Im winterlichen Gewande präsentiert sich Bad Königs ältestes Bauwerk – die historische Friedhofskapelle- am würdevollsten.

 

 

Zur Geschichte und zum näheren Kennenlernen der im Ursprung aus der karolingischen Epoche stammenden Kapelle gibt der HGV Bad König e.V. die  folgenden einführenden Lektürehinweise:

 

Margit Krenn: Heilsgeschichtliche Narration und Repräsentation- Die spätmittelalterliche Chorraumausmalung in der Alten Friedhofskapelle in Bad König als Zeuge der böhmischen Kunst in Südhessen, S. 7-20, in: Hessisches Landesmuseum Darmstadt (Hrsg.), Kunst in Hessen und am Mittelrhein/NF 7 (ISSN 0452-8514), Darmstadt 2012

 

Peter W. Sattler: Die alte Kapelle in Bad König im Odenwald/Eigenkirche, Wallfahrtskapelle, Totenkirche-eine bau-, kunst- und kirchengeschichtliche Würdigung, S. 49-64, in: Bad König im Wandel der Zeiten-Festschrift aus Anlass der Ersterwähnung vor 1200 Jahren (Hrsg.: Magistrat der Stadt Bad König/Redaktion: Thomas Seifert), Bad König (ISBN 978-3-00-058240-0) 2017

 

Weitere touristisch interessante Ziele:

Beachten Sie bitte auch die Homepage für weitere Entdeckungen im unteren „Mümlingtal-Strang“ bis ins bayerische Mömlingen: www.munteres-muemlingtal.de

 

Bad König. Der HGV Bad König e.V. besaß auch unter der Leitung seines langjährigen Vorsitzenden Karl-Ludwig

Kraft  Trachtengruppen, die bei verschiedenen Anlässen – seien es Festivitäten in Form von Umzügen und

Tanzauftritten, Hessentagen etc. in historischen Trachten auftraten. Besonders hervorzuheben ist auch die damalige

Einrichtung  aus dem Jahr 1989- einer vielköpfigen Kindertrachtengruppe.

Bleibt anzumerken, dass die Kinder von damals selbst heute “ in die mittleren Jahre gekommen“ sind, selbst oft

wieder Kinder haben und die Erwachsenen von damals Großeltern in heutiger Zeit geworden sind.

 

(Hinweis: Die vor gut dreißig Jahren hergestellte Ansichtskarte der einstigen Kindertrachtengruppe befindet sich in der HGV-Bilddatenbank. Trotz Bildsicherung bzw. Warnhinweis auf dieser Homepage, dass die „Contents“ sämtlich urheberrechtlich geschützt sind, wird in diesem Fall von einer Bildpublikation abgesehen.)

Anmerkung: Der  Text kommt zu einem späteren Zeitpunkt.

Bad König. Unser historisches Foto zeigt das (einstige) Schlösschen „Mühlau“ nahe Mannheim (laut freier Publikation LDA Karlsruhe nach einer Aufnahme v. Reißmuseum Mannheim).

Es zeigt ein Aquarellgemälde des Baseler Landschaftsmalers Johann Rudolf Follenweider. Der Künstler hat den Blick von der Gartenseite aus gestaltet.

Obwohl hier die Entstehungszeit „um 1819“ angenommen wird, ist hier zu konstatieren, wie weit der zeitliche Ermessenspielraum dabei gesehen wird. Denn es gibt noch die sogenannten „zwei Follenweider Heidelberg-Bilder*, daneben noch- singulär in der künstlerischen Alleinmerkmalstellung- das wunderschöne „(Bad) König  im Odenwald-Gemälde.“ **

Bei dem „Mühlau-Porträt“ ist ziemlich gesichert davon auszugehen, dass hier eine Auftragsvergabe für den Künstler aus der Baseler „Peter Birmann-Schule“ durch den zeitgenössischen Palais-Besitzer vorlag, um einen bescheidenen Lebensunterhalt „im Ausland“ für eine überschaubare Zeit bestreiten zu können.

 

*       Dieser Gemäldebestand befindet sich in den Originalen im Kunstmuseum Basel/Schweiz.

**     Das Gemälde kann im Heimatmuseum Bad König besichtigt werden.

 

 

 

 

 

Victor Hugos, Johann Rudolf Follenweiders Heidelberg/Odenwald  * ** (Lyrik)

Victor Hugo,
materiell eher gut bestückt,
schwärmt von Heidelberg,
dem Neckartal, den Wäldern,
schreibt, zeichnet, skizziert,
spaziert, sucht die Umgebung
gleichfalls auf,
Waldkäuzchen-Rufen bei Mondlicht
Faszinations-Tage 6. bis 14. Oktober 1840.
Eben Romantik-Tage.

Johann Rudolf Follenweider
ungesichert als Landschaftsmaler,
lebt für ne Zeit in Heidelberg,
fernab von den Baseler Wurzeln.
Malt, zeichnet zwei Heidelberg-Bilder,
dort im Odenwald-Abstecher
ein Bad König-Aquarell.
Vermutlich 1805, vielleicht eher früher.
Eben Romantik-Tage anders. Mehr bescheiden.

Reinhold Nisch

 

Anmerkungen (Literatur dazu):
Victor Hugo (* 26. Februar 1802 in Besancon, + 22. Mai in Paris) Schriftsteller und Maler: „Heidelberg -Man müsste hier leben!“
(Aus dem Französischen von Wolfram Schäfer, vervollständigt und überarbeitet von Jörn Albrecht), Heidelberg
(Morio Verlag) 2016

Johann Rudolf Follenweider (*29.Dezember 1774 in Basel,+ 3. November
1847 in Basel) Landschaftsmaler; vgl. Sie bitte den Katalog zur Ausstellung
auf Schloss Ebenrain, Sissach 1. bis 29. September 1974: „Johann Rudolf Follenweider
und Hans Weidmann“ – Veranstaltet von der Basellandschaftlichen
Kunstvereinigung unter dem Patronat der Erziehungsdirektion.

J.R. Follenweider seinerzeit malte das vermutlich älteste Bild des damaligen (Bad) König im Odenwald. Zusammen
mit seinen beiden „Heidelberg-Bildern“ bilden sie quasi seine Trilogie aus dieser
größeren Neckar-Odenwald-Region vor mehr als 200 Jahren. Dazu kommt noch das besagte Auftragsbild aus Mannheim, und zwar das vom Baseler Künstler geschaffene Porträt des Schlösschens „Mühlau“ (Titelaufnahme).

 

 

*** Das Gedicht ist in der Lyrik-/Prosa-Anthologie enthalten:

Wolfgang Bader (Hrsg.): text Cocktail mix 2017, Novum Verlag (ISBN 978-3-99064-041-8) Neckenmarkt/Österreich 2017, S.293

 

Auch bei diesem Bad König-Aquarell – aus dem 20. Jahrhundert stammend (1944) – gibt es nur eine geringe

biografische Fußnote: Philipp Hotz lebte nach Recherchen des Leihgebers von 1884 bis 1975 in Fränkisch-

Crumbach, wo ihm im Jahre 2004 während des dortigen Weihnachtsmarktes eine Ausstellung gewidmet wurde.“

 

Quelle:

„Bad König-einst und jetzt/Gemalt und fotografiert von Odenwälder Künstlern/Ausstellung vom 7.November bis

31.Dezmber 2017 im Rathaus“, Faltblatt  S.4, Text: Thomas Seifert/Layout: Wolfgang Spannaus, Bad König 2017 )

Von Karl Bolz wissen wir zurzeit kaum etwas Exakteres, aber:

Karl Bolz hielt sich als Sommerfrischler in (Bad) König auf und malte in dieser Zeit (1936) den Blick vom

Hirtenberg. Ob es sich bei dem Maler dieses Aquarells um den Mainzer Künstler gleichen Namens handelt, konnte

nicht verifiziert werden.“ (Quelle: Faltblatt „Bad König -einst und jetzt/Gemalt und fotografiert von Odenwälder

Künstlern/Ausstellung vom 07.November bis 31. Dezember 2017 im Rathaus“, S.4 – Text von Thomas Seifert/Layout

und Fotos: Wolfgang Spannaus, Bad König 2017)

Bad König. Carl Keller malte dereinst dieses Ölgemälde (Foto: Reinhold Veit/HGV Bad König e.V.). Das

wunderschöne Gemälde offenbart die Sicht vom Waldesrande aus eher nordöstlicher Perspektive auf das

damalige König im Odenwald so um 1935, wie die Anmerkung am unteren rechten Bildrande verrät.

Dem Künstler Keller gelang es durch das Einsetzen eines zu Neige tendierenden Baumstammes (vorne

rechts) den Weg zur Freigabe auf das Zentrum der Odenwaldgemeinde zu zeigen, quasi den Mittelpunkt

zum Schlossbereich zu gestalten, während die Katholische Kirche (erst sieben Jahre zuvor errichtet) schon im

Hintergrund die Prolongation zur  westlichen Umgebungsseite anführt- umgeben vom satten Grün der umrandenden

Natur in Wald und Flur, wo vordergründig hangabwärts  einen dichter Kulturbaumbestand vorzeigbar ist.

Das großflächige Gemälde verschönt den Trausaal im weiträumigen Trakt des Altschlossbereiches. Unzählige

Brautpaare wurden hier und werden auch in diesem Jahr und zukünftig weiterhin in diesem exzellenten Ambiente

standesamtlich getraut.

 

Zu Carl Keller selbst wissen wir kaum Biografisches. Es hätte damals vor mehr als sechs, sieben Jahrzehnten

aufgezeichnet werden sollen.

Auch ist stark anzunehmen, dass der Fundus des malerischen Schaffens ein sehr großer gewesen sein mag, weitere

Gemälde sich irgendwo  in weiterem Privatbesitz befinden.

Bad König. Das hier gezeigte Gemälde über das historische Bad König befindet sich in Privatbesitz . Die

mehrfachfarbige Ansicht zeigt den Blick aus gut nördlichem Standort auf den gesamten Marktplatz mit dem

Schlosskomplex. Am rechten unteren Rand findet man in der akribischen Sicht den Vermerk „Nach H.F. 1889 von H.

Jantz“.  So ist davon auszugehen, dass ein Maler namens H.Jantz – vermutlich aus Frankfurt/Main- in den 1950er

bzw. 1960er Jahren die Vorlage von H.F. (Heinrich Fleckenstein) von 1889 inspirierend nutzte/ benutzte.

So liegt hier ein Vielfaches (noch) im Dunkeln- sowohl biografisch (H. Jantz) als auch das, was man als Werkgenese

bezeichnet. Vermutet wird sogar, dass noch weitere Porträts der prosperierenden damaligen Kurgemeinde

Auftragsvergaben- womöglich sogar mehrwöchig hier verweilende Kurgäste- vornahmen.

 

(Bilddatenbank HGV Bad König e.V.)

(Foto: Bilddatenbank/Scan R. Veit, HGV Bad König e.V.)

 

Das Forsthotel außerhalb des kernstädtischen Bad König und unweit der „Drei Mühlen“ sowie der heutigen

renommierten Ballett-Schule Krings in Richtung des Stadtteils Kimbach gelegen- war zweifelsohne mit dem

insgesamt sehr großen Hotelkomplex, der sich harmonisch in den umgebenden Odenwald einfüg(t) e, das

Aushängeschild der Kurstadt.

 

(Das wird zukünftig textlich erweitert.)

 

 

 

 

Bad König – oder vielleicht erst nur König, denn der Bad-Titel wurde der Odenwaldgemeinde im Jahre 1948

verliehen. Aber was man sagen kann: Es sind die Nachkriegsjahre-auch später in den 1950er Jahren- im Nachhinein

„liebevoll und unkritisch“ als Wirtschaftswunderjahre bezeichnet.

Auf alle Fälle gab es hier im Odenwald und besonders in Bad König(wieder) die ersten Fachgeschäfte, die

Selbstbewusstsein ausstrahlen, obwohl das Artikelangebot bei weitem nicht so üppig ist, war wie  in unseren jetzigen

Jahren.

Unsere Aufnahme zeigt die „Storch-Drogerie“ in der mittleren Bahnhofstraße auf westlicher Seite.

(Foto: Bilddatenbank des HGV Bad König e.V.)

Zwei Damen und ein Herr stellen sich dem unbekannten  Photographen -wir schreiben es so, wie damals noch

rechtschreibkonform- und das doch fast „photogen“ gekonnt: Links daneben im Freien befindet sich eine Waage zum

Messen des körpereigenen Gewichtes- der „letzte Schrei“ damals. „10 Pfennige rein“ -und der Zeiger oben am

„Ableserund“ offenbart  das Kilogramm-Gewicht der betreffenden Person. Und nebenbei steht noch ein Werbeschild

für „Tempo“- dem (später weltweiten) Symbol und Synonym für „Schnupftücher“- und das in „Blütenweiß“, wie es

es uns die Schwarz-Weiß-Fernseh-Werbung  zumindest in den späten 1950er Jahren verkünden wird.

Eine Überraschung ist auch die „offene“ Werbung für  „Camelia“- Binden für die Frau der unmittelbaren

Nachkriegseineinhalbjahrzehnte (und auch bis heute)!

 

„Die Produkte von Camelia® setzen von Anfang an Maßstäbe. So produziert Camelia® bereits 1926 die erste Damenbinde der Welt und legt 1937 gleich mit einer praktischen Sportbinde nach. 1949 ist es dann soweit, die Camelia® Perfecta im Strickschlauch erobert den Markt und 1958 erscheint die Camelia® Record, bei dieser ersetzt ein intelligenter Vlieseinschlag den Mull.“ (Quelle: Camelia-Story/Internetauszug v. 04.01.2018)

 

Über der Schaufensterfront  befinden sich zusätzlich in rechteckiger Umrahmung die hauptsächlichen

Verkaufsofferten von „Photo-Berle“  im Quintett: Kaffee, Farben, Photo, Lacke, Tee.

 

Der allmähliche Strukturwandel im bundesdeutschen Nachkriegshandel setzte allmählich „Stück für Stück“ mit den  Gründungen von ersten Handelshöfen bzw. Supermärkten ein, die in Form teilweise von Ketten und heutzutage von einem flächendeckenden Netz von Handelsgiganten, daneben Drogeriediscountern und Baumärkten wie Möbelhäusern im heutigen Gesamtdeutschland infrastrukturell dominiert werden. Parallel dazu baut sich der Online-Handel verstärkt auf.

 

 

(Text: Reinhold Nisch/HGV Bad König e.V.)