Bad König. Die historischen Fotografien (HGV-Bilddatenbank) gewähren einen Einblick in ein und dieselbe Straße
des einstigen Königs im Odenwald- vom Osten her betrachtet: Es ist die Bleichstraße. Schön und lieblich anzusehen
ist die winterlich, gerade zu weihnachtliche Idylle mit doch sehr hohen Schneemengen, wie sie einst im Odenwald
üblich waren. Es ist anzunehmen, dass diese Aufnahme in etwa aus den 1920-er Jahren stammt. Das Leben damals war
aber anders, von stärkerem Arbeitseinsatz waren die Menschen gezeichnet, viele waren genügsam und bescheiden.
Der technische Fortschritt-wie wir ihn heute kennen- war noch nicht in Sichtweite.
Geht man noch heute über die Brücke „Am Großen Garten“ in die Straße hinein, so spürt man hier noch einen „kleinen
Hauch“ vergangener Zeiten, für viele heute noch Lebenden ein Stückchen „verlorener“ Kindheit, zum Beispiel:
Das Haus (vorne rechts/Wintermotiv) wurde damals schnuckelig und hübsch anmutend wie eine Art „Hexenhäuschen“ gesehen. Darin wohnte bescheiden ein Schuster, nicht sehr groß von Gestalt, der in einem nicht so hellen Raum
Schuhe reparierte, sie besohlte, wieder funktionsfähig machte und in einem Raum Werkstätte und auch Wohn-Küchenbereich (plus Schlafkammer/durch Vorhang getrennt) hatte. Dies war dann in den 1950-er Jahren.

Literatur:
Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V. (Hrsg.), Das Heimatmuseum von Bad König- Seine Geschichte und Bedeutung (Zusammenstellung: Karl Ludwig Kraft), Druckerei Erich Stockert, Bad König 1989 (1. Auflage), darin:
„Brasilzigarren aus Bad König, S.18f.(von Otto und Hans Otto Pichl)

-Beate Schreiber, Hans-Christian Bresgott, Daniel König und Constanze Seifert (Autorenteam), Vom Vorleser zum
Mindestlohn-150 Jahre NGG (Verlag VSA) Hamburg 2015 (1.Auflage): In diesem Jubiläumsbuch der Gewerkschaft
Nahrung-Genuss-Gaststätten sind hervorragende wissenschaftliche Artikel über die Geschichte der
Zigarrenmacher mit wertvollem Bildmaterial enthalten.
Vor dem NGG-Gebäude in Berlin steht auch eine „Vorleser“-Statue: In vielen Zigarrenmanufakturen schon des 19. Jahrhunderts gab es einen Vorleser, der den Zigarrenmachern aus Zeitungen oder auch Büchern während des Arbeitens
an den Zigarrenmacher-Werkbänken vorlas. So galten nach Erkenntnissen der Wissenschaftler eben die Zigarrenmacher
schon im Deutschen Kaiserreich als Arbeiter von einem „höheren“ Bildungs- und Wissensgrad. Der Vorleser wurde allerdings dann von den Arbeitern, nicht vom Fabrikanten anteilig entlohnt.
Allerdings lässt sich für (Bad) Königs damalige Zigarrenfabrikation dokumentarisch (zurzeit) kein Vorleser nachweisen. Auch fragten die Wissenschaftler schon im Jahre 2014 aus Berlin beim HGV Bad König e.V.an, ob es
Bilder hier von einem Vorleser geben würde, was leider auch verneint werden musste.

 

Zur Bildung der „kleinen Leute“:

Rudolf Schenda: Die Lesestoffe der kleinen Leute- Studien zur populären Literatur im 19. und 20. Jahrhundert.  München, C.H. Beck`sche Verlagsbuchhandlung  (ISBN 3 406 04946 X) , München 1976

 

 

Weitere empfehlenswerte Lektüre zum historischen Tabakkonsum:

Zigaretten-Fronten – Die politischen Kulturen des Rauchens in der Zeit des Ersten Weltkrieges (Autorenteam

Dirk Schindelbeck, Christoph Alten, Gerulf Hirt, Stefan Knopf, Sandra Schürmann unter Mitarbeit von Evelyn

Möcking und Merle Strunk) Jonas Verlag (ISBN 978-3-89445-496-8) , Marburg 2014:

 

„Anders als heute hatte die Zigarette vor hundert Jahren kein gesellschaftliches Akzeptanzproblem: Damals war

sie ein neues, aufstrebendes und vielschichtiges Produkt. Sie unterschied sich in jeder Hinsicht von der Pfeife

und der Zigarre. Ihr Geschmack und Geruch, ihre facettenreichen Bilderwelten und Symboliken, aber auch ihr

Gebrauch und ihr kurzweiliger Genuss machten sie zum Symbol der Moderne.

Doch wie veränderten sich das Rauchen und die Zigarette im Ersten Weltkrieg? Welche offenen und versteckten

Botschaften verbanden sich mit ihr? Was war das Neue und Besondere an der Zigarette, die sich erst während

des Krieges als Massenkonsumgut durchsetzte ? “  ( Klappentext zum Buch)

 

Wissenswertes zur einstigen Pfeifen-Fabrik Schum in der Jahnstraße (gegenüber der katholischen Kirche):

„Wer erinnert sich noch?“ (Von Katharina Haase, Bad König), in: „Nah dran! Thema „Neugier“ (Evangelische Kirchengemeinde Bad König/Dezember 2018-Januar 2019, 20. Jahrgang Nr. 6, S.20

 

Das Bad Königer Pfeifen-Geschenk für den Bundespräsidenten

Ein besonderes Pfeifen-Geschenk  für Bundespräsident Prof. Karl Carstens (Amtszeit: 1. Juli 1979- 30. Juni 1984/ Lebenszeit: 14. Dezember 1914- 30. Mai 1992) aus der Bad Königer Pfeifen-Fabrikation Ludwig Schum/ Jahnstraße dereinst gegenüber der katholischen Kirche

Karl Carstens bleibt auch während seiner Amtszeit als „Wander-Präsident“ in bester Erinnerung. So war dieser Bundespräsident auch in Bad König im Odenwald und ging u.a. vom „Forst-Hotel Bad König“ aus auf Wanderschaft, begleitet auf seinen vielfältigen „Deutschland-Wandertouren“ stets von einem großen Tross von Wanderfreunden.

 

(Quelle: Archiv Georg Blumenschein Bad König, undatiert/Scan: Reinhold Veit)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Zusammenstellung: Reinhold Nisch, HGV Bad König e.V.)

Bad König. Die Schaffenskraft von Heidi Hoffmann aus Bad König ist gerade in den letzten Monaten immens gewesen,
dies auch gerade in Bezug auf das große Jubiläumsjahr 2017 (1200 Jahre Bad König/817-2017). Nun stellte die renommierte Kunstschaffende im Rahmen der Kunstausstellung „Bad König-einst und jetzt“ ein Werk der besonderen Art vor:
In einer Komposition von diversen Materialien und Farbvariationen gelingt es ihr exzellent, Inspirationen zu
adaptieren, sie endogen zu absorbieren und exogen in Transformationsprozessen nicht nur kunsthistorisch, sondern auch symbolisch und symbiotisch zu gestalten und auf dem Sockel einer übergeordneten Heiligengestalt die Einbindung
irdisch-menschlicher Bauwerke (Historische Friedhofskapelle, Schlossensemble, evangelische Schlosskirche u.a.) in den Korrelationen zur Gesamtheit des Kunstwerkes zu implantieren.

Unsere Aufnahme offenbart schließlich das Endergebnis Hoffmannschen Wirkens.

Nähere Auskünfte:

Heidi Hoffmann
Frankfurter Straße 35
D-64732 Bad König/Odenwaldkreis

Tel.: 0151 1023 0991

Künstlerische Kurzbiografie von Heidi Hoffmann:

-Ausbildung für Malerei/Graphik und Kunsterziehung an der Hochschule für die Bildenden Künste in Karlsruhe bei
Professor H. E. Kalinowski
-Studium der Kunstgeschichte an der Universität Karlsruhe
-Mehrjährige Lehrtätigkeit an Stuttgarter Gymnasien und Gesamtschulen des Odenwaldkreises
-Freischaffende Künstlerin
-Mitglied im Bund Bildender Künstlerinnen Baden-Württembergs
-Mitglied der Kunststation Breuberg im Odenwald
-Atelier und Galerie am Schlossplatz in Bad König im Odenwald
-Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen sowie Werksverkäufe in Baden-Württemberg, Hessen, auch in Frankreich
und im südamerikanischen Argentinien

(Bad) König im Odenwald. Eine Bronzetafel am ehemaligen Hotel „Krone“ in der anfänglichen Elisabethenstraße

mit dem Text

ALS  9 JÄHRIGER

GAB  HIER

PAUL   HINDEMITH

EIN  KONZERT

1905 …

 

 

 

Von der Koordinaten-Platte mit dem Wappen Bad Königs im Odenwald konnte der kleine Paul Hindemith allerdings noch nichts wissen, als er im anfänglichen 20. Jahrhundert in König im Odenwald ein begeistert aufgenommenes Konzert im Hotel „Krone“ gab. (Foto: R. Veit)

 

 

 

… weist auf die musikalische Ouvertüre des erst neunjährigen Wunderkindes Paul Hindemith zu Beginn des 20.

Jahrhunderts im damaligen König hin. Der junge Paul war damals zusammen mit seinen Geschwistern aufgetreten.

Laut der früheren Heimatforschung mit dem Lehrer Otto Pichl an der Spitze hatte Gastwirt und Hotelier August

Hofferberth  diese Erinnerungstafel anbringen lassen.

August Hofferberth war es auch, der noch im Jahre 2015 Ilse Süßner (HGV Bad König) ein eingerahmtes Hindemith-

Bild mit einem späteren Pressetext über das Königer Konzert dem Heimatmuseum schenkte.

Eine Feststellung im Protokollbuch des damaligen Kurvereins vom 10.Juli 1905 besagt: „Um unseren Kurgästen ein weiteres Vergnügen zu bieten, wird das von Rudolf Hindemith aus Mühlheim (Main) offerierte Kinderkonzert am Samstag, dem 22., engagiert: Die Kosten betragen 30 Mark Fixum, freie Bahnfahrt und Verköstigung.“

Weiter heißt es: „Die Kinder (Paul Hindemith spielte 1. Violine und die Geschwister Toni mit 2.Violine und Rudolf mit Cello) sind neun, sieben und fünf Jahre alt und werden Streichmusik und Xylophon-Vorträge zu Gehör bringen.“

Vater Hindemith begleitete musikalisch die drei Sprößlinge beim sehr gut besuchten Konzert, das vom Verschönerungsverein und der Sektion des Odenwaldklubs gemeinsam ausgerichtet wurde (zu Preisen von 50 Reichspfennigen für den ersten, 30 Reichspfennige für den zweiten Platz).

Weil es ein Kinderkonzert war, gab es ein Nachspiel der Gewerbeinspektion Offenbach: Der gegen den Veranstalter

gerichtete Strafantrag konnte jedoch „nach Rücksprache des Vorsitzenden mit dem Gewerbeinspektor und dem Herrn Kreisrat in Erbach (im Odenwald) klargestellt werden“.

Grundlage:

„Ein Konzert wird lebendig- Erinnerung an den neunjährigen Geiger Paul Hindemith“/Odenwälder Heimatzeitung,

Artikelausschnitt ohne Datum/Kürzel (pib) = das ist (Otto) Pichl Bad König.

Literatur(Auswahl):
-Paul Hindemith in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten (rororo Monographien), Reinbek bei Hamburg 2016
-Günther Metz, Der Fall Hindemith- Versuch einer Neubewertung, (Verlag Wolke) Hofheim 2016
-Siglind Bruhn (Hindemith-Trilogie/Edition Gorz, Waldkirch 2009/2010/2012): Band I: Hindemiths große Bühnenwerke;
Band II: Hindemiths große Vokalwerke; Band III: Hindemiths große Instrumentalwerke.
-Rüdiger Jennert, Paul Hindemith und die Neue Welt. Studien zur amerikanischen Hindemith-Rezeption, Verlag
Schneider, Tutzing 2005

 

Unsere Fotografie (HGV-Bilddatenbank) zeigt den Großen Brunnen an der Abzweigung zur Elisabethenstraße,

wo sich links davon das (ehemalige) Hotel „Krone“ anschließt. Leider besitzt der HGV Bad König e.V. keine historische Aufnahme

davon.

 

 

(Scan der Gedenk-Tafel für Paul Hindemith-Konzert: Reinhold Veit/Text: Reinhold Nisch, HGV Bad König e.V.)

Bad König. Die Odenwälder Künstlerin Corinna Panayi-Konrad (Weiten-Gesäß) hat eigens für das Jubiläumsjahr Bad Königs (2017)  einen wunderschönen „ewigen“ Geburtstagkalender entwickelt. Der Jahreskalender zeigt in einzelnen

Motiven die markanten Motive Bad Königs auf ( so zum Beispiel die Historische Friedhofskapelle aus karolingischer

Zeit, das anmutende Schlossensemble, Jugendstilvillen etc.). Und noch eine Besonderheit: Zeitlos ist der Kalender

zu nennen, da man hier die Geburtstage seiner Lieben, seiner Freundinnen und Freunde, auch seiner Bekannten ein-

tragen kann und alljährlich rechtzeitig daran erinnert wird.

Zu jedem Kalenderblatt gibt es noch präzise Erklärungen zu den einzelnen Bad König-Motiven. Der Kunstkalender-

in seiner Art einzigartig und gewissermaßen auch limitiert- ist eine Rarität, ist im Odenwälder Buchhandel zum Preis

von 13,80 Euro zu bekommen- auch ein nettes und sinnvolles Weihnachts- und Geburtstagsgeschenk eigentlich zu

allen Jahreszeiten.

 

Verkaufsstellen in Bad König direkt:

-Literaturhandlung paperback  Bad König (Kernstadt)

-Zeller Lädchen (Postfiliale Stadtteil Zell)

 

 

 

 

 

Weitere Informationen: www.panayi-konrad-odenwald.de

 

Bad König. Das „Kraftsche Haus“ in der Alexanderstraße gehört zweifelsohne zu den ältesten Häusern Bad Königs.
38 Jahre nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648), der viel Zerstörung und Blutzoll in Zentraleuropa einforderte, wurde dieses wertvoll anmutende Kleinod im Fachwerkstil erbaut.
Im von Bürgermeister Hermann Krönung herausgegebenen ersten Bildband „Bad König in alten Ansichten“, Europäische
Bibliothek- Zaltbommel/Niederlande MCMLXXX (1980) schreibt Otto Pichl (S.27) dazu: „Auch das Handwerkerzeichen
an der Ostseite des Hauses ist gut erhalten und erweckt die Aufmerksamkeit der Passanten heute noch. Im Jahre 1910
(also vier Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges)- so erzählt es uns das Bild- befand sich an der nördlichen
Ecke noch die Gaslaterne, die am Abend dann ihr fahles Licht auf die gepflasterte Straße warf.“
(Foto: HGV-Bilddatenbank)

Bad König. Unsere fotografische Aufnahme (HGV-Bilddatenbank/Foto vom 19.Mai 1953) zeigt symptomatisch an Hand eines dramatischen Momentes die vom Jahrhundertwasser durchflutete Frankfurter Straße im damals noch jungen Bad König,
als im Mai 1953 sintflutartig und sehr schnell die Wassermassen vorhanden waren.
Weitere Fotografien aus Bad Königs „Jahrhundertflut“ erschließen sich hinsichtlich der großen Schäden, verursacht durch die Urkraft Wasser.

Literatur:
Der Heimat- und Geschichtsverein Bad König e.V. (Herausgeber) erstellte Jahre später hierzu die wertvolle Dokumentation „Als die Flut kam …Erinnerungen an die Unwetterkatastrophe vom 19. Mai 1953 in Bad König“
(Zusammenstellung: Otto Pichl/Karl Ludwig Kraft, Reihe „Bad Königer heimatkundliche Schriften, Heft 1“), Verlag ERST-Druck/Bad König 1983 (1.Auflage)

Übergeordnete Literatur:
Jürgen Herget, Am Anfang war die Flut – Hochwasserkatastrophen in der Geschichte, Wissen 2012

Bad König. Unsere nunmehr schon zeithistorische Aufnahme (HGV-Bilddatenbank) zeigt die frühere Trachtengruppe
des Heimat- und Geschichtsvereins Bad König e.V. vom Jahr 1991 – mehr als ein Vierteljahrhundert zuvor, im Jahr
1 nach der deutschen Wiedervereinigung (1990). Ergänzend wäre noch zu erwähnen, dass die Trachtengruppe lobenswert
auch für unsere damalige Kurstadt Bad König im Odenwald auf Hessentagen als Werbeträgerin stets dabei war, dass es auch eine HGV-Kindergruppe gab.

Bad König. Unser Literaturtipp nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern zu allen Anlässen, ist das interessante
Odenwaldbuch “ … statt des Confekts fressen sie eine gute Portion Kartoffeln … -Odenwald und Odenwälder
im 18. Jahrhundert/Das Odenwaldbuch des Dr. Ludwig Gottfried Klein 1754″.

Das hochinteressante Werk ist im Buchhandel beim es-Verlag selbst (Erbacher Straße 80, D-64720 Michelstadt-
Stockheim und beim Landratsamt/Kreisarchiv des Odenwaldkreises in Erbach zum Preis von 15,- Euro zu beziehen
(ISBN 978-3-9815625-5-2), natürlich auch über den Buchhandel.

In Bad König direkt zu erhalten: „Literaturhandlung Paperback“, Bahnhofstraße (Tel.:06063-4115)

Einen kurzen Überblick verschafft der es-Verlagsflyer zum Buch selbst:
„Dr. Ludwig Gottfried Klein (1716-1756) war um die Mitte des 18.Jahrhunderts Amtsarzt für die Grafschaft Erbach und Leibarzt der Grafen in Erbach und Fürstenau. Mit Leidenschaft hat er medizinische und naturwissenschaftliche Untersuchungen vorgenommen. Dies wurde 1752 durch seine Aufnahme in die Kaiserliche Akademie der Naturforscher (Leopoldina) honoriert. Im Odenwald hat er sich bleibenden Nachruhm erworben durch sein 1754 erschienenes Buch De
aere, aquis et locis agri Erbacensis atque Breubergensis (Von der Luft, dem Wasser und den Orten des Erbacher und Breuberger Landes). Darin schilderte er farbig die Geschichte, die Natur und die Bewirtschaftung des Landes. Plastisch wie auch drastisch beschrieb er die Menschen, die hier wohnten, ihre Lebens- und Eigenart, ihre Krankheiten und nicht zuletzt die Methoden, die er zu ihrer Heilung anwandte. Er ermöglicht damit einen tiefen Einblick in die ökologischen, ökonomischen, sozialen und medizinischen Verhältnisse im Odenwald vor drei Jahrhunderten.“

Der im heutigen Bad Königer Stadtteil Etzen-Gesäß aufgewachsene, seine Kindheit und Jugend im Odenwald verbringende Dr.Johann Heinrich Kumpf aus Berlin bearbeitete diese Edition. Dr.Kumpf gilt als profunder Kenner und Experte
auch gerade der Odenwälder Historie, denn seine zahlreichen Publikationen geben Zeugnis davon.
(Vergleichen Sie bitte auch auf dieser Homepage“ Autor Dr. Johann Heinrich Kumpf im Heimatmuseum und Bad König-
Vernissage vom 15. Januar 2017″- 16.Dezember 2016).

Und noch etwas von diesem Odenwaldbuch stellt den Bezug zu dem einstigen König im Odenwald her: Als Titelbild
wurde das älteste Gemälde des Baseler Landschaftsmalers Johann Rudolf Follenweider (1774-1847) gewählt: Dieses
zeitnahe Gemälde verkörpert die Symbiose zu den sozio- und infrastrukturellen Aufzeichnungen, Statistiken und
Analysen des Dr. Ludwig Gottfried Klein von 1754. Prädikat: Sehr empfehlenswert!

Unsere zeithistorische Aufnahme (HGV-Bilderdatei) zeigt den Weyprechtstempel zu Beginn der 1960-er

Jahre, wo drei Damen in sonntäglicher Kleidung auf einer Bank vielleicht für kurz Zeit ausruhen: Es können

sowohl Kurdamen, aber auch Einheimische gewesen sein. Auf alle Fälle blicken sie talwärts bis hinunter ins

untere Mümlingtal, welches infrastrukturell anders als heute aussieht.

Der Weyprechtstempel, errichtet durch den Odenwaldklub (unter Rektor Schäfer, 1862-1930) im Jahre 1898-

noch in der Zeit des Deutsches Kaiserreiches unter Wilhelm II.- wurde benannt nach dem Nordpolarforscher

Carl Weyprecht (8.September 1838 – 31. März 1881), der auf dem Friedhof Bad König zur letzten Ruhe bestattet

wurde. (Vergleichen Sie bitte auch dazu auf dieser Homepage: „Katharina Haase schließt erkennbar eine Forschungs-

lücke zu Carl Weyprecht“ /Vortrag vom 22.März 2017: Frau Haase nahm die Transkription zu Carl Weyprechts

Trauerfeierlichkeiten auf Kirchenbuchbasis vor.)

 

Carl Weyprecht verbrachte seine Kindheit bzw. Jugend hier im damaligen (Bad) König, da sein Vater Ludwig

hier Kammerdirektor beim Grafen zu Erbach-Schönberg war. Hier ist zu vermuten, dass der Junge schon sehr

lesefreudig und wissbegierig gerade in maritim-nautischen Angelegenheiten war, Zugang zu anfänglichen Bibliotheken in  der elterlichen Wohnung in König wie zu jener des Schlosses hatte.

Das Ergebnis: Mit kaum 17 Jahren befindet sich der junge Carl schon als Offizierswärter in Triest, Österreichs

(Habsburger Reich) größtem Marinehafen im Mittelmeer.

 

 

Zu den zahlreichen Schutzhütten, Brunnen, Quellen und Naturdenkmalen in Bad König und seinen Stadtteilen:

-Bad König im Odenwald -Schutzhütten, Brunnen, Quellen und Naturdenkmale (Hg. Heimat- und Geschichtsverein

Bad König e.V.), ERST-Druck und Verlag Erich Stockert, Bad König (ISBN 3-924388-07-5) 1996