dieser Anzeigen-Seite offeriert noch die Waren-Palette von „Mahns Blumenfabrik aus Neckarsteinach“ und verrät, dass deren Produkte vor mehr als 100 Jahren auch schon nach König in den Odenwald geliefert wurden. Wahrscheinlich war diese Anlieferung auch schon vom Neckar mit der Odenwald-Bahn möglich, da deren letzter Streckenabschnitt zwischen Eberbach und Erbach i.O. um etwa 1882 realisiert wurde und über diese Sache der ehemalige „Bad Königer Bub“ Walter Kutscher mit anderen Mitstreitern zusammen gegenwärtig recherchiert und forscht, um Neues in Erfahrung zu bringen. (Scan-Text: R.Veit/R. Nisch) Ihr Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

*   Das Hüte-Geschäft von Marie Hartmann befand sich laut Frau Grobe/Hartmann (jetzt Erbach im Odenwaldkreis) früher in der Königer Bahnhofstraße,  wo derzeit der Sitz der Literaturhandlung  Paperback/Bahnhofstr. 43 sich befindet.

 

Zur übergeordneten Situation des Jahres 1913 ist das Buch zu empfehlen: Florian Illies: „1913: Der Sommer des Jahrhunderts“, Verlag S. Fischer 2012

 

 

 

 

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Die Romantik in der Kunst

Johann Rudolf Follenweiders Baum- und Natur-Studien – eine Auswahl zum besseren Verständnis des Schweizer Landschaftsmalers Johann Rudolf Follenweider (1774-1847)-

dem Maler von Bad Königs ältestem Gemälde

 

(Diese Seite ist noch im Aufbau, bedarf eines längeren Zeitraumes der Bearbeitung.)

 

 

Bad Königs ältestes Gemälde von Johann Rudolf Follenweider aus Basel

(Foto bzw. Scan: Reinhold Veit, Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V. – Daraus wurde vor paar Jahren eine Postkarte entwickelt. Zu Johann Rudolf Follenweider sehen Sie bitte auch die weiteren Themenseiten auf dieser Homepage www.hgv-badkoenig.de)

 

 

 

 

 

 

 

 

Laubbaum mit drei Hauptästen und hoher Krone

Bleistift

Blatt: 34,4 x 21, 6 cm

Kunstmuseum Basel, Kupferstichkabinett, Ankauf 1943

Inv. 1943.577

Blatt: 34.4 x 21.6 cm; Bleistift; Inv. 1943.577  Johann Rudolf Follenweider    Gemeinfrei – Quelle: Kunstmuseum Basel – Sammlung online 17.06.2021

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

Blatt: 21 x 34.2 cm; Bleistift; Inv. 1943.578  Johann Rudolf Follenweider    Gemeinfrei- Quelle: Kunstmuseum Basel- Sammlung online 17.06.2021

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

 

 

Der Kurgarten des jungen Bad König in den 1950er Jahren mit Mini-Golfanlage und Wandelhalle als beliebter Treffpunkt im Heilbad


 

(Scan:R. Veit)

 

Bad König. Acht Jahre zuvor durfte unsere damalige Gemeinde sich B a d König nennen: Die Kur prosperierte enorm, viele Gäste weilten hier, was man auch auf diesem Foto sehen kann. Vorne spielt ein Paar auf der neuen sportiven Anlage Mini- Golf, wobei man erkennen kann, dass im Hintergrund alle weißen Bänke von Kurgästen belegt sind, die dem Konzert lauschen, welches aus dem linken Traktbereich der Wandelhalle erklingt oder den Tanzenden dabei auch zusehen, während andere gerade ihre Trinkbecher füllen.

Die 1950er Jahre sind auch die Zeit gewesen, wo der Fotograf Peter Berle gerade an vormittäglichen Sonntagen mit seinen Windhunden im Kurgarten allgegenwärtig war, immer gut für ein Erinnerungs- Motiv mit Gästen oder auch Einheimischen. (Wir erinnern an diese beliebte „Windhunde-Staffel“ vor drei Jahren in den Bad Königer Stadtnachrichten, heute auch noch gut auf unserer Homepage www.hgv-badkoenig.de großformatig einzusehen.) Der den Golfspielenden dreinblickende Mann im Anzug ist unseres Wissens ein Herr Hertel, der wohl im nicht zu sehenden Holzhäuschen die Golfschläger und Bälle wie Karten temporär ausgab, ein stets vornehm gekleideter Herr „der alten Schule“ mit Knigge- Manieren, der fast nur mit kleiner Aktentasche im Straßenbild zu sehen war und eine Wohnung in der mittleren Bahnhofstraße besaß. (Scan-Text: R. Veit/R. Nisch)     Ihr HGV Bad König e.V.


 

Bad Königs Historische Kapelle … jetzt in neuem Ambiente davor!

                                                                         

(Sämtliche Fotos: Fotos: Reinhold Veit, HGV Bad König e.V.)

Am 16. März 2021 wurde der neue, sich historisch wie denkmalgemäß angleichende Handlauf linker Hand zum Aufgang zur Historischen Kapelle auf dem Friedhof Bad König installiert. Das neue Geländer fügt sich passend- in Schwarzton gehalten- sowohl in die Struktur des ganzen Ensembles, also  des sogenannten Gräfinnen-Grabes wie auch in die weitere Geländer- und Handlauf bzw. Zaun- wie Torstrukturen im gesamten Ensembleschutz-Bereich dieses ältesten Friedhofareales ein.

Zudem wurde der Aufgang einige Wochen zuvor auch neu hergestellt, weil der alte Zustand durch starkes Absenken und mehrfach wellenförmige schwerliche Begehbarkeit nicht mehr tragbar war, nicht zuletzt aus Gründen der Sicherheit.

Somit können Einzelbesucherinnen und -besucher wie ganze Gruppen auch bei künftigen Führungen wieder gut  „Bad Königs historischen Urkern“ erreichen. Auch Angehörige etc. bei Trauerfeiern- die zunehmend in kleinerem Rahmen- auch dieserorts in den letzten Jahren schon erfolgten- bekommen hier wieder eine erfahrbar bessere Zugangsmöglichkeit.

(Die fachkompetenten Bad Königer Firmen/Handwerksbetriebe Schwinn-Gross und Heinrich Koch und Sohn („Koch-Schmied“) hatten die gut ausgeführten Arbeiten geleistet.)

 

 

Der besondere Hinweis zu den Maßnahmen.

Der Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V. – ein Verein innerhalb Bad Königs, gegründet im Jahr 1980 (ca. 125 Mitglieder/ Jahresbeitrag 7,00 Euro) mussten diese finanziellen Mittel ganz allein stemmen.

Sie werden bestimmt verstehen, dass dieser HGV Bad König e.V., dass wir jede Unterstützung gebrauchen können, sei es durch eine Mitgliedschaft oder durch eine Spende. Eine noch so kleiner Obolus zählt wirklich.  Für all dies sind,wären wir sehr dankbar. Auch ein ehrenamtliches Engagement würden wir sehr begrüßen.

Herzlichst mit freundlichen Grüßen

Ihr Heimat- und Geschichtsverin Bad König e.V.

 

 

Bankverbindungen:

Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

 

Sparkasse Odenwaldkreis

IBAN DE72 5085 1952 0060 0020 52

BIC    HELADEF1ERB

 

Volksbank Odenwald

IBAN  DE69 5086 3513  0002 2491 70

BIC    GENODE51MIC

 

 

 

 

 


 

 

 

 

Wie finde ich ganz schnell weitere Informationen, Fotos, Literatur, Forschungshinweise etc. zur Historischen Kapelle Bad König  (Themenseiten) auf dieser Homepage?

Weitere Erklärungen, Deutungen und Bilder „rund um dieses historische Kleinod“ können Sie auf weiteren Themenseiten dieser Homepage www.hgv-badkoenig.de rasch einsehen; ganz schnell geht es, wenn Sie bei Suchmaschinen (wie z.B. google) gleichzeitig die Stichworte „HGV Bad Koenig“ und „Historische Kapelle Bad König“ eingeben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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(Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.- RN/01.04.2021)

Die „Luftbild-Interpretation“ Walter Hoffmanns

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Hinweise und Einführung zur Luftbildinterpretation „Bad König Februar 1945“

Das vorliegende Luftbild, aufgenommen von der Royal Air Force am 16. Februar 1945 im Rahmen britischer Aufklärungsflüge über Südhessen, also kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges, fiel mir im Rahmen eines Zeitungsartikels des Odenwälder Echos vom 29.5.2020 in die Hände.

In diesem Artikel erfuhr ich, dass die Originalaufnahme sich in Händen des Bad Königer Kraftfahrzeugmeisters Karlheinz Schäfer befindet, der sie auf Grund seines großen Interesses an Lokal- und Heimatgeschichte und als Mitglied des Heimat- und Geschichtsvereins über ein auf solche Aufnahmen spezialisiertes Internet – Portal erworben hatte.

Sicherlich ist die vorliegende Aufnahme ein historisches Dokument im Kontext weltbewegender Ereignisse, für mich als Geographen spiegelt sie aber auch den konkreten siedlungs- und wirtschaftsgeographischen Zustand einer kleinen südhessischen Landgemeinde, eingebettet in einen Ausschnitt der Odenwälder  Wald – Mittelgebirgs- bzw. Berglandschaft.

Für den Betrachter sind relativ schnell einige wesentliche hervorstechende Unterschiede zur heutigen Situation der Kommune erkennbar:

  • das Fehlen der heutigen Umgehungsstraße am Westrand der Aufnahme,
  • das Fehlen des großen Kurparks mit den beiden Seen in der Mümlingtalaue,
  • die noch sehr geringe Besiedlung am heutigen Südring unterhalb des Momarter Waldes,
  • die fast vollständige intensive landwirtschaftliche Nutzung des heutigen Neubaugebietes Bad König – Nord,
  • das Fehlen der Carl – Weyprecht – Schule als zentraler Mittelpunktschule am Nordrand.

Der Zustand der heutigen kleinen Kurstadt präsentiert sich siedlungsgeographisch im Februar 1945 noch weitgehend als der eines Dorfes im ländlichen Raum, trotz der bereits seit einigen Jahrzehnten vorhandenen Funktionen eines Kurortes.

Für mich als Geograph war die Aufnahme trotz ihrer vielfältigen diffusen Grautöne sofort auch ein typisches Beispiel der Abbildung einer über Jahrhunderte gewachsenen mitteleuropäischen Kulturlandschaft eines Berglandes bzw. Mittelgebirges, in dem sich Wald, Siedlungs- und Wirtschaftsflächen häufig abwechseln. Damit ist das Luftbild also nicht nur eine historische  Momentaufnahme, sondern spiegelt dem Auge eines geübten Interpreten exemplarisch auch historische, siedlungsgeographische und wirtschaftliche Prozesse, also das menschliche Wirken und die Landschaftsgestaltung im ländlichen Raum.

Ich beschloss daher, mir bei Herrn Schäfer die Original – Aufnahme zu besorgen, an dieser Stelle sei ihm ausdrücklich für die unkomplizierte und hilfsbereite Kooperation gedankt, um mir für eine an den in der Geographie gängigen Ansätzen und Methoden orientierte Luftbildinterpretation bessere originalgroße Kopien anfertigen zu können.

Meine Motivation für die vorliegende Auswertung des Luftbildes gründet neben dem eigenen fachlichen Interesse vor allem in dem Anliegen, dem interessierten Betrachter und Leser einen kurzen exemplarischen Einblick in das Entstehen und Wachsen einer alten Kulturlandschaft zu liefern. Darüber hinaus ist mir durchaus auch an der Vermittlung heimatkundlicher historischer Zusammenhänge, vor allem für jüngere Menschen, gelegen; von daher habe ich bewusst ein System der Bearbeitung gewählt, in dem sich die Aufnahme in der Mitte des Blattes befindet und die textlichen Informationen um diese herum gruppiert und mit Pfeilen dem jeweiligen Objekt direkt zugeordnet sind, damit zu den theoretischen Fakten sofort ein konkretes Bild und damit eine Vorstellung entsteht.

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(Alleinige Foto-Rechte: Karlheinz Schäfer Bad König/ Scan: R. Veit) )

 

 

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Siedlungs- und wirtschaftgeographische Aspekte zur Luftaufnahme Bad König vom Febr. 1945

kleinparzellierte

Flurstruktur (Real-

erbteilung) (s. u.)

 

Zeller Straße

(alte Überland-

straße)

Mühlbach für die

ehemalige Stadtmühle

im Ortskern (östl. Rand

des Oberdorfs)

 

Bahntrasse

 

 

Schreinerei Kling

 

Gräben und Hohlwege

(z. T. Baum- und

Strauchbewuchs)

 

Momarter Wald  *

(Durch die Nordexposition

kommt hier am Schatten-

hang der Wald weiter talwärts

als auf dem gegenüber lie-

genden südexponierten Hang.)

 

Schwimmbad

 

neuer Friedhof (2. Hälfte

18.Jh.) mit jüdischem Teil

u. karolingischer Kapelle,

die eindeutig auf fränkische

Landnahme u. Besiedlung

hinweist (vgl. Ortskern)

 

jüngere Wohnge-

biete (überwiegend

ab 19. Jh.)

 

mäandrierende Mümling, z.T. mit Ansatz zu Altarmschlingenbildung.

Im nördl. Teil scheint bereits eine Begradigung (Erhöhung der Fließ-

Geschwindigkeit) erfolgt zu sein.

* Hinweis: Nach dem Schattenwurf der Bäume muss die Aufnahme um die Mittagszeit entstanden sein.

 

Grundstück der

Villa Lien mit Villa

im Stil des Histo-

rismus  als Beispiel

der gründerzeit-

lichen Industriali-

sierung zum Ende

des 19. Jh`s (1898)

 

 

 

Schlossareal mit

Schlossplatz, den

beiden Schlössern,

der Kirche und

der Rentmeisterei

als Zentrum des

Ortskernes

Schlossareal mit dem

Schlossplatz, den beiden

Schlössern, der ev. Kirche

und der Rentmeisterei als

Zentrum des Ortskerns

Ackerland u. Gartenland

auf fruchtbareren, nicht

unter Staunässe leiden-

den Aueböden oder auf

in Mulden abgelagertem

periglazialem Lößlehm

 

Streuobstwiesen u.

Weiden auf weniger

fruchtbaren sandigen

Böden des anstehen-

den Buntsandsteins

(nördl. d. Mainstraße)

Drainagebächlein in den Feucht-wiesen der Auenzone des Vor-fluters Mümling

 

Text: Walter Hoffmann  © (31.5.2020)

 

Presse:

Ein Luftbild erzählt Geschichte- Was eine Aufnahme von Bad König aus dem Jahr 1945 erzählt (Titelseite)- Ein Luftbild erzählt Bad Königs Geschichte- Der Geograf Walter Hoffmann zeigt anhand einer Aufnahme aus dem Jahr 1945, was Oberflächenstruktur und Siedlungskörper einer Landschaft uns verraten können. Von Walter Hoffmann (Quelle: Odenwälder Echo vom Donnerstag, 8. April 2021, Rubrik Odenwald, S. 11)

 

 

 

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Besondere Hinweise: Sämtliche Urheberrechte bezüglich der Text-Analysen auf dieser Themenseite gehören ausschließlich Walter Hoffmann, Bad König.

Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V.

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Karnevalsverein Bad König im Odenwald richtet große Prunksitzung in den 1950ern aus

 

 


„Jupp“ Margraf und Adam Müller gestalten mit anderen engagierten Jecken den Bad Königer Karneval im Jahr 1954

(Foto-Rechte: Horst Müller, Bad König/Scan: Reinhold Veit): Unsere historische Fotografie zeigt die großen Bad Königer Karnevalisten Franz- Josef („Jupp“) Margraf (links) und Adam Müller (Petten) beim großen Faschings-Einsatz im Kronensaal. Die beiden Bad Königer traten dort meisterlich und sprachlich gekonnt als Eugen und Vinzens (das ist Adam Müller) auf. 

 

Frankfurts Opernsänger Werner Braun singt aus dem  „Zigeunerbaron“- weitere Auftretende aus der Main-Metropole, Weiterstadt, Wiebelsbach und dem benachbarten Vielbrunn im Odenwald- Jean Trumpheller skizziert Bad Königs Gemeindeleben und Walter Pröhl zum Bürgermeister wie Kurdirektor gerade erneut gewählt

(Sehen Sie bitte unten den Zeitungsartikel dazu.)

 

 

 

Auftakt mit dem Hofballett in Bad König im Odenwald

(Quelle: Zeitungsarchiv Horst Müller- Darmstädter Echo v. 24. Februar 1954/bk- Scan: R. Veit)

 

Bad König. Es ist der Februar 1954, dem Jahr, in dessen Verlauf Deutschland mit dem „Wunder von Bern“ Fußball-Weltmeister, und wie manche Historiker meinen, die Bundesrepublik Deutschland (einhergend mit dem ökonomischen Boom) „zum zweiten Mal gegründet“ werden wird. Zur Faschingszeit jedoch zuvor vollzieht sich in Bad König in den „tollen Tagen“ ein wenig das Feiern. Unsere zeithistorische Aufnahme (Foto-Rechte: Horst Müller/Scan-Text: Reinhold Veit) zeigt die einstigen großen „Kinnicher Karnevalisten“ Franz-Josef („Jupp“) Margraf aus dem „Babbagässje“, links) und Adam Müller („Petten“ Horst Müllers) beim größeren Faschings-Einsatz im „Kronen-Saal“, wobei die beiden Akteure meisterlich und sprachlich gekonnt als Eugen und Vinzens (das ist Adam Müller) auftraten. Was gab es noch im Programm? Man staune:

Frankfurts Opernsänger Werner Braun sang Stücke aus den „Zigeunerbaron“, weitere Auftretende aus der Main-Metropole gesellten sich neben anderen aus Weiterstadt, Wiebelsbach und dem benachbarten Vielbrunn hinzu, und Jean Trumpheller skizzierte humorös Bad Königs Gemeindeleben- die Gemeinde besaß erst seit knapp sechs Jahren den „Bad“-Titel. Und Walter Pröhl wurde gerade erneut zum Bürgermeister wie Kurdirektor gewählt, Kur und Fremdenverkehr noch im stetigen Aufstieg.

 

 

 

 

Frostige Faschings-Nächte oft in der Karnevalszeit in Bad König

Überwiegend schneebedeckt- verbunden mit sehr frostigen Nächten- war das Bad König im Odenwald gerade auch in der Karnevals- und Faschingszeit in den frühen 1950er Jahren (Foto: HGV Bad König e.V. – Bilddatenbank). Da musste auch an den Veranstaltungsorten und in den Häusern gut geheizt werden ( und zwar mit Holz, Kohle-Briketts oder Eier-Briketts). Die Heizungen mit Öl (Ölöfen) oder dann die Heizungen auf Öl-Basis kamen sukzessive hinzu, Jahre später auch Gas-Heizungen, deutlich stärker in den ländlichen Gebieten der alten Bundesrepublik Deutschland vermehrt in den 1960ern/1970ern, während die größeren Kommunen schon das sogenannte „Stadt-Gas“ infrastrukturell besaßen.

Zu den 1950er Jahren in Bad König und Odenwald beachten Sie bitte die weiteren diversen Themenseiten auf dieser Homepage www.hgv-badkoenig.de

 

 

 

Zeitgleich zu dem Tag der Punksitzung in Bad König im Odenwald:

 

 

Karneval- Fasching- Granatsplitter heutzutage aus Bad König

    und auch Kreppel/Kräppel (beide Schreibweisen sind zulässig), gebacken wie anno dazumal (von Katharina Haase, Bad König)

  … wie auch Berliner aus der Odenwälder Café-Bäckerei …       (fotos-hgv)

 

 

 

 

Pressehinweise Fasching- aktuell im Odenwald:

„Von allem Ebbes- Kräppelnachmittag beim Dorftreff Olfen (mit Landrat a.D. Horst Schnur und den Fastnachtern Ilse und Erich Süßner aus Bad König im Odenwald)   (Quelle: SüdhessenWoche vom 27. Februar 2020)

 

 

 

 

 

 

 

(Heimat- unfd Geschichtsverein Bad König e.V.- 24.02.2022)

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Das Nachleben von Carl Weyprecht auch in Form der „Restaurationen Franz Josef Land “ bei Wien zu Beginn des 20. Jahrhunderts

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(Beide Scans: Reinhold Veit, HGV Bad König e.V. )

Beschreibung der Ansicht- laut Wilfried Melchior/Antiquariat & Verlag: Franz Josephsland bei Wien (Orignal-Holzstich nach Franz Kollarz, 23,7 x 23,1 cm), in Erinnerung an die Leistungen von Carl Weyprecht und Julius Payer für das polare Franz-Josephs-Land. Eine Schießstätte und drei Restaurationen auf einem Gelände jenseits der Reichsbrücke, auf einem Hausgiebel die Reklame für die Restaurationen…)

 

 

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Franz Josephsland bei Wien

Das Franz-Josephsland liegt bekanntlich im hohen oder vielmehr allerhöchsten Norden. Eine Anzahl wackerer Männer, welche sich entschlossen hatten, ihre Heimat für lange Jahre zu verlassen, hat es zuerst erblickt; der große Gelehrte und opferfreudige Patriot Weyprecht * hat es erforscht und in Besitz genommen, Julius Payer hat im Verein mit demselben der Küste den glorreichen Namen des höchsten und geliebtesten Herrschers aus dem  Habsburger Hause gegeben, den Namen dessen, dem sein Volk durch die wüstesten Stürme geführt mit dem echten Gottesgnadentum der Liebe für sein Reich ! – Und welcher andere hat ihm durch seinen eigenen großen Geist eine solche Geistesmacht verliehen? Das Franz Josephsland trägt also seinen Namen mit Recht.

 

Nun hat man aber in Oesterreich, in Wien, ein zweites Franz Josephsland geschaffen, das seinen Namen trägt wie lucus a non lucundo. Es ist dort weder kalt noch einsam, es liegt eben nur- am Ende von Wien. Es gibt dort keine Eisbären und es ist dort auch kein Ruhm zu holen, höchstens eine weinselige Stimmung. Die Bennenung ist also ein Volkswitz, aber ein Witz, der aus der Liebe des Volkes für seinen Herrscher, Franz Joseph den  Großen, entsprang.

Wenn man durch die prächtige, von Wagen und Leuten durchtoste Praterstraße geht, den Praterstern passirt, indem man den menschenwimmelnden Robel- und den musikdurchtönten Wurstelprater rechts liegen läßt, wenn man die Donau auf der Reichsbrücke überschreitet, dann gelangt man ins Franz Josephsland mit seiner Schießstätte und seinen drei Restaurationen, von denen die zweite, die vom „Magenschein“, die renommirteste ist. Daneben breitet sich eine Art Teich aus, ein Abfluß oder, besser gesagt, toter Seitenarm der Donau, auf welchem zahllose Rachen und Kähne und Segelschifflein kreuzen, die ganz Wien an schönen Tagen auch sehr gern benützt. In den Restaurationen bekommt man guten Wein, Fische und Krebs, im Sommer billige Backhühner und dergleichen Delikatessen mehr.

Da wimmelt`s denn auch von Wiener „Spießern“, Männlein und Weiblein, Ehegatten, Liebespaaren und Kindern, Beamten, Gewerbsleuten, Stutzern, lustigen Mädchen und Soldaten. Die besten wie die lautesten Kreis verkehren da, auch Mitglieder der Ruderklubs zeigen hier ihre gestreiften Tricots und ihre nautischen Künste. Man ißt , trinkt, liebelt und- rudert- rudert- rudert. Der alte Prater bedurfte schon längst eines frischen Ablegers und im Franz Josephsland hat er ihn gefunden. Die „neuen“ Moden sind nach Paris nirgends so beliebt wie in Wien, und das Franz Josephsland ist die neuste Mode der Phäaken.

Und eine hübsche, malerische, fröhliche Mode ist`s. Man hat dort gute Kost, gute Luft und vor allem das Bewußtsein, daß man von keiner Etikette eingeschrnkt ist. Das alte, gemütliche Wienertum, das den Sperl, die Sophiensäle geschaffen, hat jetzt das Franz Josephsland geschaffen.

Und wenn einem jemals im Herzen das alte, frohe und stolze Liedchen ertönen kann: „`s  gibt nur a Kaiserstadt, `s gibt nur a Wien!“, dann ist`s hier. Und man stimmt an aus voller, fröhlicher, dankbarer Brust: „Es lebe Franz Joseph und sein Land!“ Und Bacchus singt seine Refrain: „Evoe!“

E.M.Vacano

 

(Quelle:Ueber Land und Meer. Allgemeine Illustrirte Zeitung. -Hierzu das Bild S. 808/ Wien – Erschienen zu Beginn des 20. Jahrhunderts/Transkription: R. Nisch, HGV Bad König e.V.)

 

 

 

 

 

 

 

 

*Carl Weyprecht  (geb. am 8. September 1838 in Darmstadt – verstorben am 29. März 1881 in Michelstadt, beigesetzt am 31. März 1881 auf dem Friedhof Bad König im Odenwald unter einem großen Ehrengeleit.)

(Nach einem Holzschnitt 1877- Blatt/Privatbesitz/Scan: R. Veit)

 

 

(Kleinformat)

 

 

 

 

 

(HGV Bad König e.V.- R. Nisch/Stand: 10. März 2021)