Bad König. Unsere Aufnahme (Foto: R. Veit, HGV Bad König e.V) zeigt eine „historische Verkleidung“ für einen „Mausefallen-Klassiker“ eines Herstellers aus Süddeutschland, der schon im Jahre 1911- drei Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges- damit begann, Mausefallen zu produzieren. Als Werbeslogan gilt seitdem: „Zuverlässig seit 1911“. Abgebildet ist auch der Köder, ein Käsestückchen, wobei der Satz jahrzehntelang „Mit Speck fängt man Mäuse!“ überliefert worden war, ehe eine gewisse „Käsestückchenablösung“ sich vollzog, um die an den Vorräten sich verdingenden Nager „in den Griff zu bekommen“.

Kenner behaupten heutzutage, dass auch „Nutella“ ein ansprechender Mäuse-Köder sei.

Wie dem auch sei:

 

Im Heimatmuseum Bad König befindet sich eine bemerkenswerte Mausefallensammlung verschiedener Zeiten und Herkunftsländer, die für Besucherinnen und Besucher stets sehenswert ist.

 

 

Literatur:

„Als die Maus ins Haus kam- Die Nagger zählen zu den ältesten Kulturfolgern der Menschen“  Von Anja Garms/DPA   (Quelle: Frankfurter Rundschau vom Dienstag, 9. Juni 2020 (Rubrik Wissen, S. 27)

Kunstwerk Hirsch auf Bad Königs Piazza (Foto: R. Veit)

 

Bad König, das einzige Bad Südhessens, mit der neuen Wandelhalle und der großflächigen Piazza: Nunmehr gibt es ein modernes Kunstwerk zu bestaunen. Während des großen Pfingstmontagfestes 2018 entwarf der Künstler G. Wosik mit Hilfe der 3 D-Technologie ein großartiges Werk und erschuf dort einen auf einer Wiese am Waldesrand äsenden Mehrfachender-Hirsch.

„Ist man als Besucher live vor Ort“ in Bad König, wo sich ein Besuch immer lohnt, so sieht man das Bild mit dem liegenden Tier, fotografiert man das Werk aber selbst – auch mit Fotohandy/Smartphone- dann ist man sehr überrascht – eben „durch 3 D ermöglicht“- das Wild stehend zu bekommen. Eine wahre Freude!

Gerade paar Schritte  gegenüber -durch die schmale Elisabethenstraße getrennt- entdeckt man an der taubenblauen Mauer einer Hofeinfahrt rechter Hand eine weitere Rarität, geschaffen einst von Heinrich Schäfer.

Diesem „50-Pfennig-Mädchen- ist eine eigene Seite auf dieser Homepage www.hgv-badkoenig.de mit dem Titel „Historie zur Stadtgeschichte Bad Königs: Knieendes 50-Pfennig- Mädchen“ gewidmet.

(Text: Reinhold Nisch, HGV Bad König e.V.)

Das frühere Anwesen des Heinrich Schäfer (Foto: R. Veit)

Ganz links im Bild: Anwesen Schäfer/Teilansicht (HGV-Bilddatenbank)

Das jetzige Anwesen Dörsam nach aufwendiger Renovierung der Außenfassade (Foto: R. Veit)

Bad König. In der Elisabethenstraße befindet sich rechter Hand eine künstlerische Rarität an der Zufahrt zum heutigen Anwesen des Ehepaares Dörsam.

Denn die rechte Wand offenbart eine Nachformung – damals in den frischen Beton- mit einer Schablone vergrößert nachentwickelt, welche die Bundesbürgerinnen und Bundesbürger zuhauf in ihren Geldbörsen hatten, damit bezahlten oder als Wechselgeld erhielten.

Gemeint ist das damals- vor der Einführung des Euro-  zig millionenfach vorhandene und berühmte Mädchen auf der 50-Pfennig-Münze.

Jedenfalls hatte das vergrößerte Kunstwerk dereinst der damalige Eigentümer des Anwesens, Herr Heinrich Schäfer, dessen Familie Landwirtschaft ebenso betrieb wie eine Bierlagerstätte auf dem damaligen Anwesen, deshalb „Bier-Schäfer“ im früheren König genannt. Heinrich Schäfer gab später hauptberuflich die Landwirtschaft auf und fand in mittleren Jahren nach Umschulung und einer weiteren Ausbildungslehre eine Anstellung beim Wasserwerk der Gemeinde bzw. Stadt Bad König.

Und wie war nun die Geschichte dieser silberfarben ausschauenden 50-Pfennig-Münze? Da schreibt die Journalistin Monika Nellessen: „Eine junge Frau pflanzt einen Baum. Ein Symbol für Zuversicht und Wachstum. Millionen Deutsche kennen dieses Bild, trugen es auf der Rückseite des 50-Pfennig-Stücks im Portemonnaie bei sich. Wer die 50-Pfennig-Frau war, wurde erst fast 40 Jahre nach der Erstprägung der Münze im Jahr 1949 bekannt: Gerda Joe Werner, Tochter eines Darmstädter Polizisten, hatte ihrem Mann, dem Bildhauer und Maler Richard Martin Werner, Modell gestanden. Als `Baumpflanzerin` wurde die Kunstlehrerin zur Verkörperung des Wiederaufbaus… Heute gibt es die 50-Pfennig-Münze (aus den bekannten Gründen) nicht mehr… Was Gerda Jo Werner dazu sagen würde, können wir nicht mehr fragen. Sie ist 2004 in einem Seniorenheim in Oberursel gestorben.“ (Monika Nellessen : „Wohlstand für alle“, in: „Odenwälder Echo“ vom 16. Juni 2018, Rubrik Leben, Seite 3.

 

 

Dort befindet sich auch der interessante Bericht von Monika Nellessen: „Der Tag, als die D-Mark kam/Aus der Währungsreform vor 70 Jahren machte Ludwig Erhard das Wirtschaftswunder. Was uns der Vater der Sozialen Marktwirtschaft lehrt.“ („Odenwälder Echo“ v. 16. Juni 2018, Seite 3)

 

Der Währungsreform heute vor 70 Jahren (Juni 1948) in den damaligen Westzonen stellt die Journalistin Ulrike Herrmann einen sehr kritischen Bericht gegenüber: Ulrike Herrmann, Das D-Mark-Märchen-Heute vor siebzig Jahren begannen sich  in den Westzonen wie von Zauberhand wieder die Schaufenster zu füllen: Die DM war da! …(Quelle: taz vom Mittwoch, 20. Juni 2018, S. 11):

(Zitat aus Kasten) „Währungsreform und Erhard: Am 20. Juni 1948, einem Sonntag, gab es 40 D-Mark pro Kopf, einige Wochen später noch einmal 20 D-Mark. Die Sparguthaben wurden um 93,5 Prozent abgewertet, diese Regel galt nicht für Unternehmen. Gleichzeitig wurden auch die Schulden entwertet, sie reduzierten sich auf 10 Prozent. Sachwerte waren nicht betroffen: Immobilien oder Fabriken behielten ihren Wert. Die Verlierer waren also vor allem Besitzer von Geldguthaben. Daher war ein `Lastenausgleich` vorgesehen. Dieses Gesetz trat aber erst 1952 in Kraft und war so gestaltet, dass es die Vermögenden nicht stark belastet hat.“

 

 

Blick in die Elisabethenstraße, wo auch das Gasthaus „Zu den 3 Sternen“ war.

Nach einer Überlieferung von Karl Ludwig Kraft (Die Schrift- hektographiert- hängt im Heimatmuseum Bad König):

„Als im Jahre 1793 das Neue Schloss von Graf Christian erbaut wurde, da feierten die Handwerker das Richtfest in der Gastwirtschaft `Zu den 3 Sternen`. Dieses befand sich in der Elisabethenstraße (zu König). Der erste nachweisbare Wirt hieß Ehrhard und betrieb nebenbei noch eine große Landwirtschaft.

1801 musste der nächste `Sternwirt` Johann Peter Rebscher (1738-1829), Wirt und Bäckermeister 2 fl. und 48 Xr Ohmgeld zahlen.

Auf ihn folgte sein Sohn Johann Michael (1778- 1852), von Beruf Bierbrauer und Küfermeister. Dessen Tochter Maria Elisabethe heiratete den Bäckermeister Johann Georg Hallstein (1806- 1876).

1836 ließ der `Sternwirt` Georg Hallstein „sein in der Mitte des Ortes gelegenes Gasthaus- `Zu den 3 Sternen`- nebst Brauerei versteigern.

Wahrscheinlich wurde dies aber noch abgewendet, denn aus der Gewerbeliste von 1846 geht hervor: `Beim Sternwirth Georg Hallstein werden Haus und Brauerei des Dieter Deitrich verkauft`.

Der Spengler Deitrich errichtete um 1912 an dieser Stelle einen Neubau. Vor Deitrich war das Gelände jahrelang im Besitz einer jüdischen Familie.

Heute ist in dem Anwesen die ´Brunnen-Apotheke` untergebracht“.

 

 

Viele weitere historische Bilder von Bad König finden sich auf dieser Homepage: www.hgv-badkoenig.de

 

Frankfurt am Main um die Mitte des 19. Jahrhunderts (nach einem Originalstich-Privatbesitz/Repro: R. Veit). Wir können einen Teil der Infrastruktur der schon damaligen Mainmetropole längs eines Teilstückes des Fluss- und Uferbereiches erkennen: Frachten in hölzernen Kähnen werden auf der Wasserstraße transportiert, geschäftiges Treiben allerorten, an jeder Ecke. Die Boote fahren bei Wind ihre Segel aus – der Main schon damals eine interessanter Transportweg- denn das Schienennetz wird ja erst deutlich später intensiv in Mitteleuropa  ausgebaut werden. In den Gassen, auf den Fernstraßen wird einige Zeit der Pferdetransport dominieren.

 

Sehen Sie auch auf dieser Homepage: „Heimatmuseum Bad König: Ostern 2018 und historische hessische Kaffee-Röstereien“ (Artikel vom 03.04.2018)

 

Literaturhinweis:

„Unser Main“ (Frankfurter Rundschau Geschichte/ Band 7/2016- Jahrgang 6 ; Frankfurter Rundschau GmbH, Frankenallee 71-81, D-60327 Frankfurt/Main)

Evely Brockhoff, Alexander Jehn, Franziska Kiermeier: Die Frankfurter Paulskirche (ISBN 978-3-95542-394-0/ 15,00 Euro) SOCIETAETS-VERLAG.DE, Frankfurt am Main 2020 – Brandaktuell und besonders empfehlenswert!  Im Buchhandel oder versandkostenfrei beim Verlag erhältlich.

Zitat:

„Kaum einen anderen Ort wohnt ein so großer Bedeutungsgehalt inne wie der Frankfurter Paulskirche. Auf gleich doppete Weise symbolisiert sie den demokratischen Neubeginn: mit dem Nationalparlament, das hier 1848/49 tagte und dem sie ihren Namen gab, und mit ihrem Wiederaufbau 1947/48 in einer kargen Formensprache, in der Demut und der Wille zur Erneuerung zum Ausdruck kommen. Der Band beleuchtet dieses vielschichtige historische Denkmal in neun Beiträgen.“

 

(Zusammenstellung: HGV Bad König e.V.- Stand: 22.01.2021)

 

Diese Teilkarte zeigt das südöstliche Frankreich mit seinem mediterranen
Teil um 1900 (Scan: R. Veit)

Quelle: Brockhaus Konservations-Lexikon. 14. Aufl. XVII- Nov. 1900– Maßstab 1:2 780 000.

Bad König, du  mein Heimatort,

ich hab` dich herzlich lieb.

Weil es doch in der ganzen Welt

kein schöner Fleckchen gibt.

 

Du bist umgrenzt von Waldeshöhn`,

liegst in dem stillen Tal.

Wer dich besucht und wer dich kennt,

der liebt dich allzumal.

 

Heilquellen fließen immer zu

und laden herzlich ein.

Sie möchten dir, aus nah und fern,

ein Kräftespender sein.

 

Wir wandern durch das stille Tal,

erklimmen Bergeshöhen

und singen froh aus voller  Brust:

Bad König, du bist schön!

 

Jakob Schäfer, de „Schloßmichel“

 

 

Quelle:

Das Bad König- Buch schlechthin: „Erlauschtes-Erlebtes-Wahrheiten “ (Gedichte) von Jakob Schäfer Schloßmichel-Mit Bildschmuck des Kunst-und  Heimatmalers Georg Vetter+, Druckerei Hans Stockert Bad König, Kimbacher Straße 79, o. J., S. 64

 

In dem gesamten Buch spiegelt sich die gesamte Schaffenskraft eines unvergessenen Bad Königer Bürgers- mit Leib, Seele und Herzblut: Zahlreiche Wanderungen in und um sein geliebtes Bad König versinnbildlichen sich in diesem einzigartigen Lyrikband um Jakob Schäfers „heiß geliebtes König“- eine Ehrerbietung an d a s Dorf, die Gemeinde, das Bad, das Städtchen, die umgebende Landschaft zugleich: Voller Enthusiasmus- von manchem Zeitgenossen etwas verkannt- wird Jakob Schäfer doch als der mit der Odenwaldheimat verbundene Dichter- ja Lyriker- in die Odenwaldgeschichte unauslöschbar eingehen: Seine lyrischen Beiträge drücken- summa summarum-  etwas Einzigartiges aus: Liebe zum Angestammten, zum Ursprung des Anfangs, des Geborenen, des Werdenden: Liebe zum Leben in gewohnter Umgebung- eben dem überaus geliebten Odenwald und seinem „König“!

 

 

 

 

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Remembering 1968/T-Shirt in der Retrospektive (Foto: Reinhold Veit)

Bad König. Am Pfingstsonntag (20. Mai 2018) startet im Heimatmuseum von 10.30 bis 12 Uhr die neue Ausstellung   „Vor 50 Jahren- das Schlüsseljahr 1968 im Spiegel der Geschichte“. (Titelfoto dazu: Reinhold Veit)

 

Das Jahr 1968 – Ausstellung im Heimatmuseum Bad König/Odenwaldkreis
Bad König. „Vor 50 Jahren- das Schlüsseljahr 1968 im Spiegel der Geschichte“, so lautet eine Buch- und Zeitschriftenausstellung, die im Heimatmuseum Bad König den ganzen Sommer über zu sehen ist
(Ausstellungsschluss: 26.August 2018). Eine zusätzliche Broschüre hierzu ist kostenlos für Interessierte verfügbar. Das Heimatmuseum hat jeweils sonntags von 10.30 bis 12 Uhr geöffnet. Sonderführungen sind nach rechtzeitiger Anmeldung möglich.
Das Jahr 1968 verkörpert nicht nur die „1968-er Revolte“, nicht nur die Ermordung Robert F. Kennedys, zuvor die Martin Luther Kings, nicht nur den Vietnam-Krieg, nicht nur die Besetzung der CSSR mit der Hauptstadt Prag durch die Truppen des Warschauer Paktes, nicht nur die Hippies und das Kommen von Woodstock im August 1969, nicht nur den „Summer of Love“, nicht nur den Zeitgeist des weltweiten Protestes auch nach Gerechtigkeit, nicht nur die Beatles, Stones und Bob Dylan etc., nicht nur lange Haartracht und Twiggy, nicht nur das kritische Hinterfragen innerhalb der bundesrepublikanischen Nachkriegsgesellschaft: Es sind umwälzende Veränderungen in der Welt gewesen, die heute auch wieder- im Jahre 2018- unter anderen Bedingungen und Erscheinungen für die jetzt Lebenden vielleicht erst in Konturen zu erahnen sind.

Mittels dieser überschaubaren Buch-, auch Zeitschriftenselektion kann der Besucher erkennen und sich selbst „ein Bild“ darüber machen, wie im wahrsten Sinne „weltbewegend“ dieses markante Jahr 1968 gewesen ist.

 

Die damalige Zeit kann man gut durch folgende Literatur einordnen:

„Zeiten des Wandels- Deutschland 1961-1974“ -Informationen zur politischen Bildung Nr. 258 – 1. Quartal 1998 (ISSN 0046-9408), Herausgeberin: Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, Adenauerallee 86, D-53113 Bonn

Die Publikation ist auch während der Ausstellung unentgeltlich erhältlich.

 

Die chronologischen Ereignisse des Jahres 1968 werden plausibel in folgender Literatur zusammengefasst:

Das Magazin für Geschichte- GEO EPOCHE 1968/STUDENTENREVOLTE, HIPPIES, VIETNAM: Die Chronik eines dramatischen Jahres , Nr. 88, Hamburg (ISBN 978-3-652-00641-5) 2018

 

Frank Deppe: 1968: Zeiten des Übergangs – Das Ende des `Golden Age`, Revolten & Reformbewegungen, Klassenkämpfe & Eurokommunismus, VSA Verlag ( ISBN 978-3-89965-794-4) Hamburg 2018  (Eine ausgezeichnete Gesamtanalyse, um die Zeit von/um 1968 besser verstehen zu können.)

Professor Dr. Frank Deppe (Universität Marburg/Lahn; nunmehr emeritiert) hielt am Dienstag (11. September 2018) im Hotel „Michelstädter Hof“ in Michelstadt/Odenwaldkreis  ein Grundsatzreferat zur Thematik der 1968er Bewegung „50 Jahre 1968- Ursachen und Folgen- Was bleibt?“

„68er-Bewegung war gut und nötig“- Professor Frank Deppe stellt seine Innen- und Außen-Ansichten jener Jahre vor/Kritik an Weggefährten“ (Von Michael Lang) Quelle: Odenwälder Echo vom 13. September 2018, Rubrik Odenwald, S. 11

Zur Person:

Frank Deppe wurde im Jahre 1941 in Frankfurt am Main geboren und studierte ab 1961 Goethe-Universität in Marburg Soziologie, Politikwissenschaften und Nationalökonomie. (Quelle: dit0)

 

 

Wolfgang Kraushaar: 1968  100 Seiten- mit Abbildungen und Infografiken  (ISBN 978-3-15-020452-8), Philipp Reclam jun. GmbH & Co, Stuttgart 2018 (Gut auch für die gymnasiale Oberstufe und das Studium themenbezogen geeignet.)

„Weder zuvor noch danach ist die Gesellschaft so grundlegend in Frage gestellt worden wie in jenem Jahr: Autorität, Ordnung, Gehorsam, Pflicht, Leistung, Zuverlässigkeit, Sauberkeit sowie Ethik und Moral insgesamt- der gesamte Kanon an sozialen Werten wurde auf den Prüfstand gestellt.“  (Klappentext zum Buch)

Ein halbes Jahrhundert ist mittlerweile vergangen seit jenem legendären Jahr 1968. Wolfgang Kraushaar, der wohl beste Kenner der 68er-Bewegfung, schildert die Ereignisse jenes Jahres und ihre Nachwirkungen, charakterisiert die Wortführer- Reformer und Revoluzzer-, zeigt die globale Dimension der Studentenrevolte und zieht ein politisches Fazit.  (Klappentext, dito)

 

 

 

Aktuelles in der Nachbilanz zu den 1960ern gibt das Interview mit der amerikanischen Folksängerin Joan Baez wieder. Baez startet am 31. Mai 2018 in Hamburg ihre letzte große Europa-Tournee. Weitere Termine im Jahre 2018 sind am 25./26. Juli in Wien, am 28. Juli in Halle, am 29. Juli in Berlin, am 31. Juli in Ludwigsburg, am 1. August in Schwetzingen und am 3. August 2018 in Köln. Baez traut damals auch mit Bob Dylan auf.

„Ich bin 77, machen wir uns nichts vor“- US-Folkikone Joan Baez hat vor Kurzem ein neues Album veröffentlicht und ist zum letzten Mal auf großer Tour. Im Interview spricht sie über die junge US-Protestgeneration, Obama und Trump- und darüber, wie es ist, das letzte Blatt am Baum zu sein“ (Von Jens Uthoff), taz zwei vom Mittwoch, 30.Mai 2018, S. 13

„Kann ich dich ein Stück begleiten?“ – So fragte Joni Mitchell 1969 in ihrem Song „Woodstock“. Heute wird die Musikerin 75 Jahre alt. (Quelle: Frankfurter Rundschau vom Mittwoch, 7. November 2018, S.33: Wir sind Sternenstaub – Die immer auf zwei Seiten Schauende Joni Mitchell wird heute 75) Siehe auch: www.jonimitchell.com

 

Und hier sind einige Bücher über 1969- das auch das „Woodstock-Jahr“ war :

„Revolution auf der Viehweide- Zwei Bildbände lassen das legendäre Woodstock-Festival vor fünfzig Jahren lebendig werden“ (Von Verena Hoenig), Quelle: Odenwälder Echo v. Dienstag, 9. April 2019 (Rubrik Bücher), S. 30

  • Ernesto Assante: Woodstock- Die RocknRoll- Revolution von 1969, White Star Verlag, 224 Seiten, 29, 95 Euro
  • Mike Evans, Paul Kingsbury: Woodstock- Chronik eines legendären Festivals, Riva-Verlag, 288 Seiten, 24, 99 Euro

 

Und jetzt nach 50 Jahren : Der Kölsch-Rocker Wolfgang Niedecken reist auf der Fährte von Bob Dylan in den 1960ern (Der fünfteilige Film wird als Doku-Reihe auf Arte täglich 17.10 Uhr vom 18.6. 2018 bis 22.6.2018 gezeigt.)

Quelle: „Spurensuche im Trump-Land/ ARTE Wolfgang Niedecken reist auf der Fährte von Bob Dylan durch die USA/Vergleich damals und heute“ (Von Cornelia Wystrichowski) Darmstädter Echo vom 14. Juni 2018/ Kultur, S. 26

Die damals historische Rolling Thunder- Tour- als Erinnerung an die Ursprünge der 1960er im Jahr 1975 vorgenommen und  literarisch festzuhalten hat damals kein anderer als Bob Dylan selbst in Auftrag gegeben. Diesen Auftrag erhielt einer der bekanntesten Schriftsteller, Schauspieler, Regisseur und Pulitzerpreisträger der USA, der Dramatiker Sam Shepard (1943-2017):

Ein Meilenstein der Musikgeschichte. „Sam Shepard wollte gerade seine Pferderanch neu einzäunen, als Bob Dylan anrief: er solle Drehbuchautor der Rolling Thunder Revue werden, seiner legendären Comebacktournee von 1975… Davon erzählt Sam Shepard in seinem Tagebuch: Entstanden ist ein Roadmovie, ein Blick hinter die Masken des großen Sängers… Dylan zog in drei Bussen mit Freunden und Roadies durch die USA, bis er schließlich in New York den Madison Square Garden zum Sieden brachte. Im Duett mit Joan Baez (siehe oben) sang er Blowin` in the Wind und gemeinsam mit Mohammed Ali holte er den schwarzen Boxer Hurricane aus dem Gefängnis. Allen Ginsberg rezitierte Gedichte und gemeinsam besuchten sie das Grab Jack Kerouacs.

Der Film, der mit zwei Kamerateams all das von Tag zu Tag festhalten sollte, entstand erst Jahre später als `Renaldo und Clara`. Doch Shepards Tagebuch ist das wahre amerikanische Roadmovie, eine Suche nach dem Beginn des Beat, eine Odyssee in das Reich des Songmagiers.“ (Klappentext u. Innenseite).

Siehe Literatur: Sam Shepard ROLLING THUNDER Unterwegs mit Bob Dylan, Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt/Main (ISBN 978-3-596-17066-1) 2005

 

Aus dem Odenwaldkreis (ehemaliger Landkreis Erbach im Odenwald):

„Der Rote Freddy, neue Freiheit und das Fanal von Höchst- Wie vor 50 Jahren im Odenwald rebelliert wurde: Auf den Spuren der 68er Bewegung“  (Quelle: „Mümling-Bote“ vom 1.Juni 2018, Nr. 22, S. 7; 138. Jahrgang- Allgemeiner Anzeiger für Höchst im Odenwald und die Unterzent/Verlag und Druckerei: Erbacher Str. 2, D-64739 Höchst/Odenwaldkreis)

Der recherchierte Bericht zu „den markanten 1968er- Ereignissen im Odenwald“ (von Stefan Toepfer/Leiter der Pressestelle des Odenwaldkreises, erschien auch zweiteilig (2. Juni 2018 und 9. Juni 2018, hier zuletzt „Odenwald-Kloster als Revolten-Zelle“, S.15) im „Odenwälder Echo“ (Lokalseiten-Rubrik „Odenwald“).

 

Die punktuelle Recherche mit zahlreichen Aussagen zu den bewegenden Vorgängen des Jahres 1968 ist für die „Ausstrahlung“ in den Odenwald doch sehr interessant, stehen dabei auch  zunehmende „Kritikmündigkeit“ und „Fähigkeiten des Hinterfragens“ von Absolventen des Michelstädter Gymnasiums (Abiturjahrgang 1968) partiell im Mittelpunkt.

Dabei sind auch drei bildliche Dokumentationen (Abiturjahrgang-Klassenfoto 1968 am Gymnasium Michelstadt/Textauszug-Niederschrift von Horst Schnur/ Kloster Höchst im damaligen Landkreis Erbach) festgehalten.

 

Während der Bericht in der Recherche von Stefan Toepfer, Jahrgang 1966, den Blick auch nach Frankfurt am Main des Jahres 1968 fokussiert, berichtet Reinhold Nisch, Jahrgang 1951, damals noch Oberstufenschüler, von einer spontan eher zufälligen Begebenheit aus Bad König im Jahre 1968:

„Es war wohl Sommer, eher später Nachmittag. Wirein paar Bad Königer Jugendlichen– befanden uns gerade auf dem Schlossplatz und holten uns ein Eis im italienischen Eiscafé der de Zordos. Da tauchten einmal zwei ältere junge Männer- Anfang zwanzig , Richtung Mitte zwnzig Jahre wohl alt- auf. Sie  hatten damals auf Matrizen abgezogene Flugblätter dabei. Es waren zwei Studenten- wenn die Erinnerung nicht trügt- aus Heidelberg, die aber von den Elternhäusern her aus dem damals noch selbständigen Höhenluftkurort Vielbrunn stammten, der eine, eher hagere junge Mann war Lehramts-, der andere- etwas kräftiger an Statue  und Brillenträger- war Jurastudent. Sie wollten  gegenüber den Passanten „Aufklärungsarbeit“- wie sie sagten- betreiben- Aufklärung zu den Notstandsgesetzen, die die damalige erste Große Koalition in Bonn demnächst beschließen sollte. Bis dahin hatte man zu dem Thema noch zunächst keinen blassen Schimmer und machte sich danach doch dann allmählich etwas über die Presse kundig.“

Im Nachhinein, also ein halbes Jahrhundert später, ist aber auch festzustellen, dass auch die Universität in Heidelberg- neben natürlich der Universität in Frankfurt/Main in Wechselbeziehungen in den Odenwald punktuell „hineinstrahlte“, naheliegend- weil geografisch „dazwischen liegend“.

 

Und von Heidelberg wird noch etwas anderes in den 1960ern ausgehen:

Es wird Monate zuvor ein Jurastudent auch vom Studienort Heidelberg aus mit dem Zug nach Frankfurt/Main fahren und dort auch „vom Fach“ als Beobachter an den „Auschwitz-Prozessen“ teilnehmen. Jahre später wird auf dieser Basis Weltliteratur entstehen, in viele Sprachen übersetzt: Der Heidelberger Juraprofessor Bernhard Schlink wird „den Vorleser“ publizieren.

 

Aus Ober-Ramstadt bei Darmstadt gibt es eine individuelle Bilanzierung von Erich von Derschatta, Jahrgang 1943, „zu 1968“ – Quelle: „Mein 1968: Das Flair des Aufrührerischen mit einem Hauch von Abenteuer“ /Frankfurter Rundschau vom Samstag/Sonntag, 11./12. August 2018, S. 22. Herr v. Derschatta gelangt zu seiner persönlichen Lebensbilanz: „Mein beruflicher Weg, auf dem ich mich auch heute mit 75 jahrewn noch begeistert bewege, ist in hohem Maße durch die politischen Jahre und meine Entwicklung in diesem Prozess geprägt. Diese Zeit ist nicht aus der Geschichte der BRD (= Bundesrepublik Deutschland) hinwegzudenken. Ich möchte keinen Tag missen. auch wenn ich heute in keiner politischen Gruppe aktiv bin, engagiere ich mich dafür, dass Menschen aus Ihrem Herzen heruas neue Wege gehen und ihr Leben kritisch überprüfen. Das ist meine persönliche Lehre aus den Jahren um 1968.“ (dito; Fr-Blog: FR.de/die68er)

 

Das Jahr 1968 in Hessens Metropole Frankfurt am Main:

www. frankfurt- uni68.de

Hier hat Hartmut Riehm einen Teil seiner gesammelten Dokumentationen eingestellt.

 

Weitere Literatur/hier: Frankfurt am Main im Aufbruch der 1960er Jahre:

Markus Häfner: Bewegte Zeiten- Frankfurt in den 1960er Jahren (mit zahlreichen Abbildungen)  Klappenbroschur 192 Seiten ISBN 978-3-95542-375-9   Frankfurt/Main 2020  18,00 Euro     Jetzt im Buchhandel oder unter www.societaets-verlag.de// Tel. 069/7501-4297

Begleittext: „Frankfurt 1960: Menschen protestieren für Frieden, Abrüstung und gegen veraltete Strukturen. Ihre Forderung: ein radikaler gesellschaftlicher Umbruch und die Aufarbeitung der NS-Vergangenheit. Doch das Jahrzehnt prägte weit mehr: Großbauprojekte, eine boomende Wirtschaft, neue Musikstile, Farbfernsehen oder Massenprodution. Der Begleitband zur Ausstellung im Institut für Stadtgeschichte zeichnet ein facettenreiches Bild dieses bewegten Jahrzehnts“.

 

 

(Zusammenstellung: Reinhold Nisch /HGV Bad König e.V.)

 

Titelfoto des Beitrages und sämtliche weitere Fotos auf dieser Seite:  Reinhold Veit/HGV Bad König)

 

 

Möchten Sie das wunderbare Argentat sur Dordogne– zu allen Jahreszeiten beweist es seinen Charme- besuchen, so bekommen Sie Informationen aus allererster Hand:

 

Renseignements Office de Tourisme Cantonal

F-19400 Argentat-sur-Dordogne    Tel. 05 55 28 16 05  oder Fax 05 55 28 45 16

E-mail: office-tourisme-argentat@wanadoo.fr

Site internet: www.tourisme-argentat.com

 

 

 

Zur Geschichte der Jumelage:

Zur Städtepartnerschaft Bad König im Odenwald- Argentat  sur Dordogne finden Sie auch auf dieser Homepage: „Weihnachten 1982 in Bad König- die Jumelage mit Argentat sur Dordogne beginnt (Artikel vom 18.12.2017)

 

 

Zur Geschichte der Partnerschaften insgesamt im Odenwald:

„International gut vernetzt- Europa und der Odenwald: Seit mehr als 50 Jahren Partnerschaften mit vielen Städten und Regionen (Odenwaldkreis), Quelle: „mein südhessen“  vom Samstag, 13. April 2019, Rubrik „Aus der Region“, S. 4 (Rhein-Main-Verlags GmbH, Gagenrstraße 10-12, D-64283 Darmstadt). In dem  Artikel wird auch die Jumelage Bad König im Odenwald – Argentat sur Dordogne seit 1983 erwähnt.

 

 

Bad König. Der unvergessene, aus dem damaligen König im Odenwald stammende Maler Georg Vetter malte dereinst mit Stift und Zeichenblock seine Sichtweise der Momarter Eiche– hier in einer Teilperspektive auf den damals schon gewaltigen Baum (Scan von Reinhold Veit). Der meisterhafte Blick des Künstlers weist- am Naturdenkmal vorbei- talabwärts weit in den Saum zu den nächsten Wäldern, teilummantelt von vielleicht Nebeldunst, hin zur bayerischen Nachbarregion. Die nur von einem trällernden Singvogel aufgesuchte, hölzerne Ruhebank offenbart die Schönheit der Natur des Odenwaldes-symbolisiert auch das üppige Blatt- und Astwerk des einzigartigen Baumes.

Georg Vetter- König gibt mit dem Untertitel seine Zuneigung, ja Liebe zu dieser einzigartigen Landschaft wieder:

„Im Odenwald bin ich daheim!“

 

Vermutlich- das aber ohne eine letzte Sicherheit- war die Entstehungszeit dieses Kunstwerkes- vor mehr als 100 Jahren. Da hatte die Momarter Eiche ein Alter von 300 Jahren in etwa gehabt, am Ende des vierten Monats 2018 brach sie – etwa vierhundertjährig- auseinander.

 

Und was gab es Historisches vor ca. 400 Jahren:

1618-1648 : Dreißigjähriger Krieg, verursacht durch konfessionelle und machtpolitische Gegensätze. Deutschland(Mitteleuropa) wird Kriegsschauplatz durch die europäischen Mächte.

 

Sehen Sie bitte auch dazu auf dieser Homepage www.hgv-badkoenig.de die folgenden beiden Artikel:

„Momarter Eiche“ (02.05.2018)

„Der ganz große Malersohn Bad Königs: Georg Vetter (1891-1969) vom 30.10.2017 (mit Literaturliste zur Malerpersönlichkeit von Georg Vetter)